Datenautobahn bis ins letzte Dorf

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Bürgermeister Bernhard Storath (rechts) und der Internetbeauftragte der Gemeinde Ebensfeld, Tobias Walter, kümmern sich darum, dass schnellere Datenleitungen für die Bürger zur Verfügung stehen. Foto: Bastian Girg
Bürgermeister Bernhard Storath (rechts) und der Internetbeauftragte der Gemeinde Ebensfeld, Tobias Walter, kümmern sich darum, dass schnellere Datenleitungen für die Bürger zur Verfügung stehen. Foto: Bastian Girg

Die Gemeinde Ebensfeld möchte den Ausbau schnellerer Internetverbindungen vorantreiben. Mit einer neuen Initiative sollen bald auch auch die Bürger der Dörfer in den Genuss der besseren Datenleitungen kommen.

Der Zugang zu schnellem Breitbandinternet wird zunehmend ein wichtiger Standortfaktor für Städte und Gemeinden. Gerade ländlich geprägte Regionen haben hier gegenüber Ballungszentren mit gut ausgebauter digitaler Infrastruktur, oft Nachteile. Die Gemeinde Ebensfeld möchte den Ausbau des schnellen Internets weiter vorantreiben. Dabei hofft man auch auf ein neues Förderprogramm der bayerischen Landesregierung, das sich speziell an den Bedürfnissen des ländlichen Raums orientieren soll. "Früher hat man gesagt, Kanal und Wasser sind wichtige Teile der Infrastruktur", sagt der Ebensfelder Bürgermeister Bernhard Storath (CSU) und ergänzt: "Breitbandinternet kommt jetzt dazu."


Bisher nicht an Größe orientiert


Im Rahmen der bayernweiten Breitbandinitiative konnte die Gemeinde die maximale Förderung von 100.000 Euro in Anspruch nehmen, berichtet der Bürgermeister. "Dadurch wurde der Ort Ebensfeld an das Glasfasernetz herangeführt", erzählt Bernhard Storath. Der Nachteil dieses Förderprogramms aus Ebensfelder Sicht war, dass es sich nicht an der Größe der Gemeinden orientiert hat. "Jede Gemeinde hat die gleiche Summer erhalten", betont Bernhard Storath. Für die großflächige Marktgemeinde Ebensfeld ist das ein Nachteil gegenüber anderen Kommunen, die ein weniger großes Gebiet zu versorgen haben. Daher konzentrierte sich der Ausbau des schnellen Internets zunächst auf den Ortskern, da hier die meisten Menschen leben und auch die Mehrzahl der Industriebetriebe angesiedelt ist.

Die neue Initiative zum Ausbau schneller Internetverbindungen sei auf ländliche Gebiete zugeschnitten, fährt Storath fort. "Sobald die Ausschreibung beginnt, werden wir uns bewerben", sagt er und betont: "Es ist unser Auftrag, uns auch um die Gemeindeteile zu kümmern." Für die Gemeindeteile Pferdsfeld und Unterneuses hat die Kommune die Telekom mit einer Kostenaufstellung für die Anbindung an das Glasfasernetz beauftragt. Entschieden und vergeben sei allerdings noch nichts, betont Bernhard Storath. Zunächst müsse man die genauen Modalitäten der neuen Breitbandinitiative abwarten.

Die einzelnen Orte der Gemeinde Ebensfeld erhalten die schnellen DSL-Verbindungen derzeit über Funkmasten. "Über die Qualität und Schnelligkeit der Anschlüsse gibt es wenig Klagen", sagt Storath. Allerdings gibt es in einigen Haushalten Probleme mit der Telefonverbindung. Hier sieht der Bürgermeister den Anbieter Vodafone in der Pflicht. "Das Unternehmen hatte versprochen, dass alles funktioniert. Dafür muss es nun auch Sorge tragen", macht der Bürgermeister deutlich. All jene, bei denen beim Telefonieren Probleme auftreten, können sich an die Gemeinde Ebensfeld wenden, erklärt der Internetbeauftragte der Gemeinde, Tobias Walter. Von dort würden dann die Beschwerden an Vodafone weitergereicht.


Übers Internet fernsehen


Zunehmend schnellere Internetverbindungen werden von Privatleuten immer häufiger auch zur Fernsehübertragung via Internet gefordert. In diesem Zusammenhang verweist Tobias Walter auf eine Umfrage der Gemeinde, die über das Mitteilungsblatt gestartet werden soll. Einwohner, die zur Nutzung von TV-Angeboten über das Internet eine höhere Bandbreite möchten, können sich verbindlich bei der Gemeinde melden, die dann eine Straßenliste erstellt und an die Telekom weiterleitet. "Von der Telekom werden dann die Leitungen dementsprechend aufgerüstet", erklärt Tobias Walter.