Concept Laser in Lichtenfels: Neue Arbeitsplätze sind geplant

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Frank Herzog ist Geschäftsführer bei Concept Laser in Lichtenfels. Zusammen mit seiner Frau leitet er das Unternehmen seit 2000. Foto: Concept Laser
Frank Herzog ist Geschäftsführer bei Concept Laser in Lichtenfels. Zusammen mit seiner Frau leitet er das Unternehmen seit 2000.  Foto: Concept Laser

Kürzlich übernahm der US-Konzern General Electric 75 Prozent der Anteile an Concept Laser. Nun spricht Geschäftsführer Frank Herzog über die Auswirkungen.

Mit seinen 45 Jahren hat Frank Herzog das erreicht, wovon viele nur träumen. Seit 2000 leitet er ein erfolgreiches Unternehmen. Am 26. Oktober unterzeichnet er als Geschäftsführer vom Maschinenbauunternehmen Concept Laser einen Vertrag über 549 Millionen Euro. 75 Prozent der Anteile gehen somit an den US-Konzern General Electric (GE). Die Auswirkungen der Partnerschaft auf das Lichtenfelser Unternehmen sind immens.

Geschäftsführer Frank Herzog ist vom Vertragsabschluss begeistert. "Wir haben den besten Partner bekommen, den wir uns vorstellen konnten", erklärt der 45-Jährige. Sein Gedanke bei der Unterzeichnung? Erleichterung. Aber, für mehr war keine Zeit. Denn bis halb zwei Uhr morgens musste er noch mit seiner Frau, ebenfalls Geschäftsführerin von Concept Laser, eine Betriebsversammlung planen. "Das waren zwei harte Tage für uns. Wir haben mit jeder Abteilung einzeln gesprochen. Es kam keine Kritik auf, nur Besorgnis wegen der Ungewissheit", erinnert sich Herzog.


Jobs sind für fünf Jahre sicher

Doch die habe sich inzwischen gelegt. Denn: Dass die Mitarbeiter aus dem Deal keinen Nachteil ziehen, war für die Geschäftsführer sehr wichtig. "Ein Eckpunkt der Verhandlung war eine Fünf-Jahre-Job-Garantie. Alles was wir in der letzten Zeit getan haben, war aus Verantwortung gegenüber unseren Mitarbeitern, Lieferanten und Kunden", erklärt der 45-Jährige.

Ohne die Unterstützung von General Electric wäre die Zukunft von Concept Laser nämlich ungewiss. "Es wäre nicht verantwortungsbewusst gewesen. Das Risiko war zu groß. Bei dem Wachstum wäre es mit der mittelständischen und familiengeführten Struktur nicht möglich, den Wachstum aus eigener Kraft zu stemmen", sagt Herzog. Auch ein professionelles Beratungssystem, das vorher einen Deal von Yahoo leitete, bestätigte die Sorge der Geschäftsführer. Seit dem Jahr 2013 ist der Umsatz von 23 Millionen auf 105 Millionen angestiegen. Allein in diesem Jahr verzeichnet die Firma einen Wachstum von 100 Prozent. "Bei uns sind unglaublich viele Aufträge eingegangen", erklärt der 45-Jährige und zählt dabei namhafte Kunden wie die Nasa auf.

Nicht nur wirtschaftlich ist das Unternehmen in den letzten Jahren stark gewachsen. Auch die Mitarbeiterzahl stieg stetig an - fast 230 Menschen arbeiten derzeit in Schney. Weitere 20 in den USA bei einem Tochterunternehmen. Und das sei noch längst nicht das Ende, kündigt Herzog an. "Durch die Partnerschaft werden wir Arbeitsplätze schaffen. Womöglich wird sich unsere Mitarbeiterzahl bald verdoppeln."

Auch ein Anbau sei geplant. Bis Mitte 2018 soll ein 5000 bis 6000 Quadratmeter großes Fabrikgebäude eine vergrößerte Produktion ermöglichen. Außerdem entstehen noch ein etwa 5000 Quadratmeter großes Büro- sowie ein Forschungs- und Entwicklungsgebäude. "Die Pläne dafür lagen schon lange in meiner Schublade. Wir haben aber darauf gewartet, was bei den Verhandlungen rauskommt."


Acht in der näheren Auswahl

48 Unternehmen haben sich für eine Partnerschaft mit Concept Laser interessiert - acht kamen in die nähere Auswahl. Mit diesen wurden dann intensive Gespräche geführt, doch die Begeisterung für General Electric war von Anfang an groß. "Es ist ein Industrieunternehmen mit einer Passion für Qualität und Sicherheit. Unsere Firmen vertreten ähnliche Werte. Wir legen beide den Fokus auf die Mitarbeiter. Außerdem ist es ein Unternehmen mit einer langen Historie und somit auch Mitarbeiterbindung", benennt Herzog seine Beweggründe.
Die Entscheidung für den US-Konzern, da ist sich der 45-Jährige sicher, werde Concept Laser in mehreren Bereichen voranbringen. Denn nicht nur monetär, sondern auch technologisch ist GE ein starker Partner. "Sie können uns bei Themen wie Digitalisierung, Materialwissenschaften, Fabrikplanung, Strukturschaffung oder dem Personalaufbau unterstützen." Die Arbeits-Strukturen für die Mitarbeiter in Lichtenfels würden sich dadurch kaum ändern. Die Möglichkeiten jedoch steigen enorm, sagt Herzog. "Es kommen Kollegen von überall auf der Welt dazu. Mit ihrem Know-how sind sie eine Bereicherung, die wir gewinnbringend umsetzen können."


Ein Global-Player aus Lichtenfels

Und das könnte dazu führen, dass das Unternehmen zu einem globalen Konzern wird. Denn General Electric hat bereits in der Vergangenheit mehreren Unternehmen zu internationalem Ruhm verholfen. "Es ist mein fester Glaube, dass das auch in Lichtenfels passiert", so Herzog.

Für die Stadt ist Concept Laser bereits jetzt eine einmalige Chance, findet der 45-Jährige. "Wir werden die Infrastruktur verbessern und neue Arbeitsplätze schaffen", zählt er die Vorteile auf. Denn der Standort Lichtenfels war dem Unternehmer besonders wichtig, war sogar eine Voraussetzung. "So konnte wir etwas aufbauen, was Lichtenfels eine lange Zeit erhalten bleibt."

Dem Unternehmen erhalten bleiben auch Frank Herzog und seine Frau. Mit ihren 25 Prozent haben sie zumindest ein gewisses Veto-Recht. Ob sie in drei oder vier Jahren auch die restlichen Anteile verkaufen, darüber will sich Herzog in ein paar Jahren noch einmal mit den Verantwortlichen von GE unterhalten. Die Option dazu bestünde, zumindest laut Vertrag.