Es ist ein großes Vorhaben, das der Ebensfelder Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung für Döringstadt auf den Weg gebracht hat.
Das Ortsbild von
Döringstadt wird sich in den kommenden Jahren deutlich ändern. Mitten im Ort liegt die ehemalige Gaststätte "Jägersruh". Man sieht dem Gebäude an, dass seine besten Zeiten schon länger hinter ihm liegen, es ist unbewohnt. Auf der verwitterten grünen Farbe der Eingangstür haben die Heiligen Drei Könige zuletzt 2016 mit Kreide ihren Besuch vermerkt.
Auch neues Feuerwehrhaus
Hier wird ein neues Gemeinschaftshaus entstehen, auf dem dahinterliegenden Hof wird ein Haus mit Stellplatz für die Feuerwehr gebaut. Einstimmig beschloss der Gemeinderat, das Vorhaben anzugehen. Nun kann ermittelt werden, was das Projekt die Gemeinde kosten wird. Erste Zahlen nannte Architekt Matthias Murrmann - und die waren nicht gerade gering: 1,6 Millionen Euro würde der Abriss von leer stehenden Nebengebäuden, der Bau des Feuerwehrhauses sowie die Sanierung und der Umbau des ehemaligen Gasthofes kosten, den die Gemeinde noch erwerben muss.
Haus steht unter Denkmalschutz
Er steht unter Denkmalschutz, einem Abriss hat die zuständige Behörde nicht zugestimmt. Immerhin: Für das Vorhaben würde die Kommune eine Million Euro Zuschüsse bekommen. Zudem würde man ein anderes Problem lösen: Es ist abzusehen, dass die einzige Gastwirtschaft demnächst schließt. Dann hätten die Döringstadter nicht nur weiter den wenig ansehnlichen Bau in der Ortsmitte stehen - und keinen Ort mehr für Zusammenkünfte. Deshalb fiel die Diskussion kurz aus: Alle stehen hinter dem Vorhaben. Die zahlreich erschienen Döringstadter auf den Besucherplätzen spendeten Applaus.
Auch aus Unterbrunn waren Einwohner in der Sitzung dabei - insgesamt so viel, dass rund 15 Personen außerhalb des Saales auf Stühlen Platz nehmen mussten. Hier ging es um das selbe Thema: Neubau eines Dorfgemeinschaftshauses mit Feuerwehrstellplatz. Auch hier fiel die Entscheidung einstimmig aus. Die Pläne sind weit fortgeschritten, aktuell geht es darum zu prüfen, welche Förderprogramme man in Anspruch nehmen kann. Die Gesamtkosten liegen bei rund 400 000 Euro, nach Abzug der Förderung würden etwa 220 000 Euro übrigbleiben, die die Gemeinde tragen muss.
Das dritte - teure - Thema in dieser Sitzung war die Sanierung der Toiletten in der Pater-Lunkenbein-Schule. Hier soll zudem ein Raum zu einem Musikzimmer umgebaut werden, damit die Bläserklassen unterrichtet werden können. Über einen separaten Eingang soll er auch für die Musikvereinigung Ebensfeld zu nutzen sein. Die Kosten sind hoch, die mögliche Förderung allerdings auch: 860 000 Euro sind für alles veranschlagt - einschließlich der Miete für Sanitärcontainer, rund 75 Prozent entfallen auf die Erneuerung der Toiletten.
Braune Brühe
Doch 90 Prozent der Kosten könnten über Fördermittel gedeckt sein, wenn man in das entsprechende Programm kommt. Dass die Sanierung alles andere als ein Luxus ist, machte Rektorin Ursula Schüßler deutlich. "Wenn wir nach den Ferien den Wasserhahn aufdrehen, kommt eine braune Brühe raus. Es dauert einen halben Tag, bis das Wasser wieder klar ist." Die Toiletten sind nicht das Einzige, was in dem Gebäude erneuert werden muss. Eine Übersicht soll im Laufe des Jahres erstellt werden.