Ein Stück Geschichte vor dem Verfall gerettet

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Pater Heribert Arens (re.) und Pater Alexander Weissenberger stellten die Marter bei den "Fünf Linden" unter Gottes Segen.Foto: Thomas Hümmer
Pater Heribert Arens (re.) und Pater Alexander Weissenberger stellten die Marter bei den "Fünf Linden" unter Gottes Segen.Foto: Thomas Hümmer
Die Marter an den "Fünf Linden" wurde mit modernen Bildtafeln versehen. Sie zeigen die Motive Feuer, Wasser, Erde sowie Mond und Sonne.Foto: Thomas Hümmer
Die Marter an den "Fünf Linden" wurde mit modernen Bildtafeln versehen. Sie zeigen die Motive Feuer, Wasser, Erde sowie Mond und Sonne.Foto: Thomas Hümmer
 
Beim Aufstellen musste der Bildstock noch durch ein Gerüst gehalten werden.Foto: Gerhard Horn
Beim Aufstellen musste der Bildstock noch durch ein Gerüst gehalten werden.Foto: Gerhard Horn
 
Wie bei einem 3-D-Puzzle musste der Restaurator den Marterkopf zusammenfügen.Foto: Thomas Hümmer
Wie bei einem 3-D-Puzzle musste der Restaurator den Marterkopf zusammenfügen.Foto: Thomas Hümmer
 
Kaum zu glauben, aber der Kopf der Marter, die zwischen dem Aussiedlerhof und Wolfsdorf steht, besteht nicht aus Sandstein.Foto: Thomas Hümmer
Kaum zu glauben, aber der Kopf der Marter, die zwischen dem Aussiedlerhof und Wolfsdorf steht, besteht nicht aus Sandstein.Foto: Thomas Hümmer
 

Den beiden Wolfsdorfern Günter Fischer und Gerhard Horn ist es zu verdanken, dass zwei Martern in neuem Glanz erstrahlen.

Einige Zeit bildeten zwei Martern in der Nähe von Wolfsdorf - direkt am Pilgerweg gelegen - ein erbärmliches Bild. Bei der einen, an den idyllischen "Fünf Linden" unterhalb von Vierzehnheiligen gelegen, stand nur noch der Sockel, aus dem ein verrosteter Eisenstab ragte. Der Rest der Marter wurde von Stadt Bad Staffelstein wegen Einsturzgefahr abgebaut und eingelagert.


Von einem Blitzschlag zerstört


Die zweite Marter, die sich zwischen Aussiedlerhof und Wolfsdorf befindet, wurde von einem Blitzschlag getroffen und zerstört.

Den beiden Wolfsdorfern Günter Fischer und Gerhard Horn sowie den Sponsoren ist es zu verdanken, dass die beiden Martern nun wieder in neuem Glanz erstrahlen. Günter Fischer "klapperte" Firmen und Institutionen ab, um sie als Geldgeber zu gewinnen. Dabei kamen 4800 Euro zusammen. Die tatsächlichen Kosten betrugen für die Restaurierung der beiden Martern 6945 Euro. Den Rest über 2145 Euro beglichen die Wolfsdorfer Vereine.


Den Stein ins Rollen gebracht


Die durch den Blitzschlag zerstörte Marter war für Gerhard Horn Anstoß, den Stein im wahrsten Sinne des Wortes ins Rollen zu bringen. Er sammelte dabei über 60 Einzelteile des Kopfes der Marter ein und brachte die Teile zum Restaurator. Außerdem hakte er nach, was denn aus der abgebauten Steinsäule an den "Fünf Linden" geworden ist.

Wie bei einem 3-D-Puzzle fügte Restaurator Clemens Muth aus Unterneuses den Kopf der Marter wieder zusammen, um davon einen Abdruck zu erstellen. Davon wurde wiederum ein sandsteinähnlicher Guss gefertigt und auf die bestehende Säule aufgesetzt. Der Vorteil dieser Methode ist, dass der Kopf aus einer Einheit besteht und nicht mehr so leicht durch eindringendes Wasser und Frost beschädigt werden kann.

Durch eine Aussparung auf der Säule lag die Vermutung nahe, dass sich früher einmal dort ein Kreuz befand. Nach Rücksprache mit der Denkmalpflege wurde der Kopf wieder mit einem Kreuz versehen.


Viele Einzelteile


Die Marter an den "Fünf Linden" bestand aus größeren Einzelteilen und wurde ebenfalls in der Werkstatt von Clemens Muth fachmännisch restauriert. Allerdings fehlten hier die Bilder in der Marter. Da nicht mehr herauszufinden war, welche Motive den Bildstock einst zierten, einigte man sich unter Rücksprache mit Pater Heribert Arens auf die Motive Feuer, Wasser, Erde sowie Mond und Sonne. Die vier Bilder malte Clemens Muth auf Zinktafeln in Öl. Den Kopf der Marter ziert nun auch eine Bronzeschrift "Gelobt seist du mein Herr".

Jetzt konnten die zwei Martern unter Gottes Segen gestellt werden. Die Vorsitzende der Blumen- und Gartenfreunde, Uschi Bornschlegel, begrüßte hierzu auch Bürgermeister Jürgen Kohmann, Sponsoren sowie viele Wolfsdorfer Bürger. Clemens Muth bedankte sich für den Auftrag und die "fruchtbare Zusammenarbeit" und gab noch Erläuterungen zu seinen Bildern.

Pater Heribert aus Vierzehnheiligen zelebrierte die Segnungsfeier. Der Wolfsdorfer Männerchor begleitete mit Unterstützung von Pater Stanislaus Wentowski musikalisch den Gottesdienst. Im Anschluss wurden noch Getränke sowie Kuchen gereicht.


Sponsoren und Zuschüsse


Denkmalpflege 2500 Euro, Landkreis Lichtenfels 1000 Euro, Brauerei Trunk 500 Euro, Bayernwerk AG 300 Euro, Stadt Bad Staffelstein 250 Euro, Raiffeisenbank Bad Staffelstein 250 Euro, Blumen- und Gartenfreunde Wolfsdorf 965 Euro, Feuerwehr Wolfsdorf 465 Euro, Soldatenkameradschaft Wolfsdorf 465 Euro, Jagdgenossenschaft Wolfsdorf 250 Euro.