Konflikte nicht mit Gewalt lösen

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Gewalt und Drogen waren für die Jugendlichen, die das Projekt Meilenstein wahrnehmen, eine lange Zeit Alltag. Foto: Inga Kjer, dpa
Gewalt und Drogen waren für die Jugendlichen, die das Projekt Meilenstein wahrnehmen, eine lange Zeit Alltag.  Foto: Inga Kjer, dpa

Sechs Jahre läuft das Projekt Meilenstein - nun wurde es um drei Jahre verlängert. 825 Teilnehmer nahmen in bisher daran teil.

Landkreis LichtenfelsSechs Jahre gibt es bereits das Projekt Meilenstein im Landkreis Lichtenfels. Seit der Einführung im November 2010 haben bereits 825 Teilnehmer Unterstützung von Projektleiterin Andrea Zellmer und ihren Helfern erhalten. Wegen dem großen Bedarf, wurde das Projekt nun um drei weitere Jahre verlängert.

Alleine in 2015 kamen 117 Neufälle - also neue Jugendliche - auf Meilenstein zurück. Die restlichen 41 der 158 Teilnehmer wurden aus dem Vorjahr mitgenommen. Wie auch in den Jahren zuvor spielt bei den Jugendlichen Gewalt und Drogenkonsum eine wichtige Rolle. So sei die Anzahl der Gewaltdelikte im vergangenen Jahr gleich geblieben beziehungsweise nur leicht zurückgegangen.


Interesse an Drogen ist groß

Gleich geblieben sei das Interesse an Drogen, so Zellmer. "Jeder zweite Jugendliche, der zu uns kommt, konsumiert Cannabis.
Meist verharmlosen die Jugendlichen das Problem."

Auch die eigene Einschätzung der Fähigkeiten sei bei den Jugendlichen gestört. "Die Jugendlichen haben hohe Ansprüche an ihre berufliche Perspektive. Meist steht das in einem totalen Widerspruch zu dem, was sie mitbringen." Die "Naivität" der jungen Menschen, wie es Andrea Zellmer beschreibt, zeigte sich zuletzt bei einem Training zum Thema Flüchtlinge. "Die Jugendlichen glauben, ein Flüchtling bekommt 50 000 Euro, wenn er nach Deutschland kommt." Dieser Irrglaube, erklärt die Projektleiterin, stamme meist von sozialen Netzwerken wie Facebook oder Twitter. "Diesen Gut-Glauben müssen wir mit Aufklärungsarbeit und Wissensvermittlung ändern."

Diese Arbeit spiegelt sich unter anderem in den Angeboten des Projektes wider. Da zwei Drittel der Teilnehmer männlich sind wird beispielsweise ein Mädchenprojekt zum Thema Schönheit und Selbstbewusstsein angeboten. Auch Verkehrsprojekte, Outdoor-Veranstaltungen und Trainings, in denen über die Lebensperspektiven und Gefühle gesprochen wird, sollen bei der Selbstfindung helfen. Vor allem die Gespräche werden von den Jugendlichen gerne angenommen. "Viele kommen einfach nur, um mit jemandem reden zu können", sagt die Projektleiterin stolz über ihre Arbeit.