Bei der Ladies' Night in der Festhalle galt wieder Kreisch-Faktor Stufe drei, als die "Dream Man"-Traummänner ihre Hüften kreisen und die Muskeln spielen ließen. Andere Männer mussten draußen bleiben.
Dienstag ist Mädelstag, oder - wie es korrekt heißt - "Ladies' Night" auf dem Schützenfest. Dann strömt das weibliche Geschlecht in die Stadthalle, um perfekte Muskeln und schöne Körper zu sehen. Die Ladies' Night hat mittlerweile schon einen gewissen Kultstatus erreicht. Viele Frauen sind bereits zum wiederholten Male da. Eine Gruppe von sieben jungen Frauen aus dem Landkreis Lichtenfels feiert einen Jungesellinnen-Abschied. Anfang August soll die Hochzeit sein. Spaß wollen sie haben und abfeiern. "Zum Jungesellinnen-Abschied gehören keine Männer dazu", sagen sie und verschwinden in der Stadthalle, wo Männer - außer den Akteuren - an diesem Abend nichts zu suchen haben.
"Männer haben keinen Zutritt" heißt es, und die Securitys am Eingang drücken da kein Auge zu. Sie achten auch darauf, dass keine Minderjährigen die Stadthalle betreten.
"Die meisten wissen, dass Einlass erst ab 18 Jahren ist", sagt der Mann am Eingang. Zu dritt stehen sie da und kontrollieren die Ausweise. Mit den Mädels haben die Securitys keinen Stress.
In die Stühle beißen In der Stadthalle sind die besten Plätze bereits lange, bevor die Show beginnt, besetzt. Für den Kreisch-Faktor ist ein Conférencier zuständig. Bevor die Jungs die Bühne betreten, will er "Stufe drei der Begeisterung" hören: klatschen, schreien, trampeln, mit Fingernägeln in die Tische kratzen und in die Stühle beißen. Letztere Anweisungen werden dann doch nicht befolgt.
Sie lächeln wie Don Juan Als die Männer mit perfekten Muskeln und Don-Juan-Lächeln die Bühne zum klassischen Opening betreten, jubeln und kreischen die Mädels in den höchsten Tönen.
In jedem Showteil darf eine Lady auf die Bühne und dem jeweiligen "Dream Man" nahe sein. Chancen haben dabei nicht nur junge Damen. Auch eine Frau im gesetzteren Alter wird auf die Bühne geholt. Die 55-Jährige kann ihr Glück kaum fassen. Es ist das erste Mal, dass sie so etwas erlebt.
Trotz einer Sprachbarriere gibt es auf der Bühne keine Verständigungsprobleme. Die polnische Staatsangehörige wird ihren Besuch in Lichtenfels so schnell nicht vergessen. Ihr Urteil: "Super", "super", "super". Wie zur Unterstützung zeigen dabei beide Daumen nach oben.
Wummern am Siedepunkt Die Jungs lassen die schmalen Hüften kreisen und die breiten Rückenmuskeln spielen. Die Lautsprecher wummern und die Stimmung in der Stadthalle erreicht mehr als einmal den Siedepunkt. Jeder Showteil erzählt eine eigene Geschichte.
Einmal ist es ein riesiges Fabelwesen, welches in rotem Lackoutfit die Bühne betritt und sich erstaunt umblickt. Ein anderes Mal entführt ein dunkelhäutiger "Dream Man" in die Karibik. So kurz nach dem Gewinn der Weltmeisterschaft darf auch ein entsprechender Showteil nicht fehlen. Draußen im Schützengarten stoßen die Männer mit vollen Bierkrügen an. Drinnen in der Stadthalle prosten sich die Mädels mit einem Glas Sekt zu. Festwirt Fritz Stahlmann gönnt ihnen diesen besonderen Event heuer schon zum wiederholten Mal.