"Wir wollen unseren Horizont erweitern und uns stetig verbessern", sagt Christian Stenglein. Er ist Dirigent und Motivator des Kreisorchesters Lichtenfels
. Gut 83 Musiker des Kreisorchesters haben dies erlebt. "Wir wollen unseren Horizont erweitern und uns stetig verbessern", sagt Christian Stenglein. Er ist Dirigent und Motivator des Kreisorchesters Lichtenfels. Gut 83 Musiker des Kreisorchesters haben dies erlebt.
Ums "goldene Flügelhorn"
Sie haben den Horizont um 650 Kilometer in den Süden verschoben. Ringsum Berge, der Blick auf den See, dahinter wieder Berge. Das sieht nicht unbedingt nach einem weiten Horizont aus - aber es klingt danach. In Riva am Gardasee treffen sich alle Jahre, rund um das Palmsonntagswochenende, Blasorchester aus ganz Europa und spielen um das "goldene Flügelhorn". So war es von Anfang an klar, dass man hier nur gewinnbringende Erlebnisse mit nach Hause nehmen wird.
Man spielt vor einer international besetzten Jury, aus hochkarätigen Komponisten, Dirigenten und Hochschulprofessoren, welche für Rhythmik, Zusammenspiel, Intonation, Dynamik, Agogik und Interpretation maximal 100 Punkte vergeben - ähnlich den Wertungsspielen des Nordbayerischen Musikbundes. Nur, dass der Horizont ein anderer, ein weiterer ist. "Die Latte hängt im internationalen Vergleich viel höher", sagt Stenglein.
Die Zeit wurde von den Musikern des Kreisorchesters bestens genutzt und die Wettbewerbsvorträge vieler internationaler Orchester aus Spanien, Italien oder Österreich gespannt zugehört. Beeindruckende musikalische Darbietungen, die Mut und Lust auf das eigene Spiel machten.
So war es nicht verwunderlich das die Musiker rund um ihren Dirigenten Christian Stenglein hochmotiviert den Wettbewerb angingen und ihre Emotion und Leidenschaft in jede einzelne Note packten. Mit einer mitreisenden Interpretation des Pflichtwerkes "Red Mountains" sowie imposant-malerische Klänge bei dem Selbstwahlstück "Virginia" erzielten die Lichtenfelser Musiker gut 85 von 100 möglichen Punkten und somit von knapp 40 Orchestern einen 13. Platz auf internationaler Ebene. Der Lohn einer hervorragenden musikalischen Arbeit im Landkreis. "Mit dem konzentrierten Arbeiten an zwei Stücken für einen Wettbewerb haben wir die Klangqualität und Musikalität in den letzten Jahren enorm gesteigert", so Stenglein. Doch noch wichtiger ist ihm "die Freude, die Musik entfachen soll". 50 Jahre liegen zwischen dem jüngsten und dem ältesten Musiker. "Musik kann man ein Leben lang machen - und man kann ein Leben lang neue Horizonte erleben und Neues erlernen." Der Kreisvorsitzende Horst Sünkel zieht den Vergleich zum Sport: "In welcher Sportart können 80 Sportler zwischen zwölf und 62 Jahren, Jugendliche, Männer und Frauen, etwas gemeinsam erreichen? Die Musik schafft das."
Trotzdem hadert Sünkel mit der Unterstützung und wünscht sich Sponsoren, die diese hervorragende kulturelle Arbeit im Landkreis finanziell unterstützen und kommende Projekte möglich machen. "Wir wollen unseren heimischen Musikern jedes Jahr solch ein Erlebnis bieten und dadurch die Qualität der Blasorchester stetig verbessern", sagt Sünkel. "Es wird im kommenden Jahr in jedem Fall eine Reise über den Horizont hinaus geben, was uns wieder ein Stück nach Vorne bringt", verspricht Sünkel. Und der Wunsch von Kreisdirigent Stenglein ist es, dass jeder seine Erfahrungen in den heimischen Vereinen weiterträgt.
Die Mitglieder des Kreisorchesters kommen aus allen Blasorchestern im Landkreis. "Wir sind immer offen für neue Mitglieder, die Lust und Freude am Musizieren haben und mit uns jedes Jahr ein Stück des Horizontes erkunden wollen." sagt Vorsitzender Sünkel.
red