In der Michelauer Angerturnhalle boten 53 Händler aus dem Bunfesgebiet alles an, was das Fotografenherz begehrt.
Rekordverdächtig war die Fotobörse am Sonntag in der Michelauer Angerturnhalle. Insgesamt 53 Anbieter aus dem gesamten Bundesgebiet, vom Hobbyfotografen bis zum professionellen Händler, waren in die Korbmachergemeinde gekommen, um gebrauchte Fotokameras nebst Zubehör anzu-bieten. Angesichts des großen Interesses hatten die Mitglieder des Michelauer Fotoclubs als Veranstalter alle Hände voll zu tun.
Kapazitätsgrenze erreicht "Mit dem vorliegenden Angebot ist die Kapazitätsgrenze der Halle erreicht, nachdem wir diesmal selbst die Bühne in den Ausstellungsraum mit einbezogen haben", erklärte der Vorsitzende des Michelauer Fotoclubs, Georg Klerner-Preiss. Nachdem man sieben weitere Anbieter ablehnen musste, denkt man bei den Michelauer Fotofreunden darüber nach, im nächsten Jahr auch die "Galerie" mit einzubeziehen.
Der Handel mit gebrauchten Fotoartikeln boomt also. Freuen kann sich darüber in erster Linie der Kunde, dem inzwischen nicht nur bei den Analogkameras, sondern auch im Digitalbereich interessante Stücke angeboten werden. Hauptgrund dafür ist die rasante Entwicklung. Während die namhaften Kamerahersteller aus Fernost sich bei jeder Photokina mit immer neuen und noch besseren Modellen zu übertreffen suchen, muss der Amateurfotograf feststellen, dass seine geliebte Digitalkamera schon nach wenigen Jahren "veraltet" ist.
Die Pixel "explodieren" Am deutlichsten kann man dies an der Leistung der Sensoren ablesen. Während man vor rund 20 Jahren mit rund einer Million Pixel (Bildpunkte) ins digitale Zeitalter gestartet war, bringt Canon Mitte diesen Jahres eine Kleinbildkamera mit rund 50 Millionen Pixel auf den Markt.
Das sind Werte, von denen man noch vor zehn Jahren nicht einmal zu träumen wagte.
Doch braucht der normale Fotoamateur derartige Kameras überhaupt? Die Antwort lautet ganz klar nein, denn die Erfahrung zeigt, dass man mit zehn oder mehr Millionen Pixel für den Alltagsgebrauch bestens bedient ist. Wer sich also beschränkt und aufs Portemonnaie schaut, der wurde auf der Fotobörse in Michelau auf jeden Fall fündig. Ein weiterer Vorteil für den Käufer besteht bei einer derartigen Fotobörse gegenüber dem Internethandel darin, dass man das gute Stück in die Hand nehmen kann, auch weiß, bei wem man es kauft.
Die Anbieter kamen aus dem gesamten Bundesgebiet von Wiesbaden über Worms, Kiefersfelden, Villingen im Schwarzwald, Karlsruhe, Frankfurt, Halle und Gera. Gern gesehen waren auch Herr Tröster vom Fotoreparaturser-vice aus Halle sowie etliche Kleinanbieter.
Die Kundschaft rekrutierte sich hauptsächlich aus Fotoamateuren aus der Region, unter denen sich auch diesmal zahlreiche Mitglieder befreundete Fotoclubs als Lichtenfels, Bad Staffelstein, Weidhausen, Coburg und Bamberg befanden.
Für diese Fotoliebhaber ist die Fotobörse längst zu einem willkommenen Treffpunkt geworden zumal die Michelauer Fotofreunde mit einer guten Bewirtung für eine angenehme Atmosphäre sorgten.
Derartig gestärkt konnte man dann auf Schnäppchenjagd gehen. Zu echten Schleuderpreisen gingen dabei die Analogkameras mit den dazu gehörenden Objektiven über den Tisch.
Kaufinteresse war durchaus vorhanden, da sich doch einige ältere Semester davor scheuen, ins Computerzeitalter einzusteigen. Etwas mehr musste man schon bei den Digitalkameras investieren und zu Liebhaberpreisen gingen einige wenige "historische Kameras" über den Tisch.
Daneben wurden Unmengen an Filtern, diverse Stative, Fototaschen und Gegenlichtblenden angeboten, eben alles, was ein Fotografenherz höher schlagen lässt.
Am Ende zogen die meisten Anbieter eine zufriedenstellende Bilanz. "Wir kommen wieder", war zu hören, "schon deshalb, weil es in Michelau immer eine so ausgezeichnete Verpflegung gibt".