Michelauer Rudufersee hat Badetemperatur

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Eine Bootsfahrt für die Wissenschaft: Der Hygienekontrolleur Heiko Stedler prüft mit einer weißen Scheibe die Sichttiefe im Badesee. Anja Grottker verfolgt interessiert die Messung. Foto: Klaus Gagel
Eine Bootsfahrt für die Wissenschaft: Der Hygienekontrolleur Heiko Stedler prüft mit einer weißen Scheibe die Sichttiefe im Badesee. Anja Grottker verfolgt interessiert die Messung.  Foto: Klaus Gagel
Interessiert verfolgen Dr. Anja Grottker, Bürgermeister Helmut Fischer und Landrat Christian Meißner die Ausführungen des Hygienekontrolleurs Heiko Stedler.
Interessiert verfolgen Dr. Anja Grottker, Bürgermeister Helmut Fischer und Landrat Christian Meißner die Ausführungen des Hygienekontrolleurs Heiko Stedler.
 
Bei der Wasserprobenentnahme ging Landrat Christian Meißner dem Hygienekontrolleur Heiko Stedler zur Hand.
Bei der Wasserprobenentnahme ging Landrat Christian Meißner dem Hygienekontrolleur Heiko Stedler zur Hand.
 

Bei regelmäßigen Kontrollen der Gewässer des Landratsamtes Lichtenfels kommen Hygiene, Temperatur, ph-Wert und Sichweite auf den Prüfstand. Die geballte Kompetenz ist dabei auch im Treetboot unterwegs.

Mit rund 30 000 Besuchern jährlich zählt der Rud ufersee zwischen Michelau und Schwürbitz zu den beliebtesten Badeseen in Oberfranken und darüber hinaus. Zu den Qualitätsmerkmalen zählt dabei neben dem ausgezeichneten Freizeitangebot insbesondere die Wasserqualität. Offiziell beginnt die Badesaison am Rudufersee am 1. Mai. Bereits am Montag fand im Beisein von Landrat Christian Meißner (CSU) eine erste Überprüfung der Wasserqualität statt.

Escherichia coli im Visier

Geballte Kompetenz hatte sich am Ufer des 17 Hektar großen Sees eingefunden. Neben Landrat Christian Meißner waren Bürgermeister Helmut Fischer (CSU) und Detlef Sperlich vom Ordnungsamt der Gemeinde gekommen. Mit großem Interesse verfolgten sie die einzelnen Messverfahren, die von Heiko Stedler, dem Hygienekontrolleur der Abteilung Gesundheit im Landratsamt vorgenommen wurden.
Begleitet wurde er von Anja Grottker der Abteilungsleiterin. Untersucht werden primär die mikrobiologischen Parameter. Hier geht es vor allem um Escherichia coli und Enterokokken. Von diesen können bestimmte Stämme bei Menschen, deren Immunsystem geschwächt ist, Infektionen auslösen. Von den chemischen Parametern wird der ph-Wert bestimmt. Hier wird besonders darauf geachtet, dass dieser über die Badesaison konstant bleibt. Starke Abweichungen sind immer ein Hinweis darauf, dass irgendwo Fremdwasser zuläuft.
Gemessen wird auch die Wassertemperatur. Mit Hilfe einer weißen Scheibe, die in den See hinabgelassen wird, kann man feststellen, wie klar das Wasser ist. Zunehmendes Algenwachstum im Spätsommer verringert regelmäßig die Sichttiefe. Sollte die kritische Grenze von einem Meter erreicht sein, werden die Proben auch auf Cyanobakterien hin untersucht. Die Wasserproben werden sowohl im Schwimmer als auch im Nichtschwimmerbereich entnommen. Die Sichttiefenbestimmung wird weiter draußen vom Tretboot aus vorgenommen.

Auswertung im Landesamt

Alle Auswertungen erfolgen beim Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit in Erlangen. Aktuell werden vom Gesundheitsamt die vier EU-Badegewässer des Landkreises untersucht. Zu diesen zählt der Ostsee Bad Staffelstein, der Ortswiesensee Oberwallenstadt, das Naturbad Ebensfeld und der Altmainsee Ebensfeld. In den letzten drei Jahren wurde für alle EU-Badegewässer durchgängig die Badewasserqualität "Note 1" erreicht.
Der Rudufersee zählt nicht zu den EU-Badegewässern, sondern wird wie der Waldsee Reundorf und das Flussbad der Stadt Lichtenfels gesondert überprüft. Die Ergebnisse der Wasserqualitätsprüfungen werden im Internet des Landratsamtes veröffentlicht unter www.lkr-lif.de/landratsamt/gesundheit/eu-badegewaesser/index.html. Insbesondere nach Starkregen sollte man diese Informationsquelle unbedingt nutzen. Die Probenentnahme findet regelmäßig alle vier Wochen während der Badesaison statt. Die aktuellen physikalischen Messungen am Montag waren ein klares Indiz dafür, dass der Rudufersee ab sofort für den Badebetrieb bestens geeignet ist.
Die Wassertemperatur lag im Flachwasserbereich zur Überraschung für alle bei 17,8 Grad, die Sichttiefe im See betrug über zweieinhalb Meter und der ph-Wert lag bei 9, ein Wert der seit Jahren am Rudufersee konstant bleibt. Bürgermeister Helmut Fischer wies auf die umfangreiche Nutzung des Gewässers hin. Dieser wird nicht nur von den Badegästen, sondern außerhalb der Badezone auch von den Anglern genutzt. Am Südufer des Sees verläuft ein sehenswerter Naturerlebnisweg. Für die Badegäste giobt es ein umfangreiches Angebot. Es stehen große Parkflächen zur Verfügung, es wird keine Eintrittsgebühr erhoben. Es gibt einen ausgedehnten Nichtschwimmerbereich, einen Einstieg für Behinderte und einen einen Kilometer langen Strand, der täglich gepflegt wird. Die Gemeinde räumt die Möglichkeiten zum Zelten und Grillen ein. Zusätzlich gibt es Speisen am Terrassen-Café und wer möchte, kann mit dem Tretboot über den See schippern - und das alles gibt es direkt vor der Haustür.