Auch 2020 rechnet der Kämmerer mit einer Zuführung zum Vermögenshaushalt, allerdings nur in Höhe von 167 400 Euro. Das Volumen des Verwaltungshaushalts erhöht sich um 400 000 Euro, was vor allem an den um 550 000 Euro gestiegenen Schlüsselzuweisungen liegt. Die anderen Einnahmen ändern sich kaum.
Allerdings stehen einige Zahlen unter Vorbehalt. Der Kämmerer hat einen Einkommenssteueranteil von 3,05 Millionen Euro angesetzt, Gewerbesteuereinnahmen von zwei Millionen Euro und einen Gemeindeanteil an der Umsatzsteuer von 770 000 Euro.
Schätzungen
Auch die 720 700 Euro für Benutzungsgebühren und Eintrittsgelder sind sicher zu hoch angesetzt. "Was auf uns zukommt, ist dann Haushaltsvollzug, und da müssen wir schauen, wie wir's unter einen Hut bringen", merkte Bergmann an.
Das Volumen des Vermögenshaushalts ist von 2,3 Millionen Euro im vergangenen Jahr auf 8,8 Millionen angewachsen. Für die Sanierung der Johann-Puppert-Schule sind für heuer vier Millionen Euro vorgesehen; es ist aber auch mit zwei Millionen Zuschüssen zu rechnen.
Die Neubauten der Horte in Michelau und Schwürbitz schlagen mit 3,3 Millionen Euro zu Buche. Hier soll es 1,2 Millionen Euro Zuschüsse geben.
Die Hochwasserfreilegung ist so gut wie abgeschlossen. Zu zahlen sind noch 400 000 Euro für die Deichnachrüstung.
Bis 2023 wird die Gemeinde weitere 7,5 Millionen Euro in die Hand nehmen für die drei Großprojekte, aber auch für den Erwerb von Grundstücken für Baugebiete, den Neubau der Mainbrücke in Schwürbitz, ein Fahrzeug für den Bauhof und eine Druckerhöhungsanlage für die Wasserversorgung in Lettenreuth. Kämmerer Bergmann sieht aber optimistisch in die Zukunft: "So dürfte die finanzielle Handlungsfähigkeit nach Abschluss unserer drei Großprojekte sich etwas eingeschränkt darstellen, jedoch könnten durch eine positive Entwicklung bei den Gewerbesteuereinnahmen nach einer eventuellen Rezession wieder Reserven geschaffen werden."
Der Gemeinderat beschloss diesen Haushalt einstimmig. Bürgermeister Helmut Fischer sprach von einer zufriedenstellenden Situation der Gemeinde. Auf diese kämen zwar große Ausgaben zu, sie habe aber auch Zuschüsse zu erwarten, könne Abschreibungen tätigen und werde Energiekosten einsparen.
Stellungnahmen
CSU-Fraktionsvorsitzende Judith May schloss sich dem an, regte aber an, im Stellenplan künftig eine Ausbildungsstelle zu berücksichtigen, um für die Zukunft planen zu können. "Wir stehen grandios da, sind führend im Landkreis", freute sie sich.
"Die nächsten Jahre werden Wünsche Träume bleiben", zeigte sich SPD-Fraktionsvorsitzender Roland Braun realistisch. Welchen Schaden die Corona-Krise anrichte, könne zudem noch keiner sagen. Er zeigte sich aber zuversichtlich, sie durch Einigkeit und Achtung zu bewältigen: "Die Bürger werden es verstehen, wenn wir den Gürtel etwas enger schnallen müssen."
FW-Fraktionsvorsitzender Lutz Weisser äußerte Zweifel, ob die angesetzten Einnahmen so zu realisieren seien. Den Haushalt lobte er aber als sehr solide.