Der Energieförderpreis des Landkreises belohnte zum zehnten Mal Jugendliche, die Ideen für die Zukunft entwickelten
Die Idee ist Hendrik Schmitt beim Fliegen gekommen. Der 13-Jährige startete mit einem Elektro-Modellflugzeug, sein Vater mit einem Benzinmodell. "Warum sollte man nicht beides miteinander verbinden können", fragte sich Hendrik Schmitt als ihre Flugzeuge in der Luft waren. Die Idee eines Hybrid-Fliegers überzeugte die Jury und brachte den Jung-Tüftler ein Preisgeld in Höhe von 350 Euro ein.
Bei der zehnten Auflage des Energie-Förderpreises des Landkreises haben sich vier junge Forscher und vier Schülergruppen mit den Themen Energieeinsparung, Energieeffizienz und Nutzung erneuerbarer Energien auseinander gesetzt. Im Vergleich zu den Vorjahren war damit das Teilnehmerfeld relativ klein.
Ist das Energiethema momentan kein Thema? Sind die Jugendlichen gesättigt mit Angeboten und Initiativen? Sind die Anforderungen zu hoch? Fragen mit denen sich die Jury und die Organisatoren des Wettbewerbs bei der Auswertung in diesem Jahr beschäftigten. Für den Leiter der Umweltstation und Jurymitglied Michael Stromer ist der Wettbewerb ein gutes Übungsfeld für das spätere Berufsleben, denn eine Idee muss auf dem Punkt gebracht und verständlich präsentiert werden.
Die meisten Arbeiten zeugten von einer vertieften Auseinandersetzung mit dem Thema und von einer "Lust" zu einem guten Ergebnis zu kommen.
In Vertretung von Udo Möhrstedt, IBC Solar AG würdigte Iris Meyer das Engagement der Jungforscher. "Tragt die Idee des Wettbewerbs in die Schulen, sie ist etwas ganz besonderes", forderte Meyer die Jugendlichen auf.
"Gerade für die jüngere Generation ist es wichtig, sich schon frühzeitig mit der Thematik Energie und Klimawandel zu beschäftigen", betonte Sparkassendirektor Roland Vogel. Dabei sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt. Auch Landrat Christian Meißner würdigte die Bandbreite der eingegangenen Arbeiten. "Es kommt auf die Klasse an und nicht auf die Masse." Erfreulich sei, dass es auch heuer wieder ganz praktische Arbeiten wie der Umbau eines Modellflieger und ganz theoretische Arbeiten wie die Ausarbeitung eines Rechenmodells zur optimal-wirtschaftlichen Nutzung von Waldbeständen gab.
Die beiden Sponsoren, die Sparkasse Coburg-Lichtenfels und die IBC Solar AG aus Bad Staffelstein stellten heuer ein Preisgeld von insgesamt 1500 Euro zur Verfügung.
Antrieb mit Einwegspritzen Das höchste Preisgeld in Höhe von 400 Euro vergab die Jury an die Schülerfirma "Hot-Work" der Pater-Lunkenbein-Mittelschule Ebensfeld. Die neun Schüler im Alter von 13 Jahren haben umweltfreundliches Spielzeug gebaut. Die Idee dahinter: Ihr Spielzeug sollte entweder Energie erzeugen oder erst gar keine verbrauchen, berichtet Lehrer Michael Lutz. Entstanden ist umweltfreundliches Spielzeug aus Holz mit zum Teil ungewöhnlichen Fortbewegungstechniken. Beispielsweise bringen ganz normale Einwegspritzen ihr Fahrzeug in Bewegung.
An einem klassischen Kiefernbestand hat Max Engelhardt ein Rechenmodell entwickelt, das Prognosen über die optimal-wirtschaftliche Nutzung von Waldbeständen zulässt. Laut Jury eine reife Leistung (Preisgeld 300 Euro).
Eine schriftliche Arbeit mit entsprechender Dokumentation lieferte Frank Jäger ab.
Der 15-Jährige ging der Frage nach, wie sich Sonnenwind und Sonnenstrahlen als Antriebstechnik von Satelliten nutzen lassen (Preisgeld 130 Euro).
Die Burgkunstadter Gymnasiasten Sebastian Metzner, Marius Graß und Julian Barnickel haben sich mit der effizienten Nutzung von Abgasen beschäftigt. Ihre Vorschlag: Die Abgase von Kraftwerken und Fabriken ein zweites Mal durch eine Turbine zu leiten. Der Jury war diese Idee ein Preisgeld von 100 Euro wert.
Christian Brückner, Thomas Krappmann, Lena Göhring, Lucia Kunzelmann und Kai Döhler von der Realschule Burgkunstadt haben sich Gedanken über alternative Antriebskonzepte für Autos gemacht. Dabei haben sie die Möglichkeiten von Wind, Sonne und Wasser in Betracht gezogen (Preisgeld 100 Euro).
Wie funktioniert ein künstlicher Baum, fragte sich Sebastian Werner aus Lichtenfels.
Dahinter steht die visionäre Idee von Forschern, dass in ferner Zukunft einmal künstliche Bäume entlang der Autobahn das Kohlendioxid aus der Atmosphäre filtern könnten (Preisgeld 100 Euro).
Für die Dokumentation einer Solarbetriebenen Aufladestation fürs Handy durften sich die beiden Schülerinnen des Gymnasiums in Burgkunstadt Yasamin Naderi-Asrami über einen Anerkennungspreis von 20 Euro freuen.
Alle prämierten Arbeiten sind auch am kommenden Sonntag 13. Juli, im Kastenhof in Weismain zu sehen.