Händels Meisterwerk erklang in der Lichtenfelser Martin-Luther-Kirche. Nach nur einer gemeinsamen Probe überzeugten die Vogtlandphilharmonie Greiz/Reichenbach und der Lichtenfelser Lorenz-Bach-Chor.
Nach beinahe drei Stunden war es vollbracht. Kirchenmusikdirektor Klaus Bormann legte den Dirigentenstab aus der Hand, die Notenblätter begannen zu rascheln, die Anspannung löste sich, und Georg Friedrich Händels "Messias" erhielt Ovationen vom Publikum.
Nach vier Jahren erfuhr das Händel'sche Oratorium am Sonntag eine Neuauflage in der Martin-Luther-Kirche. Die Vogtlandphilharmonie Greiz/ Reichenbach ging dazu eine Verbindung ein mit dem Lichtenfelser Lorenz-Bach-Chor.
Breiter Raum
21 Orchestermitglieder, vier Solisten, 35 Chorsänger - Aufführungen wie diese nehmen Raum ein, aber sie füllen ihn auch aus. Der Klang war satt, die Atmosphäre dicht, der Vortrag beherzt.
Knapp 50 Rezitative und Arien, im Libretto ausschließlich der Bibel entlehnt, galt es, zu bewältigen.
Eine geschmeidige Leistung der Orchester und Gesangssolisten, eine Herausforderung für den Lichtenfelser Chor. "Einmal, am gestrigen (Samstag) Tag", so Bormann, sei es zu einer gemeinsamen Probe gekommen. Das war dann auch die Generalprobe.
Allein 19 Einsätze hatte der Chor zu bewältigen, und der Grundstock für das Gesamtgelingen mag schon zu Beginn des ersten Teils gelegt worden ein. Dort, wo es in der Verheißung von der Herrlichkeit Gottes sehr hoch wurde, schien der Anlauf für das Gelingen genommen worden zu sein.
Im zweiten Teil des erstmals 1742 in Dublin aufgeführten Singspiels galt es für das Lichtenfelser Ensemble sogar, drei Choreinsätze hintereinander zu bezwingen. Nicht einfach, viel Koloraturarbeit.
Stramme Leistung
Das habe laut Bormann auch den Profis Respekt und Anerkennung abverlangt.
Neben dem unversiegbaren Einfallsreichtum, den Händel beim Umspielen der Arien auch melodiös an den Tag legte - so besonders prägnant bei Rejoice Greatly zu bemerken - bestand ein weiterer Höhepunkt des Abends im Klangteppich, der für das Duetto - Alto and Soprano unterlegt war.
Ganz besonderen Reiz bezog die Aufführung durch das getragene Dirigat Bormanns und die Leistungen von Stefanie Fersch (Sopran), Diana Schmid (Alt), Reiner Geißdörfer (Tenor) und Thomas Gropper (Bass).
Das weltberühmte "Hallelujah" hoben sich die Künstler als Zugabe auf. Sie wurde eingefordert.