Die Teilhabe von Menschen mit Behinderung an der Gesellschaft ist bevorzugtes Ziel der Oba. Dafür arbeitet sie seit 25 Jahren im Landkreis Lichtenfels.
Am Caritas-Sonntag feierte die Offene Behindertenarbeit (Oba) des Heilpädagogischen Zentrums (HPZ) der Caritas ihr 25-jähriges Bestehen. Den Festgottesdienst in der Stadtpfarrkirche "Unsere Liebe Frau" zelebrierte Pfarrer Roland Neher unter Mitgestaltung der Mitarbeiter und Klienten der Oba.
Man sollte im Leben seine Interessen, Fähigkeiten und Stärken, aber auch seine Lebensfreude mit anderen Menschen teilen, Rücksicht aufeinander nehmen und füreinander da sein, sowohl in der Familie als auch in der Gesellschaft, hob der Pfarrer hervor. Die Leiterin der Offenen Behindertenarbeit, Katja Brade, betonte, dass anlässlich des Jubiläums die Menschen mit Behinderung in den Mittelpunkt der öffentlichen Wahrnehmung gerückt werden sollen.
Man wolle deutlich machen, dass eine Behinderung nicht immer das ganze Leben bestimmen müsse.
Menschen mit Handicap hätten Wünsche, Träume und Rechte wie alle anderen auch. Sie seien Persönlichkeiten mit Mut, Kraft, Kreativität und einer großen Lebensfreude.
Ängste nehmen
"Unser Anliegen ist es, dass in unserer Gesellschaft Berührungsängste verschwinden und Menschen mit Behinderung nicht ausgegrenzt werden, sondern gleichberechtigt am Leben teilhaben können.
Bei einem Sektempfang auf dem Kirchenvorplatz im Anschluss an den Gottesdienst würdigte die HPZ-Gesamtleiterin Maria Wiehle die Verdienste der Offenen Behindertenarbeit in den vergangenen 25 Jahren als wichtigen Beitrag in der Gesellschaft. Integration und Inklusion seien die wesentlichen Standbeine der Einrichtung. Es gebe allerdings noch viel zu tun.
Dass Integration nicht nur von Menschen mit Behinderung sowie von Einrichtungen für diese Menschen ausgehen könne, sondern eine Aufgabe und ein Auftrag für und an die Gesellschaft, an die Kommunen, an die politischen und kirchlichen Vertreter unserer Gesellschaft sein müsse, sei inzwischen allen klar geworden.
Noch gebe es aber viele Berührungsängste, die es abzubauen und zu beseitigen gelte. Das könne aber nur dann gelingen, wenn alle ihren Beitrag dazu leisten. Deshalb wandte sie sich mit einem eindringlichen Appell an alle Anwesenden: "Lassen Sie es zu, dass Menschen mit Behinderung einen festen Platz in Ihren Vereinen, in Ihrem Umfeld und in Ihrem Leben haben."
Für alle da sein
Wiehle stellte aber auch klar, dass die Oba nicht nur Ansprechpartner für Menschen mit geistiger Behinderung ist, sondern für alle Menschen da sein wolle, die Beratung, Hilfe und
Unterstützung benötigen. Die HPZ-Gesamtleiterin dankte Katja Brade, der Leiterin der Oba, mit ihren Mitarbeiterinnen sowie den zahlreichen ehrenamtlichen Kräften für ihr großes Engagement. Als Gastgeschenke verteilte Maria Wiehle einen Baum aus Sperrholz, auf dessen Ästen die Aufgabengebiete der Oba vermerkt sind: Beratung, Freizeitangebote, familienentlastender Dienst, Schulassistenz und Ehrenamt.
Josef Noppenberger stellte als Vertreter des Diözesan-Caritasverbands heraus, dass die hauptamtlichen und ehrenamtlichen Mitarbeiter der Oba mit ihrer anerkennenswerten Arbeit die Teilhabe der Menschen mit Behinderung verbessern und sichern würden. Neben der individuellen Beratung und Unterstützung der Menschen würden die Mitarbeiter sowohl hemmende als auch unterstützende Faktoren des Umfelds der betroffenen Menschen in ihren Blick nehmen.
Mit ihren Angeboten und lebensweltnahen Diensten würde die Oba wesentlich zur Realisierung der UN-Behindertenrechtskonvention beitragen.
Dritter Bürgermeister Winfried Weinbeer bedankte sich im Namen der Stadt für das Engagement der Mitarbeiter der Offenen Behindertenarbeit.
Die Oba ermögliche viele interessante Angebote und Aktionen, insbesondere ereignisreiche Urlaubsfahrten, betonte Franz Schmitt vom Oba-Rat.