Gartenfreunde in Kirchlein, Reuth und Hainzendorf (Stadt Burgkunstadt) luden Gleichgesinnte zum Schauen, Staunen und Fachsimpeln in ihre Gärten ein. Die Aktion ist im Landkreis Lichtenfels beliebt.
Mit Kirchlein, Reuth und Hainzendorf haben gestern gleich drei Ortschaften am "Tag der offenen Gartentür" teilgenommen. Der interessierte Besucher hatte die Möglichkeit, 20 zum Teil höchst unterschiedliche Gärten zu besuchen. Das Spektrum reichte von naturnahen Gärten über Bauerngärten bis hin zu formalen Anlagen und einem erst vor wenigen Jahren angelegten Weinberg.
Auch wenn dunkle Wolken den Himmel bedeckten, ließ sich kaum jemand davon abschrecken. Bereits in den Vormittagsstunden waren viele Gartenliebhaber unterwegs. Ein Shuttlebus verband die drei Ortschaften miteinander.
An den Ortseingängen erhielt jeder Besucher einen Lageplan mit den teilnehmenden Familien. Unter der Federführung von Andrea Dembowski, der Vorsitzenden des Gartenbauvereins Kirchlein, hatten sich die drei Ortschaften für den Besucheransturm gut gerüstet.
Als Ansprechpartner rund um das Thema Garten standen die jeweiligen Gartenbesitzer bereit.
"Wenn wir Zuhause sind, dann wollen wir uns wohl fühlen", sagt Edwin Hoh. Für ihn und seine Frau Gabi ist der Garten ein Stück Lebensqualität, auch wenn damit viel Arbeit verbunden ist. Das Ehepaar hat die Hanglage des Grundstückes optimal für einen Bachlauf genutzt. "Wir haben Glück gehabt, dass wir beim Hausbau Wasser entdeckt haben", erklärt Edwin Hoh. Eine Zeitschaltuhr regelt den Betrieb und hält die Stromkosten in Grenzen.
Bei Angelika Fischer in Reuth stehen die Rosen in voller Blüte. Zum Bestand der Gartenliebhaberin zählen 48 unterschiedliche Sorten, die von Strauch- über Beet- und Edelrosen bis hin zu Topfrosen reichen. "Ich mag Rosen gerne", sagt Angelika Fischer.
Bei ihr dürfen Blumen auch außerhalb des Blumenbeetes wachsen.
Bei Andrea Dembowski in Kirchlein haben es sich Zucchini in einer alten Badewanne bequem gemacht. Dembowski besitzt einen naturnahen Garten mit einem alten Baumbestand, Hochbeeten und einer Vielzahl unterschiedlicher Pflanzen, deren Schönheit die Gartenbesitzerin in einer Art Gäste-Gartenbuch festgehalten hat. Die Besucher waren aufgefordert, sich und ein paar Zeilen einzutragen. Ein Wunsch, dem Landrat Christian Meißner (CSU) auf seinem Rundgang gerne nachkam.
"Mich freut's, dass beim Haselmann etwas zu sehen ist", erklärt Hans Haselmann mit einer Portion augenzwinkernder Selbstironie. Dass es nicht immer neue Materialien sein müssen, um gestalterische Elemente zu setzten, wird in seinem Garten deutlich. Die Hochbeete bestehen aus unterschiedlichen Materialien, die alle ein Vorleben hatten. Ähnlich sieht es mit einer kleinen Mauer aus.
Ein Hingucker waren auch die alten Traktoren.
Bei Rosl Mahr hingegen dominieren Rosen mit Lavendel und Buchs kombiniert mit alten Eisen. "Natürlich soll es sein", sagt die Gartenbesitzerin.
"In vielen Gärten ist die ursprüngliche Substanz noch erkennbar", erklärt Kreisfachberater Michael Stromer. Eine weitere Besonderheit in den drei Dörfern sei die Artenvielfalt und dass auch einmal ein Unkraut stehen bleiben darf. "Wenn Pflanzenvielfalt da ist, wird ein Garten auch pflegeleichter", erklärt Stromer.
In Hainzendorf dominieren Bauen- und Obstgärten. Allen Gartenliebhabern gemeinsam ist die Begeisterung, mit der das eigene Gartenparadies oder der Selbstversorgergarten gehegt und gepflegt werden.
Viele Besucher waren nicht nur von den Gärten, sondern auch von den ausrichtenden Ortschaften begeistert. Bürgermeisterin Christine Frieß (CSU) überbrachte die Grüße der Stadt Burgkunstadt. Sie würdigte das Engagement der privaten Hausbesitzer, die ihre kleinen Paradiese der Öffentlichkeit zugänglich machten: "Da liegt viel Herzblut und Arbeit drin."