Musik und Bier, das lob' ich mir

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Bei der Musik vom "Wilden Pilger" verweilten manche Zuhörer gerne auf ein, zwei, drei Bier. Fotos: M. Häggberg
Bei der Musik vom "Wilden Pilger" verweilten manche Zuhörer gerne auf ein, zwei, drei Bier. Fotos: M. Häggberg
Ein Fall von Multi-Tasking: Trinken und Faxen machen gleichzeitig ...
Ein Fall von Multi-Tasking: Trinken und Faxen machen gleichzeitig ...
 
Musik von Hand gemacht, mit Drums, Gitarre oder Saxofon
Musik von Hand gemacht, mit Drums, Gitarre oder Saxofon
 
Regler und Schalter und ganz viele Kabel: Live-Musik ist bei Kneipennächten oft elektronisch.
Regler und Schalter und ganz viele Kabel: Live-Musik ist bei Kneipennächten oft elektronisch.
 
Ausgelassen und tanzfreudig zeigten sich die Gäste im Paunchy Cats.
Ausgelassen und tanzfreudig zeigten sich die Gäste im Paunchy Cats.
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

Bei der Musiknacht in Lichtenfels entscheiden sich viele Besucher statt für das Kneipen-Hopping lieber fürs Dauer-Hocking.

Von wegen Qual der Wahl: Wer einmal saß, der blieb nicht selten in seiner Kneipe sitzen und ließ das angekündigte Barhopping bleiben. Keine Massen also, die am Samstagabend durch die Straßen der Innenstadt zogen. Die Lichtenfelser Musiknacht scheint im Wandel begriffen.
Fünf Kneipen, fünf Mal Musik, das Ganze einmal jährlich und an einem Strang. Eigentlich eine schöne Sache, wenn da nur nicht die Vergleichswerte wären. Bei einer Lichtenfelser Musiknacht gab es schon mal mehr offizielle Teilnehmer als an dieser: 16. Das ist belegbar.
Aber manche Vergleiche können auch täuschen. Als zwischen 1 und 2 Uhr morgens am Eingang des Café Herold zwischen Security und einem Gast die Frage erörtert wurde, warum vergleichsweise wenige Menschen unterwegs seien, brachte der Gast ins Spiel, dass Monatsende ist, ein vielleicht unglücklicher Termin für eine solche Veranstaltung, seien die Löhne doch noch nicht überwiesen.


"Immer schwieriger"

Keine triftige Einschätzung, wurden vergangene Musiknächte doch immer auf Monatsende gelegt. Was also war anders? Am Wetter konnte es nicht gelegen haben, es war mild genug.
Bernd Meusel ist Organisator der Musiknacht. Der Musiknächte, genauer gesagt, denn in Kronach gibt es solche auch. Dort, auch weil er vor Ort lebt und es mehr Kneipen gebe, sei es einfacher, diese zum Mitmachen zu bewegen, in Lichtenfels werde es "immer schwieriger", erklärt der Mann. Vom Konzept, Live-Bands bei freiem Eintritt zu erleben, hält er viel.
Zum Dümpfelschöpfer, Paunchy Cats, Spielkiste, Herolds und Irish Pub "Paddy's Rest" hießen die Lokalitäten, die sich auch zu einem Verbund zusammengeschlossen hätten, um die Musiknacht 2017 zu bewerben, erklärt Meusel. Überlegungen bei Kneipen, sich davon auszuschließen und dennoch Musik anzubieten, kann er nicht gut heißen. "Das ist etwas, was den Fortbestand einer Kneipennacht gefährdet."


Viele waren rappelvoll

Den Trend, wonach das Barhopping zugunsten eines Sitzenbleibens ausbleibt, kennt Meusel schon. "In Kronach ist das ähnlich", erklärt er. Es mache auch "Spaß, zu sehen, wie andere keinen Platz mehr bekommen, während man selbst seinen Sitz hat". Mag auch die Fluktuation ausgeblieben sein, rappelvoll war es in manchen Kneipen.
Stichwort Vielfalt: Die war gegeben, denn während im Dümpfelschöpfer das "Trio Heimatluft" zünftig volksmusikalisch-rockig wurde, sorgte die Band "Wart a-moll" für tanzbare Oldies aus der Blütezeit des Rock. Dass in dieser Sportbar zur gleichen Zeit auch der WM-Kampf von Klitschko auf vier Monitoren übertragen wurde, interessierte nur wenige.
Der "Wilde Pilger" wiederum schaffte es, nur mittels E-Gitarre im Paddy's Rest Klassikern und Ohrwürmern einen völlig neuen Anstrich zu verpassen. "Er macht sogar die Musik der 90er erträglich", bemerkte ein Gast. Den Bands gegenüber stand die Fraktion der DJs, so wie im Paunchy Cats. Dort legten DJ Daddy und DJ Tschordan auf, dort tanzten die Menschen dicht an dicht und ausgelassen.


Absolut ruhige Nacht

"In Lichtenfels war es absolut ruhig", heißt es seitens der Polizeiinspektion bezüglich der Musiknacht. Gut so, von polizeilicher Warte und deckungsgleich mit den Aussagen mancher Security-Leute. "Keiner von der U-18 hat versucht, sich reinzuschmuggeln, und Streits hat es auch keine gegeben", erklärt Thomas Seiermann von Franken Security Solution.