Metal-Band Munarheim dreht Video auf Staffelberg

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Schlagzeug im Sonnenuntergang: beste Kulisse für ein Musikvideo Foto: Munarheim
Schlagzeug im Sonnenuntergang: beste Kulisse für ein Musikvideo Foto: Munarheim
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Der Staffelberg ist ein beliebtes Ziel, nicht nur für Touristen. Auch die Metalband Munarheim aus Coburg fand dort oben die richtige Kulisse.

Was sich Metalband nennt, braucht ihre Kulisse. Und wenn eine Band aus Franken kommt, dann bietet der Staffelberg die richtige Umgebung, ein bildgewaltiges Video zu drehen.

Die Band Munarheim aus Coburg hat sich für ihr aktuelles Video zu dem Lied "Vergebung" genau dazu entschlossen, denn: "Wir machen epische Musik. Ein Berg kommt da grundsätzlich gut", sagt Sänger und Texter Pascal Pfannenschmidt.

Symphonischer Folk-Metal

Nochmal zur Erklärung: Metal, das ist die laute Musik, die vielen oft nach Motorsägen und Schweineschlachten klingt. Das ist freilich zu einfach gedacht, denn nach den Ursprüngen Anfang der 1970er Jahre hat sich das Genre durch zahlreiche Einflüsse in unzählige kleine Sparten aufgespalten.

Munarheim, die aus insgesamt neun Mitgliedern besteht, bezeichnet ihre Musik als Black Symphonic Folk Metal. Übertragen bedeutet das, die Band macht laute, düstere Musik mit Orchester, Flöten und akustischen Gitarren, deren Gesang man mal versteht, mal nicht.

Seit der Bandgründung 2007 spielen sie also eine Mischung unterschiedlichster Musik. Gitarrist und Songschreiber Sebastian Braun hat ein klassisches Studium absolviert. Man darf ihn also auch als Komponist bezeichnen, denn die orchestralen Passagen werden nicht einfach auf dem Keyboard gespielt, sondern von ihm komplett durchkomponiert.

Etwa zwölf Konzerte pro Jahr

Aufgenommen haben sie ihr mittlerweile drittes Album "Willens und frei" in ihrem Proberaum in Coburg. Geld ist knapp, alle Bandmitglieder gehen nebenbei noch arbeiten. Etwa drei Jahre haben die Arbeiten an dem Album gedauert.

Sie hoffen, dass sie durch etwa zwölf Konzerte pro Jahr und Fanartikel-Verkauf am Ende auf Null rauskommen. Aus Kostengründen mussten sie freilich auf ein Orchester verzichten und alle Instrumente einzeln im Computer programmieren.

"Es wäre schneller gegangen, wenn es ein echtes Orchester wäre", sagt Sänger Pfannenschmidt. Dennoch: Das Ergebnis kann sich nicht nur sehen, sondern vor allem auch hören lassen. "Man wächst mit seinen Ansprüchen", meint Pfannenschmidt lapidar.

Drei Jahre Arbeit am Album

Dabei ist, was sie mit ihrem dritten Album gewagt haben, nicht selbstverständlich für eine Band, die noch nicht von ihrer Musik leben kann.

Ein Jahr lang wurden Lieder geschrieben, ein Jahr lang aufgenommen und ein Jahr lang das Album gemischt und fertig gemacht.

Als Grundlage für die Texte dient eine Kurzgeschichte, die Texter Pfannenschmidt geschrieben hat. Diese zieht sich wie ein roter Faden durch alle acht Lieder des Albums, das damit also eine Vertonung der Geschichte ist.

Pfannenschmidt bezeichnet die Band als philosophisch, da er in den Texten allgemeine Themen verhandelt und zum Denken anregen will.

"Jeder Hörer soll sich ein eigenes Bild machen können", sagt er und begründet, warum er ausschließlich auf Deutsch schreibt: "Mit der Sprache kann man sich gefühlsechter ausdrücken."

Ein Teil dieser großen Erzählung ist das Lied "Vergebung", für dessen Video die Band einen geeigneten Drehort gesucht hat. Da kam ihnen der Staffelberg in den Sinn, der mit seinen steil abfallenden Felsen eine ideale Kulisse abgeben würde.

Die Musiker an der Kante und vor dem weiten Horizont des Frankenlandes. "Bei den Szenen auf dem Staffelberg ging es um Bildgewalt", sagt Braun.

Aber einfach hochgehen und drehen konnten sie natürlich nicht. Etwa drei Monate hat es gedauert, bis sie rausgefunden haben, dass die Regierung Oberfrankens in Bayreuth für diesen Fall zuständig ist und letztlich auch eine Erlaubnis für den Dreh erteilt hat. Ein paar Stunden hatten sie also, um in einem abgesperrten Bereich ihre Aufnahmen zu machen.

Was gar nicht so leicht war, denn, so beschreibt Pfannenschmidt, es sei irgendwer immer irgendwo im Bild gewesen. Am Ende hat dann doch beides funktioniert: die Band in Aktion in großen Bilder einzufangen, ohne dass ein Tourist im Bild wäre. Die wehende Flagge Frankens ließ sich aber nicht vermeiden.

Was aber nichts mache, wie Pfannenschmidt sagt, denn die Band lebt schon lange und gerne in Franken. Daher sagt er auch: "Wir haben uns sehr gefreut, auf dem Staffelberg drehen zu dürfen." Aber nicht nur dort.

Auch am Goldbergsee im Fichtelgebirge wurden Szenen gedreht. Sogar Sänger Robert Dahn von der überregional bekannten Band Equilibrium konnte für den Gesang und das Video gewonnen werden. Da sieht man, wie der Berg bebt.

Mehr über die Band:

Band Gegründet wurde die Band im Jahr 2007. Neben den vier Gitarristen - je zwei spielen akustisch und elektrisch -, einem Schlagzeuger, einem Bassisten und dem Sänger gibt es noch zwei Flötenspieler.

Album "Willens und frei" ist Munarheims drittes Album. Kaufen kann man es in drei Varianten: der üblichen, als CD, als Schallplatte sowie als Limited Edition mit der Kurzgeschichte als Hörbuch und gedruckt. Sogar die Notenbücher zur Musik kann man erstehen.

Konzerte Als nächstes spielt die Band am 22. August auf dem Wolfszeit Festival und am 7. September auf dem Bonebreaker Festival.

Video Dieses und das weitere Videos sind auf dem youtube-Kanal der Band zu finden.

Internet Mehr Infos gibt es auf der Homepage der Band unter www.munarheim.de