Fischsterben am Staffelsteiner Westsee: Lebenshilfe für Karpfen & Co.

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Kilian Schell vom Staffelsteiner THW stellt eine weitere Pumpe auf, die Frischwasser aus dem Main in den Westsee befördert. Dadurch wird der Sauerstoffgehalt des Seewassers angereichert, was für die Fische lebenswichtig ist. Foto: Matthias Einwag
Kilian Schell vom Staffelsteiner THW stellt eine weitere Pumpe auf, die Frischwasser aus dem Main in den Westsee befördert. Dadurch wird der Sauerstoffgehalt des Seewassers angereichert, was für die Fische lebenswichtig ist. Foto: Matthias Einwag
Auch nachts sind die THW-Helfer im Einsatz. Foto: Stefan Johannes
Auch nachts sind die THW-Helfer im Einsatz. Foto: Stefan Johannes
 
Die toten Fische werden zur Tierkörperverwertungsanlage gebracht. Foto: Matthias Einwag
Die toten Fische werden zur Tierkörperverwertungsanlage gebracht. Foto: Matthias Einwag
 
Johannes Stich (rechts) hat die Einsatzleitung beim THW. Hier erklärt er Erik Trebes (links) und Benedikt Spörl, wo eine weitere Pumpe eingesetzt werden soll. Foto: Matthias Einwag
Johannes Stich (rechts) hat die Einsatzleitung beim THW. Hier erklärt er Erik Trebes (links) und Benedikt Spörl, wo eine weitere Pumpe eingesetzt werden soll. Foto: Matthias Einwag
 
Kilian Schell vom THW überprüft die Schlauchleitungen und die Pumpen, die frisches Mainwasser in den Westsee fördern. Foto: Matthias Einwag
Kilian Schell vom THW überprüft die Schlauchleitungen und die Pumpen, die frisches Mainwasser in den Westsee fördern. Foto: Matthias Einwag
 
Kilian Schell und Erik Trebes setzen eine weitere Pumpe in Betrieb. Foto: Matthias Einwag
Kilian Schell und Erik Trebes setzen eine weitere Pumpe in Betrieb. Foto: Matthias Einwag
 
Peter Schindhelm von der Anglergemeinschaft Westsee mit seinem Sauerstoffmessgerät Foto: Matthias Einwag
Peter Schindhelm von der Anglergemeinschaft Westsee mit seinem Sauerstoffmessgerät Foto: Matthias Einwag
 
Auf dem Westsee zieht ein Boot mit zwei THW-Helfern seine Runden, das dazu beiträgt, das Wasser umzuwälzen und mit Sauerstoff anzureichern. Foto: Matthias Einwag
Auf dem Westsee zieht ein Boot mit zwei THW-Helfern seine Runden, das dazu beiträgt, das Wasser umzuwälzen und mit Sauerstoff anzureichern. Foto: Matthias Einwag
 
Das THW hat Schlauchleitungen vom Main zum Westsee verlegt. Foto: Matthias Einwag
Das THW hat Schlauchleitungen vom Main zum Westsee verlegt. Foto: Matthias Einwag
 
Frisches Mainwasser sprudelt in den See und trägt dazu bei, den Sauerstoffgehalt zu verbessern. Foto: Matthias Einwag
Frisches Mainwasser sprudelt in den See und trägt dazu bei, den Sauerstoffgehalt zu verbessern. Foto: Matthias Einwag
 

Das THW ist weiter am Staffelsteiner Westsee im Einsatz, um das Wasser mit Sauerstoff anzureichern. Diese Woche waren hier zahlreiche Fische verendet.

Summen eines Generators und der faulige Geruch des Wassers am Westsee stören das Idyll. Helfer des Technischen Hilfswerks (THW) pumpen frisches Wasser aus dem nahen Main herüber, das auf die Oberfläche des Sees sprudelt. Auf dem 25 Hektar großen Gewässer zieht ein Boot des THW stoisch seine Runden.

Vor dem großen Abfallcontainer, der am Ufer abgestellt ist, liegen zahlreiche tote Fische: Karpfen, Hechte, Aale, Waller, Barsche, Zander. "Etwa 50 bis 60 Prozent des Besatzes ist kaputt - im ungünstigsten Fall", schätzt Michael Muffel von der Anglergemeinschaft Westsee, der rund 50 Pächter angehören. Dass alle Fische tot sind, sei aber übertrieben. "Wir haben an manchen Stellen schon wieder Fische hüpfen sehen", ergänzt Jakob Stadlmeyer, einer der früheren Hauptpächter des Sees.

Die Angler sind froh, dass die Feuerwehr (am Dienstag) und das THW (seit Mittwoch) helfen, das Wasser mit Sauerstoff anzureichern. Kostenfrei ist das für die Pächter freilich nicht, denn bei ehrenamtlichen Einsatzkräften fällt Verdienstausfall an. Geld kostet auch der Dieselkraftstoff, womit der Stromgenerator betrieben wird, der die Pumpen mit Energie versorgt.

"Das Wetter der vergangenen Tage war für für den Sauerstoffgehalt extrem schlecht", sagt Michael Muffel. Der See sei jedoch nicht biologisch tot, wie bereits geschrieben wurde. Der starke Temperatursturz habe zu einem Algensterben geführt; die verwesenden Organismen entzogen dem Wasser den Sauerstoff. Das habe in dem durchschnittlich nur drei Meter tiefen See zur tödlichen Konstellation für Fische geführt.
Das Wasser des Sees wird von den Pächtern regelmäßig kontrolliert. Der Angler Peter Schindhelm zeigt das Messgerät, mit dem er regelmäßig Sauerstoffgehalt, Temperatur und ph- Wert prüft. Zu Wochenbeginn war der Sauerstoffgehalt mit 0,2 Milligramm pro Liter alarmierend niedrig. Zum Vergleich: Das vom Main zugeleitete Frischwasser hat einen Gehalt von sieben Milligramm. Inzwischen ist der Wert durch Umwälzen des Seewassers und Zuleiten von Mainwasser auf 2,5 Milligramm gestiegen.

Johannes Stich ist als Einsatzleiter des THW vor Ort. Am Mittwoch war das THW zunächst mit rund 30 Helfern am See, um die Schlauchleitungen zu verlegen und die Pumpen aufzubauen. Im Schichtdienst werden bis Sonntag noch rund zehn THW-Kräfte eingesetzt.