Der Altenkunstadter Bauhof wird saniert

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Der Bauauschuss sah sich bereits 2016 auf dem Bauhofgelände um. Foto: Archiv/Stephan Stöckel
Der Bauauschuss sah sich bereits 2016 auf dem Bauhofgelände um.  Foto: Archiv/Stephan Stöckel

Marodes Pflaster und akute Platznot kennzeichnen die Situation im Altenkunstadter Bauhof. Jetzt soll eine Sanierung mit Neubau für Abhilfe sorgen.

Auf dem Gelände des gemeindlichen Bauhofes liegt einiges im Argen: Das Pflaster im Innenhof des gemeindlichen Bauhofs befindet sich in einem schlechten Zustand. Zudem mangelt es an Unterstellmöglichkeiten, seitdem zwei Hallen dem neuen Wasserwerk weichen mussten. Und last but not least befindet sich das Büro von Bauhofleiter Alexander Schmidt im Aufenthaltsraum der Bauhofmitarbeiter. Nachdem der Bauausschuss im vergangenen Jahr Handlungsbedarf angemahnt hatte, machte nun am Dienstagabend der Gemeinderat Nägel mit Köpfen und beschloss eine Sanierung in Höhe von 641 000 Euro.

Gemeinderat Gunther Czepera stellte in seiner Eigenschaft als technischer Zeichner seine Planungen für die Sanierung des Bauhofgeländes vor. Der alte Container gegenüber dem großen Bauhofgebäude, der als Lagerhalle genutzt wird, wird seinen Ausführungen zufolge abgerissen. An seiner Stelle entsteht ein zweigeschossiges Gebäude. Im Erdgeschoss befinden sich ein geräumiger Pausenraum, ein separates Büro für den Bauhofleiter, Umkleidekabinen, Sanitärbereich, eine Waschhalle für die Bauhoffahrzeuge sowie ein Lager- und Unterstellbereich für Bagger und Kleintraktoren. Im Untergeschoss werden Absperrungen, Verkehrsschilder, Sandsäcke und ein Hänger gelagert. Der Innenhof erhält ein neues Pflaster.

"Die Kosten für den Bau der neuen Halle belaufen sich auf rund 484 000 und für die Sanierung des Innenhofes auf circa 96 000 Euro. Rechnet man die 61 000 Euro an Honorarkosten hinzu, kommt man auf eine Gesamtsumme von 641 000 Euro", lautete die Kostenschätzung des Planers.

Das große Bauhofgebäude, in dessen Obergeschoss sich derzeit noch der Aufenthaltsraum mit integriertem Büro befindet, bleibt erhalten. Das Erdgeschoss wird weiterhin zum Unterstellen von Fahrzeugen und zur Aufbewahrung von Material verwendet. Auch die angrenzende Holzhalle bleibt als weitere Lagermöglichkeit erhalten.


Gezerre um Grenzziehung

Der Main bildet die Grenze zwischen Alten- und Burgkunstadt. Allerdings ist die Grenzziehung an manchen Stellen uneinheitlich. Eine dieser Stellen ist eine 449 Quadratmeter große Wasserfläche am Altenkunstadter Wehr, die noch zum Stadtgebiet von Burgkunstadt gehört. Sie ist zum Zankapfel zwischen den beiden Kommunen geworden. Es handelt sich nicht um irgendein Flurstück, sondern um ein ganz besonderes. Auf diesem befindet sich nämlich ein Wasserkraftwerk. Zudem grenzt die Fläche unmittelbar an den Uferbereich von Altenkunstadt an. Um ein einheitliches Bild bei der Grenzziehung zu erreichen, hatte das Amt für Digitalisierung, Breitband und Vermessung mit Sitz in Coburg eine Vermessung durchgeführt und über das Landratsamt Lichtenfels angeregt, eine Flurbereinigung durchzuführen, wie sie in anderen Kommunen geräuschlos vonstatten geht. Altenkunstadt sollte im Gegenzug 40 Quadratmeter Wasserfläche an Burgkunstadt abgeben.

Im Stadtrat von Burgkunstadt war man nicht gerade erfreut über den Gebietstausch. In der Nachbarkommune befürchtet man einen Verlust möglicher Gewerbesteuereinnahmen. Aus diesem Grund wurde das Vorhaben im März abgelehnt.

Am Dienstagabend war das Altenkunstadter Gremium am Zuge. Dass es keine Gespräche zwischen den beiden Kommunen gegeben habe, monierten Ludwig Winkler, Gabriele Göring (CSU) und Stephanie Dittrich (Grüne). "Das halte ich für kontraproduktiv", erklärte Dittrich. Göring sprach sich dafür aus, das Gespräch mit Burgkunstadt zu suchen. Einmal gefasste Beschlüsse könnten auch revidiert werden. Eine Meinung, die von vielen im Gremium nicht geteilt wurde: "Burgkunstadt hat bereits einen Beschluss gefasst, nachträgliche Verhandlungen bringen nichts", sagte Thorsten Schmidtke von den Jungen Bürgern. Mit zwölf zu fünf Stimmen wurde der Beschlussvorschlag der Gemeinde angenommen, der einen Gebietstausch mit Burgkunstadt vorsieht. Geschäftsstellenleiter Alexander Pfaff gibt dem Burgkunstadter Votum keine große Chance. "Bekanntlich sticht der Ober den Unter: Das Landratsamt wird aufgrund der fachlichen Entscheidung des Vermessungsamtes eine entsprechende Verordnung erlassen, die eine Flurbereinigung vorsieht, die rechtsverbindlich für beide Kommunen gilt", erklärte er.


Das neue Kleid für Baiersdorf

Der Altenkunstadter Ortsteil Baiersdorf erhält im Rahmen einer einfachen Dorferneuerung ein neues Kleid. Einstimmig votierte der Gemeinderat für das Vorhaben, das folgende Maßnahmen vorsieht: Die Gehwege entlang aller Ortsdurchfahrten (Kreisstraßen LIF 18 und 22) werden ausgebaut. Ein Dorfplatz mit Spielmöglichkeiten für die Kleinen wird angelegt. In einem Teil der Brunnengasse und in der Straße "Langäcker" bis zur Kirche wird der Straßenraum gestaltet. Mit Baumtoren werden die Ortsteinfahrten Forststraße und Mainecker Straße verkehrsberuhigt. Von der Brunnengasse bis zur Straße "Langäcker" wird ein Fußweg geschaffen. Und last but not least wird an der Mainecker Straße ein Wanderparkplatz errichtet.


Gewerbemesse mit "schwarzer Null"

Gunther Czepera zog eine positive Bilanz, was die gemeinsame Gewerbemesse der drei Kommunen Alten- und Burgkunstadt sowie Weismain am vergangenen Sonntag anbetrifft: "Wir konnten mit einer schwarzen Null abschließen. Die im Haushalt für die Messe bereitgestellten 2000 Euro benötigen wir nicht." Zugleich dankte Czepera allen, die zum Gelingen der Gewerbemesse beigetragen hatten.