Die Suche nach dem Stängelrüssler

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Dieter Lorenz überprüft, ob Käfer in der Gelbschale sind.Foto: Sarah Stieranka
Dieter Lorenz überprüft, ob Käfer in der Gelbschale sind.Foto: Sarah Stieranka
Zwischen den Pflanzen sucht Dieter Lorenz nach Unkraut. Foto: Sarah Stieranka
Zwischen den Pflanzen sucht Dieter Lorenz nach Unkraut. Foto: Sarah Stieranka
 
Die Knospenbildung beginnt. Foto: Sarah Stieranka
Die Knospenbildung beginnt. Foto: Sarah Stieranka
 
Der Fuchsschwanz ist ein Unkraut. Gut erkennbar an der blauen Farbe. Foto: Sarah Stieranka
Der Fuchsschwanz ist ein Unkraut. Gut erkennbar an der blauen Farbe. Foto: Sarah Stieranka
 

Im März, wenn es wärmer wird, finden Landwirte auf ihren Feldern vermehrt Schädlinge und Unkraut. Diese werden bekämpft und die Felder gedüngt.

In der Landwirtschaft gibt es das ganze Jahr über zu tun. Den Boden aufbereiten, säen und ernten - damit ist es bei weitem nicht getan. Im Frühjahr, wenn es wärmer wird, werden Unkraut und Schädlinge bekämpft. Außerdem ist der März die Zeit des Düngens, zumindest für Dieter Lorenz aus Unterzettlitz, der Wintergerste, -weizen und -raps derzeit mit genügend Stickstoff und Schwefel versorgt.

"Die Pflanzen benötigen Stickstoff für das Wachstum. Er ist für die Eiweißbildung wichtig. Durch die Fabriken war die Luft früher sehr schwefelhaltig. Heute müssen Landwirte mit Dünger nachhelfen", erklärt der Landwirtschaftsmeister, wie wichtig die Düngung für seine Pflanzen ist.


150 Hektar Land in seinem Besitz

Und so hat er Anfang März bereits einen Teil seiner 150 Hektar Land gedüngt. Wie viel der Boden an Stickstoff und Schwefel benötigt, hat eine Laboruntersuchung ergeben. Dazu sendete sein Sohn eingefrorene Proben der Erde ein. Mit den Testergebnissen orientiert sich Dieter Lorenz an den Richtlinien vom "Erzeugerring Oberfranken".

Vor allem der Winterraps benötigt im März viel Stickstoff, so dass der 60-Jährige in diesem Monat bereits zum zweiten Mal düngen musste - einmal Anfang und dann Mitte März. Die "zweite Gabe", so Dieter Lorenz, sei wichtig, da Regen den Dünger abwäscht und dazu führt, dass der Stickstoff in den Boden sickert. Davon profitieren die Pflanzen nur solange der Stickstoff nicht zu tief in die Erde gelangt.


Spätdüngung erst im Mai

Auch die Wintergerste und der Winterweizen werden noch zusätzlich gedüngt. Die Spätdüngung, mit der die Qualität der Pflanzen erhöht wird, erfolgt Anfang bis Mitte Mai. Bis der Stickstoff sich zu einem pflanzenverfügbaren Stickstoff umbaut, dauert es in der Regel zwischen vier und zehn Tage - je nachdem wie schnell löslich der Dünger ist.

Dieser wird mit einem Düngestreuer auf die Felder aufgetragen. Dabei fährt der 60-Jährige, der bereits seit seinem 15. Lebensjahr in der Landwirtschaft tätig ist, Fahrgassen ab. Diese liegen in einem Abstand von 20 Metern und verhindern, dass der Bauer über die Pflanzen fahren muss.

Der Winterraps wird in der Regel um den 20. August gesät und im Juli geerntet, so wie auch die Wintergerste und der Winterweizen. Diese werden jedoch erst einen Monat später gesät.
Außerdem muss bereits im Herbst mit dem Pflanzenschutz begonnen werden, "sonst ist das Unkraut im Frühjahr zu viel", erklärt Dieter Lorenz.

Trotzdem lassen sich Unkraut und Schädlinge kaum aufhalten. Immer wieder kontrolliert der Landwirtschaftsmeister seine Felder - hält Ausschau nach dem bläulichen Fuchsschwanz. Auch Kräuter wie Kamille und Disteln finden sich immer wieder zwischen den Pflanzen, was problematisch ist, weil "sie den Lichtraum nehmen und die Ernte erschweren", listet Dieter Lorenz auf. Manchmal reicht eine Randbehandlung aus - zum Beispiel wenn das Unkraut nur im Außenbereich wächst.

Im März beginnt zudem die Zeit der Schädlinge, die durch die Wärme vermehrt auftreten. Der Stängelrüssler bohrt beispielsweise kleine Löcher in den Halm, frisst sich satt und legt Eier ab. Die Maden schädigen dann die Wasserbahnen vom Raps - die Pflanze wird innen hohl. Außerdem setzen sich Pilze bei den Löchern ab.


Gelbschalen locken Schädlinge an

Damit es erst gar nicht so weit kommt, stehen sogenannte "Gelbschalen" auf dem Acker. In ihnen befindet sich Wasser. Die gelbe Farbe - sie erinnert die Tiere an den gelben Raps - lockt die Schädlinge an. Findet der Landwirtschaftsmeister mehr als 15 Käfer in drei Tagen in der Gelbschale, weiß er, dass er seine Felder behandeln muss - in den meisten Fällen mit Insektiziden.