Polizei fasst Tatverdächtigen

1 Min
Der Fall eines Exhibitionisten in der Obermaintherme scheint geklärt zu sein. Foto: Tobias Kindermann
Der Fall eines Exhibitionisten in der Obermaintherme scheint geklärt zu sein. Foto: Tobias Kindermann

Ein 57-Jähriger aus dem Landkreis Hof soll der Mann gewesen sein, der zwei Mädchen als Exhibitionist in der Obermaintherme gegenüber getreten ist.

Es ging alles recht schnell: Nur eine Woche nach dem öffentlichen Fahndungsaufruf nach einem Exhibitionisten in der Obermain-Therme kann die Polizei einen Erfolg vorweisen: Ein Tatverdächtiger ist gefasst worden, ein 57-jähriger Mann aus dem Landkreis Hof.
Die Tat selber hatte sich schon am 13. Mai ereignet, gegen 15 Uhr: Der mit einem offenstehenden blauen Bademantel Bekleidete war im Außengelände des Saunabereichs auf einer Liege in der Nähe von zwei Kindern im Alter von 9 und 11 Jahren. Er sah die Mädchen an und nahm an sich sexuelle Handlungen vor.
Danach verschwand er, die Mädchen vertrauten sich ihren Eltern an, die zum Zeitpunkt der Tat nicht in der Nähe waren.
Eine Suche nach dem Mann verlief erst ohne Ergebnis, gegen 18.30 Uhr erkannten ihn die Kinder im Thermenbereich wieder. Die Eltern sprachen ihn an. Unter einem Vorwand flüchtete er und verließ kurz darauf die Therme.
Ende vergangener Woche veröffentlichte die Polizei ein Bild aus der Überwachungskamera an den Umkleideschränken. Die umfassenden Ermittlungen der Kriminalpolizei Coburg in Zusammenarbeit mit der Staatsanwaltschaft Coburg führten schließlich zu seiner Identifizierung. Im Rahmen der Öffentlichkeitsfahndung setzten die Kripobeamten des Fachkommissariats auch auf die Mithilfe der Bevölkerung.
Der Tatverdächtige wird nun wegen sexuellen Missbrauchs von Kindern zur Verantwortung gezogen. Die Ermittlungen von Kriminalpolizei und Staatsanwaltschaft Coburg, auch im Zusammenhang mit den zahlreichen Hinweisen aus der Bevölkerung, dauern an.
Werkleiter Hans Josef Stich zeigte sich erleichtert darüber, dass die Fahndung so schnell einen Erfolg brachte. "Ich arbeite hier seit 2005 und es ist der erste Fall dieser Art, an den ich mich überhaupt erinnern kann. Und wir haben aktuell 2000 Badegäste täglich."
Er hofft auch auf die abschreckende Wirkung des Ermittlungserfolges. Das sende ganz klar das Signal aus: Die Gefahr erwischt zu werden ist sehr groß. "So jemand muss für seinen Tat zur Rechenschaft gezogen werden." Wenn es wärmer wird, tauchten solche Fälle wieder öfter auf, sagt der Lichtenfelser Polizeichef Erich Günther. Insgesamt sei der Landkreis aber in der Statistik auf einem durchschnittlichem Niveau. Mit der Videoüberwachung im Schrankbereich, die eigentlich installiert wurde, um Diebstählen vorzubeugen, habe man sein Möglichstes getan, sagt Stich. "Im Saunabereich sind Kameras natürlich nicht denkbar." Was er rät: Wer etwas beobachtet, sollte sich direkt ans Personal wenden und den Verdächtigen nicht selber ansprechen.