Eine spontan gegründete Whatsapp-Gruppe hat eine provisorische Nistunterlage für den Weißstorch in Michelau errichtet.
Nicht nur lamentieren, sondern etwas unternehmen, beschlossen einige Storchenfreude angesichts des Hickhacks um das Storchenpaar am Michelauer Kirchplatz. Ob das Paar in diesem Jahr überhaupt zum Brüten kommt, erscheint mehr als fraglich angesichts des Zustandes, in dem sich der Horst momentan befindet. Dass der Hausbewohner nicht gerade begeistert ist von dem Mitbewohner auf dem Dach, der sich zuletzt auch noch der Attacke eines Rivalen ausgesetzt sah, ist ein offenes Geheimnis.
Whatsapp-Gruppe gegründet
Kurz entschlossen gründete sich einen Whatsapp-Gruppe mit dem Ziel, den Störchen zu helfen. Administrator der Gruppe ist Carola Debus, die einen Friseursalon am Kirchplatz in direkter Nachbarschaft zum Storchenhorst betreibt und alle Ereignisse um das zweite Storchenpaar in Michelau aus nächster Nähe miterlebt. Mittlerweile ist die Whatsapp-Gruppe auf neun Mitglieder angewachsen.
Kati Böhmer, Mitglied der Gruppe, holte sich Rat beim Storchenexperten Michael Zimmermann aus Erlangen. Vom Vorsitzenden des "Treffpunkt Hund", Dieter Scheuering, bekam man ohne lange Diskussionen die Erlaubnis, auf dem Dach des Vereinsheims eine Nistunterlage anzubringen. Das Vereinsheim liegt in direkter Nachbarschaft zu den Wiesen zwischen Michelau und Schney, dem Nahrungsbiotop der Störche. So hofft man, dass das Michelauer Storchenpaar diese Alternative annimmt und doch noch zum Bruterfolg kommt.
Mit vereinten Kräften wurden unterhalb des Dachfirstes zwei massive Balken befestigt und als Anreiz etliche Zweige vom Obstbaumschnitt aufgeschichtet. Den Rest soll das Storchenpaar übernehmen. Ein ganzer Haufen Äste liegt bereit.
Mit Kalkspuren soll zudem die Attraktivität der Nistunterlage erhöht werden. Das Weiß täuscht Kotspuren vor, als Signal, dass dieser Nistplatz bereits benutzt wurde. Gespannt hoffen alle Beteiligten nach ihrem Arbeitseinsatz darauf, dass diese Alternative angenommen wird. Dann will man auch das jetzige Provisorium im Herbst gegen eine festere Unterlage austauschen. Doch auch wenn man im ersten Jahr nicht gleich erfolgreich sein sollte, man weiß, dass einige dieser Ersatzhorste erst nach einigen Jahren angenommen werden.