Gemeindepolitik auf Rädern

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Mit Handschlag begrüßt: Liane Fischer, Johanna Schwarzmann und Hilde Gorille (von links) freuen sich wieder auf eine informative Fahrt mit Bürgermeister Robert Hümmer durch das Gemeindegebiet von Altenkunstadt.Stephan Stöckel
Mit Handschlag  begrüßt: Liane Fischer, Johanna Schwarzmann und Hilde Gorille (von links)  freuen sich wieder auf eine informative Fahrt mit Bürgermeister Robert  Hümmer durch das Gemeindegebiet von Altenkunstadt.Stephan Stöckel
Bei Kaffee und Kuchen unterhält sich Gretel Schöps (rechts) mit Quartiersmanagerin Angela Löhmüller von der Caritas (2. v. l.)
Bei Kaffee und Kuchen  unterhält sich Gretel Schöps (rechts) mit Quartiersmanagerin Angela  Löhmüller von der Caritas (2. v. l.)
 

Senioren aus Altenkunstadt informierten sich auf einer rollenden Bauauschusssitzung über Aktuelles aus dem Gemeindegebiet.

Darauf angesprochen, ob er ein "Wiederholungstäter" sei, muss Klaus Gorille schmunzeln. "Eingekastelt haben sie mich nicht. Denn ich bin einer im positiven Sinne. Ich nehme wieder an der rollenden Bürgerversammlung teil, weil ich wissen möchte, was sich im vergangenen Jahr in meiner Heimatgemeinde verändert hat. Für mich ist es wichtig, am Puls der Zeit zu sein, zu wissen, was in der Gemeinde so vor sich geht." So wie er denken viele Senioren in Altenkunstadt. Insgesamt 55 ältere Mitbürger beteiligen sich an der informativen Busreise durch Altenkunstadt und seine Ortsteile, die am Mittwochnachmittag zum zweiten Mal stattfand.

Viele von ihnen konnten es kaum erwarten, im Bus zu sitzen und den Ausführungen von Bürgermeister Robert Hümmer (CSU) zu lauschen. Klaus Gorille hat seine Ehefrau Hilde mitgenommen. Auch sie verfolgt rege das Geschehen in Altenkunstadt und seinen Ortsteilen, denn für sie steht fest: "Wenn es der Gemeinde gut geht, dann geht es auch uns Bürgern gut." Dementsprechend ist auch die Stimmung unter den Teilnehmern. Im Bus herrscht gelöste und heitere Atmosphäre.
Die Ausführungen des Bürgermeisters lassen die Zuhörer nicht unberührt. "Das glaab ich a", schallt es ihm in Prügel auf gut fränkisch von einer Teilnehmerin entgegen. Hümmer findet die weiterhin bestehende innerörtliche Bushaltestelle sicherer als die angedachte außerörtliche. Das leuchtet auch den Zuhörern ein.

Ganz Ohr sind sie immer dann, wenn der Redner etwas Neues zu berichten weiß. Der Bauausschuss hatte die Haltung von Weideschweinen in Maineck abgelehnt. "Inzwischen hat das Landratsamt das gemeindliche Einvernehmen ersetzt und eine Haltung erlaubt. Nach Ansicht der Aufsichtsbehörde werden alle Vorschriften eingehalten", teilt Hümmer mit.

Auch ein neuer Betrieb siedelt sich in Altenkunstadt an, erfahren die älteren Mitbürger. "Der Online-Versandhändler ‚About You‘, ein Tochterunternehmen der Otto Group aus Hamburg, wird in Altenkunstadt auf dem großen Baur-Parkplatz ein Firmengebäude errichten", informiert der Bürgermeister die Zuhörer. Die Baur-Mitarbeiter werden künftig zum einen auf einem Gelände vor dem Altenkunstadter Fachmarktzentrum parken, das an die Theodor-Heuß-Straße grenzt, zum anderen auf dem derzeit ungenutzten Mitarbeiterparkplatz, der sowohl an die Weismainer als auch Strössendorfer Straße grenzt.

Auch gegenüber der Grundschule wird Parkraum entstehen. "Wir haben ein Gelände für zehn Jahre gepachtet, das der Brauerei Püls aus Weismain gehört. Nach der Grundschulsanierung kann man dort parken", sagt Hümmer. In der Theodor-Heuß-Straße musste ein altes Haus der Schaffung von Stellplätzen weichen, denn die Raiffeisenbank wird in Kürze erweitert. Während der Baumaßnahme können die Angestellten dort ihre Autos parken.

"Es ist angedacht, dort eine Kurzzeitpflegestation oder eine Wohnanlage für barrierefreies Wohnen zu errichten", klärt der Redner auf. Zusammen mit den Bürgern freut er sich darüber, dass in der Neumühle 19 barrierefreie Wohnungen geschaffen werden. "14 davon sind bereits vergeben."

Im Anschluss an die Fahrt lassen sich die Teilnehmer im Woffendorfer Sportheim Kaffee und Kuchen schmecken. Quartiersmanagerin Angela Lohmüller stellt das Caritas-Projekt "In der der Heimat wohnen vor". Vorsitzende Renate Schrape vom Seniorenclub 72 nutzte die Gunst der Stunde, um neue Mitglieder zu gewinnen. "Die Veranstaltung leistet einen Beitrag dazu, dass ältere Mitbürger nicht vereinsamen", findet die 78-Jährige. Die Fahrt habe aber auch viel Wissenswertes über Altenkunstadt vermittelt. "Außerdem habe ich Ecken kennengelernt, in denen ich noch nie war", sagt die Seniorin, für die es die erste Fahrt war.