Defizit im Michelauer Haushalt ist noch verschmerzbar

2 Min
Rund 220 000 Euro investiert die Gemeinde Michelau in diesem Jahr in die Verbesserung der Breitbandversorgung. Foto: Julian Stratenschulte dpa
Rund 220 000 Euro investiert die Gemeinde Michelau in diesem Jahr in die Verbesserung der Breitbandversorgung. Foto: Julian Stratenschulte dpa

Im Verwaltungshaushalt des laufenden Jahres muss die Gemeinde Michelau ein Defizit von rund 600.000 Euro verkraften. Ein Defizit, das jedoch durch die Rücklagen aus dem Jahr 2014 problemlos ausgeglichen werden kann.

Kämmerer Gerd Bergmann stellte den Haushaltsplan 2015 im Geeinderat vor. Ohne große Diskussion hat das Gremium das Zahlenwerk gebilligt.

Der Verwaltungshaushalt hat ein Volumen von 9,1 Millionen Euro. Zu den wichtigsten Einnahmen zählte der Kämmerer den Einkommenssteueranteil mit 2,3 Millionen Euro, die Schlüsselzuweisungen in Höhe von 1,138 Millionen Euro, die Zuweisungen für laufende Zwecke vom Land mit 1,053 Millionen Euro, die Gewerbesteuer mit einer Million Euro und die Grundsteuer A und B in Höhe von 804.000 Euro.


Kreisumlage höher als die Personalkosten


Auf der Ausgabenseite ist die Kreisumlage mit 2,5 Millionen Euro höher als die Personalausgaben mit 2,28 Millionen Euro.
Weitere Ausgabeposten im Verwaltungshaushalt sind die Zuschüsse für laufende Zwecke an soziale und ähnliche Einrichtungen von 1,651 Millionen Euro, der Unterhalt des unbeweglichen Vermögens mit 495 700 Euro, die Bewirtschaftung der Grundstücke und baulichen Anlagen mit 439.800 Euro und die Verwaltungs- und Betriebsausgaben in Höhe von 373.000 Euro.

Der Vermögenshaushalt hat mit rund 3,144 Millionen Euro nur noch gut die Hälfte des Volumens des vergangenen Jahres. Anschaffungen für die Feuerwehren schlagen mit 332.500 Euro zu Buche. Dafür kann die Gemeinde mit 87.000 Euro an Zuschüssen rechnen.


Viel Geld für Kinderbetreuung


Als Investitionszuweisung an kirchliche Träger werden für die Sanierung des Kindergartens "Sophienheim" nochmals 50 000 Euro bereitgestellt, weitere 130.000 Euro für die Restfinanzierung des Anbaus an der Kinderkrippe "Regenbogen".

Für die Krippenanbauten in Neuensee und Schwürbitz sind insgesamt 135.000 Euro eingeplant. An Zuschüssen von Land und Kirche erwartet die Gemeinde 230.000 Euro.

Für die Deichnachrüstung in Michelau sind 135.000 Euro für Grunderwerb und Ingenieurleistungen in den Haushalt eingestellt. Weitere 220.000 Euro sind für die Breitbandversorgung vorgesehen.

Die planmäßige Tilgung für Kredite beträgt 173.700 Euro, die Zuführung zum Verwaltungshaushalt 607.300 Euro, aus den allgemeinen Rücklagen werden 1,847 Millionen Euro entnommen.


Schulden nähern sich den fünf Millionen


Durch eine Kreditaufnahme in Höhe von einer Million Euro hat sich der Schuldenstand der Gemeinde im Jahr 2014 auf 4,736 Millionen Euro erhöht. Bei einem Einwohnerstand von 6405 Personen ergibt sich eine Pro-Kopf-Verschuldung zum Jahresende von 739,47 Euro.
Da heuer eine Kreditaufnahme von 350.000 Euro eingeplant ist, rechnet der Kämmerer zum Jahresende mit einem Schuldenstand von 4,9 Millionen Euro.

Sollten sich die Gewerbesteuereinnahmen weiterhin auf niedrigem Niveau bewegen, könnten künftige Investitionen nur noch über Kredite finanziert werden, schloss der Kämmerer.

Wie Bürgermeister Helmut Fischer dazu feststellte, müsste die Gemeinde dann darüber nachdenken, ob sie sich ihre Defizitträger wie Korbmuseum, Hallenbad und Mainfeldhalle überhaupt noch leisten kann.


Mehr Gewerbesteuer


Die Jahresrechnung 2014 schließt im Verwaltungshaushalt mit 8,309 Millionen Euro und im Vermögenshaushalt mit 5,889 Millionen Euro ab. Wie Kämmerer Gerd Bergmann mitteilte, konnte durch Mehreinnahmen bei der Gewerbesteuer (700.000 Euro) und bei der Einkommenssteuerbeteiligung (93.000 Euro) sowie durch Einsparungen das geplante Defizit im Verwaltungshaushalt auf unter 500.000 Euro reduziert werden.

Unterm Strich schließt der Gesamthaushalt mit einem Soll-Überschuss von 1,818 Millionen Euro ab, der den allgemeinen Rücklagen zugeführt wird.