Helden aus der Kinder- und Jugendliteratur, aber auch Märchenfiguren bestimmten das Bild des großen Kinderfestzugs zum Schützenfest.
Zu diesem Motto hatte das Kopfkino natürlich jede Menge Bilder parat: "Von Astrid bis Ende - Literatur und Bücherbände". Wem fielen da nicht gleich Klassiker wie Michel aus Lönneberga, Jim Knopf und Lukas, der Lokomotivführer, oder die Kleine Raupe Nimmersatt ein? Sie alle waren beim bunten Kinderfestzug 2017 mit von der Partie. Dazu gesellten sich Märchenfiguren, die Jung und Alt gleich erkannten, Indianer und Cowboys aus Karl Mays Romanen, aber auch jüngere Buchhelden wie Harry Potter. Hier zeigten die Stadträte Humor, indem sie als Zauberschüler daherkamen, angeführt von eben jenem Bestseller-Harry (Bürgermeister Andreas Hügerich, stilecht ausstaffiert samt Eule). Flankiert wurde er von seinen Freunden beziehungsweise den Bürgermeister-Stellvertretern Sabine Rießner und Winfried Weinbeer als Hermine und Ron, Letzterer mutig mit roter Perücke.
Eine Hommage an den 2013 verstorbenen Kinderbuchautor Otfried Preußler bot die Dr.-Roßbach-Grundschule. Ihm haben Generationen von jungen Lesern tolle Geschichten zu verdanken, von denen sich die elf Klassen drei herausgesucht hatten und als kleine Wassermänner, kleine Hexen oder Gespenster verkleidet waren. Bei den Gespenstern unter weißen Laken dürften sich selbst die Eltern und Großeltern am Straßenrand schwergetan haben, den oder die Richtige für ein Erinnerungsfoto gleich zu erkennen.
Knapp 2200 Teilnehmer hatte der Festzug in diesem Jahr, darunter etwa 1620 Kinder zwischen zwei und 15 Jahren. Sechs Kapellen und die städtische Musikschule gaben den Takt vor, Schützen und sportliche Vereine bereicherten das Bild. Man sah es den Gruppen an, dass in den vergangenen Wochen oder gar Monaten an den Schulen und Kindergärten viel Zeit in die Umsetzung des Mottos investiert worden war. Umso mehr bangten vor allem Erwachsene, dass die Mühe auch entsprechende Beachtung finden würde, denn kurz vor dem Start des Umzugs zogen dunkle Wolken auf. Das Gewitter in der Nacht zuvor bestimmte die Gespräche einiger Wartenden. Aber alles ging gut: 25 Minuten dauerte der "Bücher-Wurm", und seine Teilnehmer sollten trockenen Fußes zum Festplatz kommen. Das war schließlich die verdiente Belohnung für die Kinder und Jugendlichen.