Konditoren sind Genusshandwerker, sagt Franz Besold aus Weismain. Er weiß, wovon er spricht, wenn es um Genuss geht. Was ist das aber genau für ihn?
Ein Platz an einem Ecktisch im Café Besold in Weismain. Cappuccino in einer schönen, großen Tasse steht auf dem Tisch. Franz und Barbara Besold haben sich Zeit genommen, um in Ruhe über Genuss zu sprechen.
Zeit, das ist wichtig, denn ohne Zeit, die man sich nimmt, kann man nicht genießen, sind sich die beiden einig. "Genuss ist keine Sättigung", sagt Franz Besold, der als Konditor über die Grenzen des Landkreises bekannt ist. In Berlin und München konnte man seine Pralinen kaufen, bis er den Fokus wieder mehr auf die heimische Auslage legte.
Achtung vor den Lebensmitteln
"Jeder, der genießt, isst mit Verstand", sagt er und seine Frau Barbara ergänzt, dass es auch um Vorfreude und Achtung vor den Lebensmitteln gehe, denn "Genuss ist ein Fest der Sinne", sagt sie und fügt an: "Man muss sich darauf freuen."
Das heißt, der Genuss beginnt nicht erst mit dem Genießen, sondern schon davor. "Vorfreude ist auch ein gewisser Genuss", sagt Barbara Besold. Dazu gehört jedoch noch etwas mehr.
Die Umgebung müsse stimmen, sagt der Konditor, das Umfeld und natürlich das Produkt. Man müsse schmecken was drin ist, nämlich Liebe und Herzblut, denn ein gutes Produkt sei keines von der Stange. Das gelte ebenso für Konditoren wie für Metzger oder Bäcker.
Lebensfreude entsteht
So muss einiges zusammenkommen für ein Genusserlebnis. Deswegen genießt man nicht jeden Tag, sagt Franz Besold. "Luxus ist für mich außerordentlich." Aber wenn man sich die Zeit nimmt, dann lohnt es sich, denn: "Wenn man etwas genossen hat", sagt der Konditor, "ist man gut drauf. Dann hat man auch die Lebensfreude."
Das zu vermitteln, darin sieht der Konditor seine Aufgabe als Genusshandwerker. Wichtig sei die Freude auf beiden Seiten, meint er. "Die Kreativität ist dir zu Hilfe gekommen", beschreibt es seine Frau Barbara.