Der Geist feilt noch an seiner Rolle

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Tobias Engel (links) und Norbert Dietz proben hier eine geistvolle Szene, die im Ebensfelder Rathaus spielt. Foto: Matthias Einwag
Tobias Engel (links) und Norbert Dietz proben hier eine geistvolle Szene, die  im Ebensfelder Rathaus spielt. Foto: Matthias Einwag
Tobias Engel, Cornelia Lurtz und Norbert Dietz (von links) bei den Proben Foto: Matthias Einwag
Tobias Engel, Cornelia Lurtz und Norbert Dietz (von links) bei den Proben Foto: Matthias Einwag
 
Norbert Dietz als Rathausgeist Foto: Matthias Einwag
Norbert Dietz als Rathausgeist Foto: Matthias Einwag
 
Karin Burkheiser in der Ebensfelder Rathaus-Amtsstube Foto: Matthias Einwag
Karin Burkheiser in der Ebensfelder Rathaus-Amtsstube Foto: Matthias Einwag
 
Cornelia Lurtz als Gemeindebeamtin bei der Arbeit Foto: Matthias Einwag
Cornelia Lurtz als Gemeindebeamtin bei der Arbeit Foto: Matthias Einwag
 
Als Souffleuse wacht Karin Rittmaier (im Vordergrund) darüber, dass kleine Aussetzer der Schauspieler dem Publikum nicht auffallen. Foto: Matthias Einwag
Als Souffleuse wacht Karin Rittmaier (im Vordergrund) darüber, dass kleine Aussetzer der Schauspieler dem Publikum nicht auffallen. Foto: Matthias Einwag
 
Jan Burdinski gibt Regieanweisungen Foto: Matthias Einwag
Jan Burdinski gibt Regieanweisungen Foto: Matthias Einwag
 
Udo Rittmaier, Christiane Scheer und Gaby Wunder (von links) verfolgen gespannt das Geschehen auf der Bühne. Foto: Matthias Einwag
Udo Rittmaier, Christiane Scheer und Gaby Wunder (von links) verfolgen gespannt das Geschehen auf der Bühne. Foto: Matthias Einwag
 
Karin Burkheiser bereitet sich auf ihren Auftritt vor Foto: Matthias Einwag
Karin Burkheiser bereitet sich auf ihren Auftritt vor Foto: Matthias Einwag
 
Foto: Matthias Einwag
Foto: Matthias Einwag
 
Jan Burdinski gibt Karin Burkheiser Tipps für ihren Auftritt. Foto: Matthias Einwag
Jan Burdinski gibt Karin Burkheiser Tipps für ihren Auftritt. Foto: Matthias Einwag
 
Gaby Wunder (links) und Karin Burkheiser gehen ihre Texte noch einmal aufmerksam durch, denn auch bei den Proben ist Konzentration gefordert. Foto: Matthias Einwag
Gaby Wunder (links) und Karin Burkheiser gehen ihre Texte noch einmal aufmerksam durch, denn auch bei den Proben ist Konzentration gefordert. Foto: Matthias Einwag
 
Gaby Wunder in der Rolle der Putzfrau Foto: Matthias Einwag
Gaby Wunder in der Rolle der Putzfrau Foto: Matthias Einwag
 
Das Amtszimmer wird vor Beginn der Probe noch dekoriert. Foto: Matthias Einwag
Das Amtszimmer wird vor Beginn der Probe noch dekoriert. Foto: Matthias Einwag
 

"Der Geist im Rathaus" heißt das neue Stück der Theatergruppe Ebensfeld, das am 3. Oktober Premiere hat. Wir haben uns bei den Proben umgesehen.

Mit dramatischen Gesten und dröhnender Stimme erscheint ein Geist. Wie Mephisto persönlich schwebt er über die Bühne. Das Gespenst verkündet den Rathausbeamten unheilschwangere Nachrichten, denn über Ebensfeld brauen sich düstere Wolken zusammen... Doch mehr soll vom Inhalt nicht verraten werden, um dem neuen Stück der Theatergruppe nicht die Spannung zu nehmen.

Norbert Dietz ist es, der als Spukgestalt durch die Amtsstube geistert. An diesem Abend proben die Laienschauspieler das neue Stück zum wiederholten Mal. Aber warum lernen sie Texte auswendig und proben an vielen Abenden, statt gemütlich daheim vor dem Fernseher zu sitzen? Norbert Dietz: "Weil wir die Leute unterhalten wollen - und weil wir kulturell was rüberbringen möchten."

Und was sagen die anderen Laienschauspieler, die unter der Regie von Jan Burdinski proben? Gaby Lurtz, die von Anfang an bei der Schauspieltruppe dabei ist, bringt's auf den Punkt: "Ich find's faszinierend, dass man auf der Bühne jemand sein darf, der man sonst nicht ist. Auf der Bühne hab' ich mehr Mut als im normalen Leben."

"Ich spiel' wahnsinnig gern Theater", sagt Gaby Wunder. An diesem Hobby habe sie große Freude, denn es sei eine schöne Laienspielgruppe, mit der das Proben und die Auftritte viel Spaß machen. Die Rolle als Putzfrau habe sie in dem Stück sehr gern übernommen.

