Die Staffelsteiner Feuerwehr probte bei einer Großübung am abrissreifen Gasthaus "Zur Insel" die Rettung Vermisster und die Bergung Verletzter.
Die Sirene heult, kurz darauf preschen etliche Einsatzfahrzeuge der Feuerwehr mit Blaulicht und Sirene durch die Stadt. Ihr Ziel ist der leergeräumte ehemalige Gasthof "Zur Insel / Mykonos", der in den nächsten Tagen abgerissen werden soll. Der Eigentümer, die Firma Schlund-Immobilien, hatte der Feuerwehr das Gebäude für eine realitätsnahe Übung zur Verfügung gestellt.
Sieben Vermisste im Haus
"Das Szenario sah einen Zimmerbrand mit vermissten Personen vor", sagt Kommandant Stefan Liebl. Insgesamt waren sieben Personen im Gebäude zu bergen - doch diese Zahl war den Einsatzkräften zu Beginn natürlich nicht bekannt.
35 Frauen und Männer der Staffelsteiner Feuerwehr packten die Aufgabe an: Atemschutzgeräteträger drangen in das Gebäude ein, das mit künstlichem Qualm erfüllt war. Dabei kam die Lichtenfelser Drehleiter zum Einsatz, sagt Stefan Liebl, denn es sollte geübt werden, die Atemschutzgeräteträger über diese Leiter in den ersten Stock zu bringen und mit der Leiter Personen in Sicherheit zu bringen. Das war für die Einsatzkräfte nicht einfach, denn manche der vermissten Personen nahm ihre Rolle sehr ernst und versteckte sich im Schockzustand in einem Schrank.
Optimale Möglichkeit zum Üben
"Das war für uns eine optimale Möglichkeit zum Üben", resümiert der Kommandant. Das abrissreife Gebäude mit seinen vielen, einzeln abgetrennten Räumen habe sich gut geeignet, die Absuche unter Atemschutz zu proben. Dabei nutzten die einzelnen Trupps die vorgegebenen Schemata, die sie in der Theorie schon beherrschten. Eingesetzt wurde zudem die Wärmebildkamera, mit der nach Verletzten in dem verqualmten Gebäude gesucht wurde.