Bei der Internationalen Ausstellung der Katzenfreunde Bayern präsentierten sich in der Lichtenfelser Stadthalle ganz unterschiedliche Tiere - von den Norwegischen Waldkatzen über die Orientalisch Kurzhaar bis zur Devon Rex.
Die, um die es sich an beiden Ausstellungstagen drehte, liegen gemütlich in ihren Ausstellungskäfigen, dösen vor sich hin oder schauen sich neugierig nach ihren Besitzern um. Rund 170 Samtpfoten der unterschiedlichsten Rassen stellten sich den kritischen Blick von fünf internationalen Wertungsrichtern.
Ein Prachtexemplar von einem Maine-Coon-Kater erregt das Interesse von Frank Löffler und seiner siebenjährigen Tochter Laura. Der Lichtenfelser interessiert sich für die Rasse, die als "sanfte Riesen" bezeichnet werden. Sie gelten als anhänglich, klug, sozial und verspielt. "Die sehen super aus", sagt Frank Löffler. Das Prachtexemplar trägt den bezeichnenden Namen Heinrich der Große.
Keine Zeit für Urlaub "Wenn die Faszination zum Tier nicht wäre, würden wir nicht züchten", sagt sein Besitzer Norbert Hofmann aus dem hessischen Ebsdorfergrund.
Er und seine Frau Dagmar leben für die Tiere. Da sie täglich versorgt werden müssen, bleibt kaum eine Möglichkeit für Urlaub.
Stefanie Reichardt aus Hochstadt am Main ist in zweifacher Funktion auf der Katzenausstellung vertreten. Einmal als Züchterin der Rasse Orientalisch Kurzhaar und als Stuart. "Ein Stuart ist die rechte Hand des Wertungsrichters", erklärt die 38-Jährige. Ihre Aufgabe besteht unter anderen auch darin, den Tisch auf dem die Tiere bewertet werden zu desinfizieren.
Zur Zucht kam die Hochstadterin mehr durch Zufall. Weil ihr erster Kater "Coilis Buira Farina" so ein schönes Tier war, hatte ihr die Züchterin geraten, mit ihm doch auf eine Ausstellung zu gehen. Eine gute Entscheidung, da der Kater gleich beim ersten Anlauf den Titel "Best in Show" errungen hat. Für Stefanie Reichardt Grund genug sich tiefer in die Materie einzuarbeiten. "Ich war von der Rasse fasziniert", sagt sie.
"Reich wird man nicht" Nachdem sie ihre erste Zuchtkatze gekauft hatte, gab es im Jahr darauf die ersten Katzenbabys. Reich wird man mit der Zucht nicht, erklärt die 38-Jährige. "Wenn man Glück hat geht die Rechnung Null zu Null auf". Auslagen für Futter, Chip, die notwendigen Impfungen und den Stammbaum gehen ganz schön ins Geld.
Stefanie Reichardt besucht acht bis zehn Ausstellungen pro Jahr. Wenn eine ihrer Katzen Babys hat, dann bleibt sie konsequent daheim, um sich dem Nachwuchs zu kümmern.
Eine Katze, die Kontakt sucht Anders als die Anderen ist die Devon Rex. Mit ihren großen Ohren, den ausdrucksstarken Augen und den relativ kurzen, welligen Fell erinnern die Samtpfoten ein bisschen an einen Kobold.
Und anders als manch ein anderer Aussteller erlaubt Adrie Jousma van Gils aus dem niederländischen Amsterdam den direkten Kontakt zu ihrer Katze. Besser formuliert, die Katze sucht sich die Menschen aus, dessen Schulter sie mit einem gekonnten Sprung erobert. Die aus einer zufälligen Mutation entstandene Rasse besitzt einen anhänglichem Charakter und ein freundliches Wesen. Merkmale, die für die niederländische Züchterin wichtig sind. "An erster Stelle steht die Gesundheit, dann der Charakter und erst dann die Farbe", sagt Adrie Jousma van Gils. Jungtiere aus ihrer Zucht gibt sie an Liebhaber der Rasse weiter, nicht an Züchter. An Preisen hat die eigenwillige Katzenschönheit auf ihrer Schulter bereits alles abgeräumt, was auf Ausstellungen möglich ist, schmunzelt die Züchterin.