Die Grünen haben in der Kreistagssitzung gefordert, im Bereich Bad Staffelstein Tempo 120 auf der A 73 einzuführen. Zumindest teilweise könnte es kommen.
Wirklich frei war die Fahrt auf der Autobahn A 73 im Landkreis Lichtenfels nicht lang. Eröffnet wurde sie am 5. September 2008. Ein großer Tag für die Region, denn damit wurde die Lücke Richtung Norden geschlossen, Coburg rückte näher und dahinter die nördliche Republik. Zunächst gab es freie Fahrt für freie Autofahrer. Doch bald tauchten die ersten Geschwindigkeitsbeschränkungen auf. Seit Mitte 2010 galt im Bereich Lichtenfelser Kreuz hinauf Richtung Coburg auf beiden Richtungsfahrbahnen Tempo 120. Das Tempolimit wurde nach Protesten der Köstener Bürger eingerichtet, die rechtlich gesehen keinen Anspruch auf Lärmschutz besaßen. Den politischen Vertretern vor Ort gelang es im November 2009, Innenminister Joachim Herrmann in den Ort zu lotsen, um sich ein Bild von der Lage zu machen. Letztendlich diente das Argument "unübersichtliche Verkehrssituation am Lichtenfelser Kreuz" dazu, den Köstenern über diesen Umweg Lärmschutz zukommen zu lassen.
Es gibt aber drei weitere Änderungen, die unmittelbar und tatsächlich mit dem Thema Verkehrssicherheit zu tun haben. Als erste Problemstelle erwies sich die Überleitung von der B 173 auf die A 73. Regelmäßig schätzten die Autofahrer falsch ein, welches Tempo sie in der S-Kurve nehmen sollten, der Radius verengt sich kurz vor der Auffahrt zur Autobahn. Regelmäßig ereigneten sich Unfälle, weil es Autofahrer aus der Kurve trug. Die Folge: Schon 2009 kam ein Tempolimit auf 100 km/h, das später sogar auf 80 km/h gesenkt wurde. Der Abzweig von der A 73 auf die B 173 in Fahrtrichtung Norden war zunächst zweispurig, wurde dann aber auf eine Spur umgestaltet. Schließlich folgten - ebenfalls in Fahrtrichtung Norden - an beiden Bad Staffelsteiner Auffahrten durchgezogene Linien, um zu verhindern, dass Fahrer hier auf die linke Fahrspur wechseln, wenn sich auffahrende Autos einfädeln. In Fahrtrichtung Süden gibt es diese durchgezogenen Linien nicht.
Das ist auch schon ein Hinweis darauf, dass die Autobahndirektion hier Handlungsbedarf sah - und aktuell sieht. Die Grünen liegen also mit ihrem Antrag im Kreistag und der Begründung nicht falsch - zumindest für die Fahrtrichtung Norden.
Tatsächlich ist hier ein Tempolimit auf 120 in der Prüfung, bestätigt Edith Kolareck, Sprecherin der Autobahndirektion. "Im Streckenabschnitt zwischen der Anschlussstelle Bad Staffelstein und der Anschlussstelle Bad Staffelstein-Kurzentrum in Fahrtrichtung Suhl liegt eine Unfallhäufung vor. Zur Entschärfung des Unfallgeschehens hat die Unfallkommission aus Vertretern der Polizei der Baubehörde und der Verkehrsbehörde in ihrer letzten Sitzung vorgeschlagen, die bestehende Geschwindigkeitsbeschränkung im Bereich der Anschlussstelle Lichtenfels von 120 km/h in der Fahrtrichtung Suhl bis über die beiden Anschlussstellen Bad Staffelstein-Kurzentrum und Bad Staffelstein zu verlängern. Derzeit wird dieser Vorschlag von der Autobahndirektion in Abstimmung mit dem Innenministerium geprüft."
Keinen Handlungsbedarf sieht die Autobahndirektion in Fahrtrichtung Bamberg. Dieser Bereich stelle sich aktuell nicht als unfallkritisch dar.
Die Gefährdungen die von den Auffahrten der B173 auf die A73 ausgehen müssen den Verantwortlichen eigentlich vorher klar gewesen sein. Während der Bauphase dachten alle aus meinem Bekanntenkreis das die Fahrbahn Richtung Bamberg auf die A73 nur ein Provisorium wäre, weil so schlecht gemacht kann das doch keine Dauerlösung sein, aber es war wohl so angedacht. Richtung Coburg fragt man sich genauso was sich die Planer gedacht haben.
Die Unfallhäufung bei den Staffelsteiner Auf- und Abfahrten liegt daran das viele Autos überhaupt kein Gas geben und viel zu langsam auf die Autobahn fahren und schon ewig weit vor der Abfahrt das Gas wegnehmen und mit teilweise nur knapp über 60 auf die Ausfahrt wechseln.