Trotz Kaiserwetter nutzten am Samstagvormittag viele Jugendliche und ihre Eltern die Chance, sich über das Ausbildungsspektrum in der Region zu informieren.
Bei der 18. Auflage der Ausbildungsmesse in den Räumen der Staatlichen Berufsschule in Lichtenfels warben rund 90 Aussteller aus den Bereichen Industrie, Handwerk und Dienstleistungen mit ansprechenden Info-Ständen um potenzielle Auszubildende. In der zur Messehalle umfunktionierten Turnhalle waren vor allen die technisch-handwerklichen Berufe untergebracht. Ausprobieren stand an vielen Messeständen hoch im Kurs.
Die beiden achten Jahrgangsstufen der Mittelschule in Altenkunstadt sind mit ihren Lehrkräften Christina Scheibe und Daniela Eckardt zur Ausbildungsmesse gekommen. Was erwarten sich die Schüler von der Ausbildungsmesse? "Das wir einen guten Beruf für die Zukunft finden", sagt Anja Herold. "Das wir unsere Chancen verbessern und vielleicht auch einen Beruf in die nähere Auswahl ziehen, an den wir vorher nicht gedacht haben", ergänzt Michele Pinter.
Auf dem Besuch der Ausbildungsmesse haben sich die jungen Leute in den letzten Wochen gut vorbereitet. Die Schüler des Mittlere-Reife-Zweigs haben einen Fragenkatalog im Gepäck, den sie vorher ausgearbeitet haben. Ein Teil der Fragen ist für die Chefs, die andere Hälfte für die Auszubildenden der jeweiligen Unternehmen gedacht. Bei der Berufsfindung geht es weniger darum für sich selbst einen Beruf zu finden, sondern vielmehr für den "Lieblingspartner". Das heißt: Michele Pinter soll für Anja Herold einen Beruf finden und umgekehrt. Zu Beginn des Schuljahres im letzten Herbst fand eine Berufsorientierung statt. "Von daher wissen die Schüler ganz gut über ihre Mitschüler Bescheid", erklärt Klassenlehrerin Daniela Eckardt. Wobei es die beiden Mittelschülerin relativ einfach haben, sie interessieren sich beide für eine Ausbildung im sozialen Bereich.
Fähigkeiten und Voraussetzungen Ein praxisorientiertes Umfeld ermöglichte einen tieferen Einblick in die einzelnen Berufsfelder. Dabei erhielten die jungen Leute nicht nur eine Vielzahl von Informationen, sondern erfuhren auch, ob sich der Wunschberuf mit den persönlichen Fähigkeiten und Voraussetzungen in Einklang bringen lässt. Niklas Bauer möchte seine Berufslaufbahn gerne bei der Polizei starten. "Ich kann nicht im Büro sitzen", sagt er. Über die notwendigen Voraussetzungen, die der Unnersdorfer für eine Ausbildung bei der Polizei mitbringen muss, informiert Stefan Kunz, Einstellungsberater bei der Bundespolizei. Vater Michael Bauer ist an der beruflichen Zukunft seines Sohnes interessiert, deshalb begleitet er ihn auch. Ihm gefällt das umfassende Angebot und dass der Messetermin an einem Samstag ist.
"Unter der Woche hätte ich keine Zeit dafür", sagt Michael Bauer. Klar könnten Vater und Sohn auch über das Internet an Informationen kommen. "Aber das Internet spricht nicht mit mir, der Mensch schon", ergänzt Stefan Kunz.
Erst Ausbildungsmesse, dann Schnupperpraktikum An vielen Messeständen waren die Auszubildenden der Unternehmen die ersten Ansprechpartner. Ein Angebot, das von zahlreichen Jugendlichen genutzt wurde. "Auf der Ausbildungsmesse findet oft der erste Kontakt statt. Danach kommt ein Schnupperpraktikum", sagt Norbert Werner, Leiter Betriebstechnik bei Moll Batterien in Bad Staffelstein. Einige Messestände weiter ist Luisa Schulz, Auszubildende im dritten Lehrjahr bei der Firmengruppe Hofmann gerade dabei Florian Zeitler zu zeigen, was im Verlauf eines Praktikums angefertigt wird.
Der Schüler der achten Jahrgangsstufe an der Pater-Lunkenbein-Schule in Ebensfeld möchte einen technisch-handwerklichen Beruf lernen. In den Sommerferien will er bei Hofmann ein Praktikum machen.
Ein Messerundgang war auch für Erwachsene interessant. Landrat Christian Meißner zeigte am Stand eines Bauunternehmens Geschick und Reaktionsschnelligkeit. Auch die Europaabgeordnete Monika Hohlmeier sowie zahlreiche Bürgermeister aus dem Landkreis informierten sich über das Ausbildungsangebot in der Region.
In seiner Rede unterstrich Meißner die führende Rolle des dualen Ausbildungssystems. Dies könne aber nur funktionieren, wenn die Betriebe auch Ausbilden. Eine abgeschlossene Berufsausbildung sei immer noch ein Garant für Erfolg im Beruf und das beste Mittel gegen Arbeitslosigkeit. Schulleiter Hans-Jürgen Lichy dankte allen, die zum Gelingen der Ausbildungsmesse beigetragen haben.
Bilder und Text:
9056/9040/9028: Es gab viel zum Ausprobieren.