"Das Herz ist der Motor unseres Lebens"

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Die von Petra Ernst geleitete Herzsportgruppe zeigte gymnastische Übungen für mehr Fitness. Foto: Gerda Völk
Die von Petra Ernst geleitete Herzsportgruppe zeigte gymnastische Übungen für mehr Fitness. Foto: Gerda Völk
Bewegung ist gesund für das Herz.
Bewegung ist gesund für das Herz.
 
Die von Petra Ernst geleitete Herzsportgruppe in Aktion
Die von Petra Ernst geleitete Herzsportgruppe in Aktion
 
Auch (von links) Günter Weber, der Beauftragte der Deutschen Herzstiftung, sowie Bürgermeisterin Bianca Fischer und Landrat Christian Meißner ließen sich von der Herzsportgruppe zum Mitmachen animieren.
Auch (von links) Günter Weber, der Beauftragte der Deutschen Herzstiftung, sowie Bürgermeisterin Bianca Fischer und Landrat Christian Meißner ließen sich von der Herzsportgruppe zum Mitmachen animieren.
 
Die Herzsportgruppe unter der Leitung von Petra Ernst
Die Herzsportgruppe unter der Leitung von Petra Ernst
 
Oberarzt Horst Hümmer
Oberarzt Horst Hümmer
 

Bei einer Vortragsveranstaltung zur Herzwoche ging es diesmal um neue Erkenntnisse zum Schlaganfall bei Herzrhythmusstörungen sowie um das Thema "Herzschwäche". Dabei wurden auch neue Medikamente und neue Behandlungsmethoden vorgestellt.

70 Jahre alt, Bluthochdruck und weiblich - das ist die typische Kandidatin für einen Schlaganfall bei Vorhof-Flimmern. Laut Erich Dünninger, leitender Arzt der kardiologischen Abteilung des Helmut-G.-Walther-Klinikums, ist Vorhof-Flimmern die häufigste supraventrikuläre Rhythmusstörung.
Nach neuesten Berechnungen leiden über eine Millionen Menschen in Deutschland daran. Europaweit sind es sechs Millionen Patienten. Fast jeder vierte Schlaganfall bei den über 80-Jährigen ist auf Vorhof-Flimmern zurückzuführen.
"Doch ein Schlaganfall ist vermeidbar", macht Dünninger deutlich. Zur Verhinderung der Gerinnselbildung bei Vorhof-Flimmern stehen, neben dem bislang bekannten Medikament Marcumar, auch neuere Blutverdünner wie Dabigatran (Pradaxa®), Rivaroxaban (Xarelto®) und Apixaban (Eliquis®) zur Verfügung.
Doch mit der Einnahme-Disziplin scheint es nicht zum Besten zu stehen: Nach sechs Jahren nehmen
nur noch 20 Prozent der Patienten regelmäßig ihre Medikamente ein. Als Alternative zur lebenslangen Behandlung mit Blutverdünnern bietet sich eine neue Behandlungsmethode an, der Vorhof-Ohrverschluss. 90 Prozent der Gerinnsel bei Vorhof-Flimmern entstehen im linken Herzohr. Durch den Verschluss des linken Herzsohres mit einer Art Minischirmchen kann eine schädliche Gerinnselentstehung verhindert werden. Eine Behandlungsmethode, die am Lichtenfelser Klinikum zwischen Februar 2012 und April 2012 in 64 Fällen erfolgreich angewandt wurde. Beim Verschluss mit dem Watchman®-System steht das Lichtenfelser Klinikum, hinter dem Klinikum in Leipzig, an zweiter Stelle der erfolgreich durchgeführten Implantationen.

Symptomen eines Schlaganfalls

Zu den Symptomen eines Schlaganfalls zählen Lähmungserscheinungen, Taubheitsgefühl auf einer Körperseite, herabhängende Mundwinkel sowie Sprach- und Sehstörungen.
"Bei einem Schlaganfall schnellstens handeln", rät Dünninger den Zuhörern im großen Saal der Stadthalle. Bei Verdacht nicht erst lange warten, sondern gleich den Rettungswagen holen. "Je länger sie warten, desto schlechter sind ihre Chancen", warnt der Arzt. Je früher die Behandlung beginnt, desto größer ist die Chance, ohne schwere Behinderung das Krankenhaus wieder zu verlassen. "Eine Herzschwäche im fortgeschrittenen Stadium ist eine kritische Erkrankung für den Patienten", macht Oberarzt Horst Hümmer in seinem Vortrag deutlich. Doch viele, die eine Herztransplantation bräuchten, bekommen diese Therapie nicht.
Schlimmer noch: Die Schere geht immer weiter auseinander. Auf der einen Seite gibt es immer mehr Erkrankte, die auf ein Spenderherz warten, auf der anderen Seite geht die Spendenbereitschaft der Bevölkerung, auch unter dem Aspekt der jüngsten Skandale, immer weiter zurück. Nur die schwerstkranken Patienten hätten heute noch eine Chance.
Eine Herzunterstützung - die Geräte gibt es mittlerweile schon in der dritten Generation - kann über Jahre die Symptome der Herzschwäche verbessern helfen. Allerdings kann sich Hümmer nicht vorstellen, dass der Mensch auf Dauer ohne ein menschliches Herz in der Brust existieren kann.
"Das Herz ist der Motor unseres Lebens", stellt auch Günter Weber in seinen Schlussworten fest. Weber ist der Beauftragte der Deutschen Herzstiftung, einer Organisation mit 78 000 Mitgliedern.
Zum Rahmenprogramm der Vortragsveranstaltung zählten der Auftritt der Herzsportgruppe mit ihrer Leiterin Petra Ernst und verschiedene Aktionen des BRK-Kreisverbandes.