Die Bäume warten auf Wasser

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Michael Stromer schaut einen Baum auf der Streuobstwiese an. Der Ertrag werde in diesem Jahr hier durchschnittlich ausfallen, meint er.
Michael Stromer schaut einen Baum auf der Streuobstwiese an. Der Ertrag werde in diesem Jahr hier durchschnittlich ausfallen, meint er.
Hier wollten Vögel Flüssigkeit aufpicken, doch Quitten sind hart.
Hier wollten Vögel Flüssigkeit aufpicken, doch Quitten sind hart.
 
Die Wiese ist einer der schönsten Orte im Landkreis. Fotos: Tobias Kindermann
Die Wiese ist einer der schönsten Orte im Landkreis. Fotos: Tobias Kindermann
 

Es ist noch einen Monat hin, bis auf der Streuobstwiese bei Kloster Banz Erntetag ist. Doch schon jetzt kann Kreisfachberater Stromer Bilanz ziehen.

Er wolle nicht unzufrieden sein, meint er und schaut über die Wiese. Kreisfachberater Michael Stromer macht einen Rundgang über einen der schönsten Plätze im Landkreis, die Streuobstwiese der Umweltstation bei Kloster Banz. Hier stehen 230 Bäume mit rund 80 verschiedenen Sorten Obst. Der ganz große Teil davon sind Apfelbäume. Vom Banzberg blickt man weit hinunter auf Wiesen und Felder zwischen Nedensdorf und Herreth. Aber dieses Idyll kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass auch hier zu wenig Regen fiel.

Am 3. Oktober ist wieder Erntetag unterhalb von Kloster Banz. "Ich habe den Eindruck, auf der Streuobstwiese hier ist es noch etwas besser als in anderen Teilen des Landkreises", meint Stromer über die Apfelernte in dieser Saison. 2018 war ein starkes Jahr, heuer war schon vorher ein geringerer Ertrag zu erwarten, weil die Apfelmenge jährlich ohnehin schwankt. Auf ein starkes Jahr folgt meist ein schwächeres.

Auf Banz werde die Ernte so gesehen durchschnittlich ausfallen, woanders aufgrund der Trockenheit geringer sein. "Man merkt jeden Liter Wasser, der fehlt." Auch die Wiese musste - wie 2018 - nur einmal gemäht werden. "Sonst steht das Gras um die Zeit kniehoch." Der Fruchtansatz im Frühjahr sei sehr gut gewesen, erinnert Stomer sich. Doch nun hätten die Bäume viel Obst abgeworfen, weil sie es nicht versorgen könnten. Und was noch wächst, fällt oft deutlich kleiner aus. "Kein Baum auf der Wiese hat jemals ein Spritzmittel gesehen", betont er. Dafür finden sich dann manchmal auch kleine Flecken auf der Äpfeln. "Das ist eher ein Qualitätsmerkmal." Auch alte Sorten wie der Boskop mit seiner ledrigen Haut und dem säuerlichem Geschmack dürfen hier wachsen. Die Wiese ist so etwas wie ein Archiv der Obstkultur. Auch solche Früchte finden hier Abnehmer: "Sauer und klein hat seine Nische."