Um Barrierefreiheit zu schaffen, kommt ein Fahrstuhl in das historische Gebäude am Marktplatz der Korbstadt.
Die Sanierung des historischen Rathauses kann beginnen. Bei der Bauausschusssitzung des Stadtrates am Dienstag gab es grünes Licht für die Umbau- und Instandsetzungsmaßnahmen.
Die Schaffung von Barrierefreiheit soll durch den Einbau eines Fahrstuhles gewährleistet werden. Stadtbaumeister Jürgen Graßinger stellte die Pläne vor, die allgemeine Zustimmung erhielten. Die Entwürfe für weiteren Maßnahmen, zum Beispiel die Erneuerung des Dachs würden derzeit von den überörtlichen Behörden geprüft.
Stadtbaumeister schimpft Kopfzerbrechen machte dem Gremium eine Bauvoranfrage für ein Einfamilienwohnhaus im neuen Baugebiet "Am Jägersbrunnen" in Roth. Eine Bauwerberin möchte dort ein modernes Gebäude mit einem Pultdach errichten. Das sieht der neue Bebauungsplan aber nicht vor. Bürgermeister Andreas Hügerich (SPD) stellte zwei Alternativen zur Wahl: entweder das Vorhaben von den Planvorgaben zu befreien oder den Bebauungsplanz zu ändern. Stadtbaumeister Jürgen Graßinger zeigte sich verstimmt: "Der Bebauungsplan ist noch nicht rechtskräftig und schon sollen Ausnahmen genehmigt werden", schimpfte er. Ein wichtiger Grundsatz laut Baugesetzbuch sei, im Rahmen der Planung die öffentlichen und privaten Belange gegeneinander und untereinander gerecht abzuwägen. "Wir müssen uns nach den örtlichen Strukturen richten. In Roth herrschten Wohngebäude mit Satteldächern vor, die das dörfliche Ensemble bestimmen", erklärte der Stadtbaumeister.
Bauamtsleiter Günther Lorenz machte deutlich, dass die Bauherrin bereits einen ersten Antrag geändert habe und statt einem großen Pultdach zwei kleine Pultdächer vorgeschlagen hätte. Er wies darauf hin, dass bei Änderung des Bebauungsplanes die Bauarbeiten für weitere Häuser sich verzögern würden. Interessen und Gesetze seien so vielfältig und umfangreich, dass es kaum Spielraum für freie planerische Entscheidungen gebe. Ein wichtiger Aspekt sei, dass durch die Planung ein relativ hoher Grad an Verlässlichkeit bestehe, die im unbeplanten Innenbereich nicht gegeben sei, und sich alle darauf einstellen könnten.
Elmar Zipp (SPD) konnte eine Befreiung von Auflagen akzeptieren. "Wir müssen uns in der Zukunft auf veränderte Baustile einstellen", sagte er. Johannes Oppel (Wählervereinigung Leuchsental/Jura) machte deutlich, dass der Bauausschuss stets Befreiungen genehmige und es die Regel sei, vom Bebauungsplan abzuweichen. Bürgermeister Hügerich schlug vor, den Antrag zurückzustellen und den Sachverhalt den übergeordneten Behörden darzustellen und auf eine Stellungnahme warten. Erst dann wolle er die Bauvoranfrage wieder auf die Tagesordnung setzen.
Ein ähnliches Problem hatte der Bauausschuss mit Bauanträgen, die die Errichtung von Schutzhütten oder Hundezwinger in den schmalen Grundstücken vor Reihenhäusern vorsieht. "Auch hier kann man Präzedenzfälle schaffen", sagte Graßinger. Im Gremium wurde betont, dass kleine Hütten zum Aufbewahren von Gartengeräten durchaus akzeptabel seien, aber nicht ganze Gebäude, die die gesamte Breite einer Parzelle des Reihenhauses einnähmen. Auch hier wurden zwei Anträge zurückgestellt. Bürgermeister Hügerich empfahl vor der nächsten Sitzung eine Ortsbegehung durchzuführen.
Bürgermeister Hügerich empfahl vor der nächsten Sitzung eine Ortsbegehung durchzuführen. In der ehemaligen Jugendherberge in Lichtenfels an der Alten Coburger Straße wurde ein Einfamlien-Wohnhaus mit Schwimmbad genehmigt.
Die Änderungen der Ampelschaltungen sollen noch einmal geändert werden. Die gewünschte Umrüstung einiger Ampeln an neuralgischen Verkehrspunkten auf Bedarfsbetrieb an Sonntagen sei mit über 30 000 Euro nicht akzeptabel, sagte Günther Lorenz. Dietmar Heinkelmann (SPD) machte erneut den Vorschlag zumindest an der "Sparkassenkreuzung", für die sonntäglichen Kirchenbesucher die Ampelanlage als Bedarfsampel umzurüsten. Gegen die Stimme von Heinkelmann beschloss der Ausschuss, alle Ampeln an Sonntagen auszuschalten.
Bürgermeister Hügerich war der Meinung, dass Passanten dann nicht unbedingt in Ampelbereichen die Straße überqueren, sondern sich davon entfernt einen einsehbaren und sicheren Überweg suchen werden.
Insgesamt wurden 25 Bauanträge und drei Voranfragen behandelt. Das wertete der Bürgermeister