Bereits vor 60 Jahren gaben sich Paul und Edith Gerdes in der Lichtenfelser Stadtpfarrkirche das Eheversprechen.
Und so konnten sie am Donnerstag das seltene Jubiläum der diamantenen Hochzeit feiern.Während Edith Gerdes, geborene Pflaum, eine gebürtige Seubelsdorferin ist, wurde Paul Gerdes in dem 20 km südlich von Cottbus gelegenen Spremberg geboren. Berufliche Gründe väterlicherseits machten bereits zwei Jahre später einen Umzug nach Coburg erforderlich. Hier war Paul Gerdes zunächst als Elektrotechniker bei den städtischen Werken tätig, ehe er 1942 eingezogen wurde und als Bordfunker bei der Luftwaffe zum Einsatz kam. Nach seiner Rückkehr aus amerikanischer Kriegsgefangenschaft trat er 1948 in den Polizeidienst ein, und bildete nacheinander in München, Rothenburg und Würzburg bei der Bereitschaftspolizei junge Polizisten aus, bis er auf eigenen Wunsch 1974 zur damaligen Landpolizei
Lichtenfels versetzt wurde.
Nach erfolgreich absolvierter Ausbildung zum gehobenen Polizeivollzugsdienst war er ab 1977 als Leiter der Verkehrsabteilung bei der Polizeidirektion Coburg bis zum Ruhestand 1985 tätig.
Paul Gerdes schilderte auch, wie er seine spätere Frau kurz vor Weihnachten auf einer Zugfahrt von seinem Dienstort Würzburg nach Coburg kennenlernte. "Sie saß mir im Zugabteil gegenüber und bat mich um Feuer zum Zigarettenanzünden, wobei ich ihr als Nichtraucher nicht behilflich sein konnte. Allerdings war ich gleich Feuer und Flamme für die mir gegenübersitzende Frau, es war einfach Liebe auf den ersten Blick."
Edith Gerdes absolvierte zunächst eine Fotografenlehre, um sich dann nach der Geburt der beiden Söhne Hans-Joachim und Detlef um deren Erziehung zu kümmern, bevor sie noch als Sprechstundenhilfe beim Augenarzt Dr. Greiner beschäftigt war.
Paul Gerdes engagierte sich lange Zeit als stellvertretender Vorsitzender und später als Vorsitzender für den ADAC-Ortsclub Lichtenfels und ist ebenfalls Mitglied bei der kgl. priv. Scharfschützengesellschaft Lichtenfels.
Das Ehepaar kann sich auch schon über vier Enkel und drei Urenkel freuen. Beiden gemeinsam war die Reiselust. "Unser Lieblingsreiseland war Italien und hier gefiel uns besonders Sizilien, aber auch von Neapel, Rom und einigen anderen Städten waren wir begeistert", erzählte Edith Gerdes. "Ich habe extra einen VHS-Sprachkurs gemacht, damit ich mich besser mit den Italienern verständigen konnte." Die Glückwünsche der Stadt übermittelte Dritter Bürgermeister Winfried Weinbeer, der den gemeinsamen Weg des Jubelpaares über den langen Zeitraum von 60 Jahren als tolle Lebensleistung würdigte. Die Segenswünsche der katholischen Kirchengemeinde Heilige Familie überbrachte Pfarrer George Thottankara.