Christine Scheer erklärt, sie hatte schon in der Schule Freude daran, in andere Rollen zu schlüpfen: "Die Herausforderung, aus mir herauszugehen, fand ich immer super." Und sie fügt hinzu: "Das Theaterspielen perfektioniert das Selbstbewusstsein."

Udo Rittmaier scherzt, er sei schon etwas öfter auf der Bühne gestanden - als Sänger, denn früher wirkte er beim Staffelsteiner Gospelchor "Good News" mit. Das Theaterspielen sei jedoch ein wenig anders, denn "es hat einen gewissen Nervenkitzel".

Karin Rittmaier stellt ihr Licht unter den Scheffel, indem sie sagt, sie sei "nur die Souffleuse". Dabei ist das - wie jeder weiß, der schon einmal im Rampenlicht gestanden hat - eine der wichtigsten Rollen. "Mir macht es Spaß, dabei zu sein und zu helfen", ergänzt Karin Rittmaier. Sie muss schon manchmal grinsen, gibt sie zu, wenn sie das Manuskript im Blick hat und bemerkt, dass ein Schauspieler nicht textsicher ist, etwas auslässt oder mit eigenen Worten improvisiert.

Wolfgang Stark spielte schon in Trieb beim Laientheater mit, in Ebensfeld macht es ihm Spaß, einzuspringen und "als 15. Nothelfer" dabei zu sein.

Karin Burkheiser ist erst seit diesem Jahr dabei. Sie agierte bisher gern im Impro-Theater und findet es gut, auf der Bühne aus sich herauszugehen. Beim Impro-Theater, sagt sie lachend, spielte sie schon mal US-Außenministerin Madelaine Albright.

Martin Helterlein grinst und sagt: "Das ist purer Idealismus, was wir hier machen." In der Theatergruppe hat es ihm so gut gefallen, dass er gern dabei geblieben ist. Seine Texte studiert er am liebsten beim Spazierengehen ein, denn beim Laufen lernt sich's am besten.

Tobias Engel, der seit vielen Jahren als Blasmusiker mit dem Musikverein Ebensfeld auftritt, wurde von einer Freundin gefragt, ob er beim Theaterspielen mitmachen möchte. "Ich bin ein bisschen technikaffin", ergänzt er, deshalb wirke er vor allem beim Bühnenbau mit. Eine Beamtenrolle in der Komödie spielt er selbstverständlich auch.

Aufführungstermine und Kartenvorverkauf

Termine: Donnerstag, 3. Oktober, Samstag, 5. Oktober, Freitag, 11. Oktober, und Samstag, 12. Oktober, jeweils 19.30 Uhr sowie Sonntag, 6. Oktober, und Sonntag, 13. Oktober, jeweils um 17 Uhr im Saal des neuen Feuerwehrhauses, Rinnigstraße 2, in Ebensfeld.

Vorverkauf: Karten sind für sieben Euro in der Postagentur Hofmann, Hauptstraße 43, und im Rathaus Ebensfeld bei H. Dietz erhältlich. Sofern noch Restkarten vorhanden sind, können diese für neun Euro an der Abendkasse erworben werden.

Mitwirkende: Norbert Dietz, Tobias Engel, Cornelia Lurtz, Gaby Wunder, Beate Lamm, Karin Burkheiser, Udo Rittmaier, Martin Helterlein, Annette Klinke, Wolfgang Stark und Christiane Scheer. Karin Rittmaier unterstützt die Theatergruppe als Souffleuse, Stefan Klinke als Bühnenbauer.

Jan Burdinski wirkt als Impresario und guter Geist mit

"Mit Jan Burdinski macht's besonders Spaß", lautet die einstimmige Aussage der Ebensfelder Laienschauspieler. Der ausgebildete Mime und Theaterwissenschaftler leitet seit 1994 als Intendant den "Fränkischen Theatersommer", der sich in wenigen Jahren zur "Landesbühne Oberfranken" weiterentwickelte. Bei der Theatergruppe Ebensfeld ist Burdinski kurzfristig eingesprungen, nachdem der eigentliche Regisseur erkrankte.

"Ich wurde eingeladen, ein bisschen mit an dem Stück zu arbeiten", sagt Jan Burdinski. Er habe gerne die Regie übernommen und einige dramaturgische Kürzungsvorschläge für die Aufführung des Theaterstücks gemacht, denn "weniger ist mehr". Übrig geblieben sei immer noch ein abendfüllendes Stück. Die Theaterpädagogik gehöre mit zu den Aufgaben des Theatersommers, ergänzt er. "Es ist unheimlich gemeinschaftsbildend, wenn eine Gemeinde gute Amateurschauspieler hat", findet er, denn das "bringt viel fürs Leben in dieser Gemeinde - an Kommunikation, Teamgeist und Vergnügen."

Und dann ist das Kurzinterview schon beendet, denn der Impresario und seine Schauspieltruppe wollen loslegen. Die Frauen und Männer haben schon ihr jeweiliges Kostüm angezogen, denn damit können sie sich viel besser in ihre Rollen einfühlen als in Alltagskleidern.