Auf Facebook wurden in den vergangenen Tagen Gerüchte gestreut, wonach es in einer Asylunterkunft in Lichtenfels zu Vergewaltigungen gekommen sein soll. Die Polizei kann dies definitiv ausschließen.
Nachdem über Facebook in den vergangenen Tagen Gerüchte gestreut wurden, wonach es in einer Asylbewerberunterkunft in Lichtenfels zu Vergewaltigungen gekommen sein soll und dies unter den Tisch gekehrt werden solle, beziehen Polizei, Bürgermeister und Landrat entschieden Stellung.
Ralf Fenderl, stellvertretender Leiter der Polizeiinspektion Lichtenfels, kann definitiv ausschließen, dass es zu einer oder mehreren Vergewaltigungen in einer Asylunterkunft gekommen ist. "Da war nichts", sagt Fenderl mit Nachdruck. "Es gibt dort Securitys, Hausmeister, wenn etwas Derartiges passiert wäre, hätten wir das auf jeden Fall mitbekommen - wenn jemand nur schief hustet, wird uns das mitgeteilt".
In jüngster Vergangenheit habe es nur einen Einsatz an einer Asylunterkunft in der Bahnhofstraße gegeben, und zwar einen Streit zwischen Eheleuten. Also etwas, das auch in anderen Familien durchaus vorkomme, sagt Fenderl.
Auch Bürgermeister Andreas Hügerich (SPD) und Landrat Christian Meißner (CSU) erkundigten sich bei der Polizei, nachdem sie von den Gerüchten auf Facebook erfahren hatten. Landrat Meißner stellt klar: "Wenn etwas passiert wäre, würde man der Sache ganz normal nachgehen - dann muss alles auf den Tisch."
"Verhalten so nicht hinnehmbar" Er finde es schade, dass über Facebook solche Gerüchte in die Welt gesetzt werden und fügt hinzu: "Wenn ein Asylbewerber sich daneben benimmt, passiert ihm genau dasselbe wie jedem anderen - nicht mehr und auch nicht weniger." Bürgermeister Andreas Hügerich hat daraufhin in Absprache mit dem Landrat beschlossen zu reagieren: "Wer leichtfertig in den sozialen Medien oder im Alltag solche Behauptungen in die Öffentlichkeit setzt, ist sich der Tragweite seiner Äußerung nicht bewusst. Dieses Verhalten ist so nicht hinnehmbar", schreibt er auf seiner Facebook-Seite.
Solche schwerwiegenden Behauptungen könne er nicht unkommentiert stehen lassen. Wenn solche Gerüchte weiter verbreiteten würden, sagt Hügerich, glauben die Leute das irgendwann. Auch könne er Behauptungen, die Politik würde hier etwas verschweigen, nicht einfach hinnehmen.
Hügerich will jetzt prüfen lassen, ob man gegen solche falschen Behauptungen rechtlich vorgehen kann. Denn solche Anschuldigen würden auch auf Lichtenfels ein schlechtes Licht werfen - zu Unrecht: "Wir haben eine gute Stimmung zur Zeit. Es ist eine große Akzeptanz da, und das muss auch so bleiben."