Weil das griechische Lokal "Athene" in Bad Staffelstein kürzlich seine Preise erhöhte, hagelt es im Netz zum Teil heftige Kritik. Vereinzelte Gäste empfinden die erneute Preiserhöhung als willkürlich. Betreiber Niko Efthymiou wehrt sich.
Das griechische Lokal Athene in Bad Staffelstein hat kürzlich seine Preise erhöht. Im Netz sorgt das jetzt zum Teil für heftige Kritik. Derartige Reaktionen seien kein Einzelfall, wie der Betreiber des Restaurants Niko Efthymiou im Gespräch mit inFranken.de berichtet. Bereits zu Beginn des Ukraine-Kriegs vor etwas mehr als zwei Jahren habe man eine erste Preisanpassung vornehmen müssen.
"Diese Preiserhöhung hatte damals fast schon historische Ausmaße", erinnert sich Efthymiou. Die Preise für Energie und Rohstoffe seien nämlich innerhalb kürzester Zeit in die Höhe geschossen. "Das kam auch für uns unerwartet", berichtet er. "Wir führen sehr gute und langjährige Partnerschaften mit verschiedenen Lieferanten und waren es deshalb nicht gewohnt, dass die Preise schlagartig so explodieren", erklärt Efthymiou.
"Athene" erhöht Preise um bis zu sechs Euro pro Gericht - teils Wut bei Gästen
Preiserhöhungen von Lieferanten habe es demnach zwar auch früher schon gegeben, normalerweise passiere das aber nicht so plötzlich. Als Gastro-Betrieb habe man deshalb "improvisieren" müssen, um auf die steigenden Ausgaben reagieren zu können. "Wir mussten plötzlich Preise veranschlagen, von denen wir früher nie gedacht hätten, dass wir irgendwann einmal so weit gehen müssen", so Efthymiou. Bereits damals habe es heftige Kritik vonseiten einiger Gäste gegeben.
"Das führte teilweise zu Debatten, die nicht mehr sonderlich kultiviert waren", berichtet er. "Damals waren es vor allem die steigenden Bierpreise, die die Leute in Rage gebracht haben", erinnert er sich. Auch auf der Bamberger Sandkerwa hatten die Bierpreise im vergangenen Jahr für reichlich Unmut unter den Besuchern gesorgt. Vor gut einem Monat habe man im Restaurant Athene nun erneut die Preise auf der Speisekarte erhöht. Teilweise um bis zu sechs Euro pro Hauptgericht, wie Efthymiou gegenüber inFranken.de berichtet.
"Das führt natürlich vor allem in griechischen Lokalen zu Preisen, die viele früher so absolut nicht erwartet hätten", erklärt er. Im Netz sorgt die erneute Preiserhöhung derweil zum Teil für heftige Kritik. "Was jetzt mit einer Preiserhöhung passiert ist, hat nichts mit einer Erhöhung der Mehrwertsteuer zu tun", schreibt beispielsweise ein wütender Gast. "Es wurde zusätzlich ein Betrag von zwei bis fünf Euro pro Hauptgericht aufgeschlagen", berichtet er. "Das werden wir nicht unterstützen", lautet deshalb sein Fazit.
"Machen das nicht zum Spaß": Restaurant-Betreiber aus Bad Staffelstein verteidigt neue Preise
Wie Efthymiou berichtet, sei der große Aufschrei dieses Mal jedoch ausgeblieben. Trotzdem lasse ihn die vereinzelte, heftige Kritik nicht kalt. Zumal er oftmals den Willen einiger Gäste vermisse, auch die Lage der Gastronomen zu verstehen. "Die Kunden denken bei Preiserhöhungen oft, dass der Restaurant-Betreiber jetzt gierig geworden ist und einfach willkürlich die Preise nach oben setzt", so Efthymiou.
Diese Annahme sei aber in den meisten Fällen schlichtweg falsch. "Wir machen das nicht zum Spaß, sondern weil wir darauf reagieren müssen, wie sich die ganze Branche verändert", betont er. So hätten sich beispielsweise die Kosten für aus Griechenland importierte Lebensmittel wie Feta in den letzten Jahren fast verdoppelt. Auch gestiegene Lohnkosten oder der Kundenrückgang machen der Gastronomie demnach immer mehr zu schaffen.
