Rosenkonfitüre: die Wucht aus Blüten im Glas

2 Min
 
 
Die Konfitüre, die Kerstin Schmidt aus Duftrosen aus dem eigenen Garten herstellt, ist ein besonderer Genuss. Dazu benötigt man eine große Menge frisch gepflückter Blütenblätter, Kelchblätter und Blütengrund (kleines Bild rechts) werden nicht verwendet. Fotos: K. Schmidt, B. Schmidt
Die Konfitüre, die Kerstin Schmidt aus Duftrosen aus dem eigenen Garten herstellt, ist ein besonderer Genuss. Dazu benötigt man eine große Menge frisch gepflückter Blütenblätter, Kelchblätter und Blütengrund (kleines Bild rechts) werden nicht verwendet. Fotos: K. Schmidt, B. Schmidt
 

Kerstin Schmidt, Mitarbeiterin der Umweltstation des Landkreises, hat duftende Rosen zu einer Kostbarkeit gekocht und verrät, wie das am besten gelingt.

Die beste Zeit, um Rosen zu ernten, ist früh gegen 10 Uhr, findet Kerstin Schmidt. Wenn der Morgentau gerade abgetrocknet ist, soll das Aroma besonders intensiv sein. Dann geht sie mit Korb und Schere in ihren Garten und schreitet zur Tat. Wer den köstlichen Duft der Rosen im Glas konservieren möchte, muss zu Opfern bereit sein. Denn es sind die schönsten Blüten gefragt, nicht etwa halb verwelkte, die beim nächsten Windstoß sowieso dahin wären. Für Kerstin Schmidt ist das kein Problem, sie kann in ihrem Garten daheim in Redwitz aus dem Vollen schöpfen. Mehrere große, alte Rosensträucher stehen da, von der bevorzugten Art der "Damaszener", die besonders intensiv duftet. Und nicht nur das: Auch gesundheitsfördernde Eigenschaften werden ihr nachgesagt; entzündungshemmend, krampflösend und fiebersenkend soll sie wirken, ihr Duft entspannend. 2013 war sie deshalb zur Heilpflanze des Jahres gekürt worden.

Kostproben kamen gut an

Weniger bekannt ist die Verwendung der Rose in der Küche. Noch am ehesten geläufig ist hier die aromatisierende Beigabe zu Gelees oder Desserts. Das alles kann es aber nicht mit der Wucht des Rosenaromas aufnehmen, das Kerstin Schmidts selbst gemachte Marmelade offenbart. Besucher des Rosentags in Birkach konnten zu Pfingsten diese Erfahrung machen, denn dort, am Stand der Umweltstation Weismain, durfte probiert werden. Welche Unmenge an Duftrosenblättern für ein Glas der Konfitüre verkocht werden muss, wurde dabei freilich nicht auf den ersten Blick deutlich. "Eine mittelgroße Schüssel eben voll sind ungefähr hundert Gramm", erklärt Kerstin Schmidt. Vielen wird das Nachkochen also wohl nur möglich sein, indem sie das Rezept (siehe oben) halbieren.

Vielleicht könne gerade ein bald bevorstehender Urlaub Anstoß sein, Rosenblüten abzuschneiden, meint die Mitarbeiterin der Umweltstation. Weil man, wenn man wegfährt, eh nichts von deren Anblick hätte. Dann also lieber die schöne Erinnerung im Glas. Eine Idee wäre es natürlich auch, im Bekanntenkreis zu fragen und so die erforderliche Menge Blüten zu sammeln. Auf jeden Fall sollte nach dem Ernten unverzüglich mit der Verarbeitung begonnen werden. Die Blüten werden nur ausgeschüttelt, um etwa darin versteckte Insekten zu entfernen, nicht gewaschen. Deshalb müssen sie "Natur pur" sein, nicht gespritzt und auch nicht mit biologischen Mitteln, etwa zur Vertreibung von Blattläusen, behandelt. Verwendet werden ausschließlich die ausgezupften Blütenblättchen. Falls die Rose von den heuer zahlreich auftretenden Krabbeltierchen befallen ist, ist sie für den Einsatz in der Küche dennoch nicht verloren, wie Kerstin Schmidt erklärt, denn: "Die Läuse saugen nur am Grünen, an den Blütenblättern nicht."

Die Rosen-Kostproben, die Kerstin Schmidt und ihre Kollegin Karin Braun in Birkach angeboten hatten, waren - wie der Aktionstag insgesamt - sehr gut angekommen. Zu kaufen gibt es diese Köstlichkeiten in der Umweltstation aber nicht. Entsprechende Nachfragen wurden abgewiesen. Die Einrichtung des Landkreises ist schließlich dazu da, Anregungen zu geben, Fragen zu beantworten und die Umweltbildung zu fördern. Tipps zum Selbermachen stehen im Vordergrund. Was man in Birkach zeigen wollte, war zuvor im Team besprochen worden. Michael Stromer, der Leiter der Umweltstation und gleichzeitig Kreisfachberater, musste da nichts anordnen. Sie hätten die Rezepte alle zuhause ausprobiert, berichtet Kerstin Schmidt. Für Mitarbeiter einer Umweltstation, das sei doch klar, gehörten Naturverbundenheit und Herzblut einfach dazu.

Das Rezept: 500 g Rosenblütenblätter von Duftrosen mit 1 Liter Wasser in einen Kochtopf geben und den Sud 30 Min. leicht köcheln lassen. Wenn die Blütenblätter weich sind, kurz den Pürierstab einsetzen; Saft von 1 - 2 Zitronen hinzufügen und mit 1 kg Gelierzucker vier Minuten sprudelnd kochen, dann in heiß ausgespülte Gläser füllen und verschließen.