@margotchen, genau so ist es. Der Wirt kann den Preis für ein Getränk oder Gericht aufrufen den er für richtig und angemessen hält und ich kann entscheiden ob es mir das Wert ist oder nicht. Bei Speisen wird in der Regel Material x 5 kalkuliert, bei Getränken ist der Faktor höher. Essen gehen ist kein muss, man kann für ein Bruchteil des Preises auch zuhause gut essen weiß woher die Zutaten kommen. Eines geht nicht, über zu hohe Preise jammern und dann doch das Restaurant besuchen. Die Speisekarten können bei vielen Gaststätten am Eingang gelesen werden, wem´s zu teuer ist kann weiter gehen. Das hat nichts mit Regierung und Steuern zu tun. Jeder kann zuhause dramatisch billiger essen und trinken. Richtig ist das auch die Preise für Lebensmittel wie Fleisch, Obst und Gemüse deutlich teurer geworden sind, dennoch esse und trinke ich zuhause auch nach der Teuerung für ein Bruchteil des Preises in der Gastronomie. Keiner muss teuer im Restaurant essen und trinken.
Jeder kann-keiner muß !!
Es steht doch jedem frei da zu essen oder nicht .
Es ist doch wie mit dem Spritt, als er 2€ kostete wurde er auch unvermindert gekauft, Warum sollte das mit der gebratenen Leber beim Griechen anders sein?
Nicht nur der Mindestlohn und die Energiepreise machen es der Gastronomie schwer, Pacht, Miete und eventuelle Auflagen der Kommunen müssen auch bezahlt werden.
Im Prinzip hat der Wirt vollkommen recht. Man hat die Gaststätten verteufelt als sie die Mehrwertsteuersenkung von 19 auf 7 % in der Corona-Zeit nicht weitergegeben haben, wobei man nicht vergessen muss, das die Senkung sich nur auf Speisen und nicht auf Getränke bezogen hat,die Umsätze um teilweise 90% eingebrochen sind und so gut wie alle Gaststätten die Coronahilfen wieder zurückzahlen mussten (obwohl von der Regierung ganz was anderes suggeriert wurde). Nach der Unwahrheit von "Doppel-Wums" Olaf der sein Versprechen die MWSt. für Gaststätten nicht mehr zu erhöhen (wieder mal) vergessen hat, waren die Gaststätten eigentlich gezwungen die Preise zu erhöhen, man darf nicht vergessen das sich viele Lebensmittelpreise in den letzten 3 Jahren mind. um 50% erhöht haben, jeder der regelmässig einkaufen geht merkt das am Geldbeutel. Selbst beim beliebtesten deutschen Freizeitvergnügen, dem Grillen, wollen nach aktuellen Umfragen über 50% der Bevölkerung kürzer treten wegen der drastisch erhöhten Preise, ein Journalist hat hier kürzlich von "Grillflation" gesprochen. Wer es nicht glaubt sollte einfach mal die Preise für einen Döner oder ein Leberkäsbrötchen von 2020 und heute vergleichen, die haben sich bei beiden Produkten fast verdoppelt, die Schuld muss man hier ganz klar bei der jeweiligen Regierung suchen (und nicht wieder alles auf Putin schieben, der sicherlich ein Diktator ist, aber man hat manchmal das Gefühl die Ukraine hat bis 2022 die ganze Welt beliefert)...
es sind nicht die niedrigen Löhne das Problem sondern die hohen "Nebenkosten" des Lebens.
Wie der Wirt richtig sagt, es ist ein Problem des Systems, welches auf politischer Ebene verursacht wird oder aber auch gelöst werden könnte.
Beispielsweise sind die hohen Energiekosten zu weiten Teilen politisch verursacht, sie wirken sich auf uns alle aus. Die Industrie hat längst begonnen ihre Produktions ins Ausland zu verlagern (siehe die diversen Berichte hier), weil dort die "Nebenkosten" deutlich geringer sind. Und dadurch auch die Löhne.
Aber der deutsche Michel jammert lieber über hohe Gastronomiepreise. Ist bequemer als sich mit gleicher Lautstärke mal bei der Politk zu melden.