Böllerschüsse in Michelau und dann Heavy Metal

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Traditionell: Trachtenmode war angesagt auf der Michlaarer Kerwa.
Traditionell: Trachtenmode war angesagt auf der Michlaarer Kerwa.
 
Trachtentrio: Auch die drei Mädchen hatten sich für den Umzug festlich herausgeputzt. Foto: s: Klaus Gagel
Trachtentrio: Auch die drei Mädchen hatten sich für den Umzug festlich herausgeputzt. Foto: s: Klaus Gagel
 
Lass rocken: Beste Stimmung beim Long Rock Night Festival.
Lass rocken: Beste Stimmung beim Long Rock Night Festival.
 

Tradition und moderne Töne treffen sich bei der Michelauer Kerwa.

Drei ereignisreiche Kirchweihtage liegen hinter Michelau. Insgesamt ist es die 99. Kirchweih, die auch noch heute, Montag, auf dem Anger gefeiert wird. Dabei hat sich in den vergangenen Jahrzehnten ein fester Ablauf herausgebildet. Eine Michelauer Kirchweihtradition, nach der man fast die Uhr stellen könnte.

Das gilt zumindest für den offiziellen Teil. Der begann traditionell am Freitagabend mit dem Empfang der Ehrengäste und Vereine am Zolltorplatz und setzte sich in einem bunten Festzug zum Anger fort, wo Bürgermeister Helmut Fischer das erste Fass anstach.

Gleichzeitig ließen es die Schwürbitzer Böllerschützen auf dem Hochwasserdamm krachen, was das Zeug hielt, und voller Inbrunst stimmten alle Beteiligten die Bayernhymne und die Nationalhymne an.

Natürlich gehörte auch der Festgottesdienst am Sonntagmorgen zum festen Ritual der Michelauer Kirchweihtage.
Feierlich zogen die Fahnenabordnungen der Vereine ins Gotteshaus ein, das um einiges besser gefüllt war als an vielen anderen Gottesdiensttagen.


Volles Haus

Traditionell hielt Dekan Johannes Grünwald die Festpredigt und die setzte sich heuer passend zum Kirchweihfest auch mit den leiblichen Bedürfnissen der Menschen auseinander. "Beides gehört zusammen bei einer Kirchweih", betonte der Dekan, "gutes Essen und Trinken, aber auch die geistliche Nahrung, die uns Anteil am ewigen Leben gibt."

Am Beispiel des Volkes Israel, das nach der Flucht aus Ägypten an der neu gewonnen Freiheit zu verzweifeln beginnt, setzte er sich zugleich mit den Sorgen und Alltagsnöten der Menschen damals und heute auseinander. "Das Leben ändert sich ständig - und Gott begleitet uns", verkündete er. Gerade in den schweren Zeiten des Lebens könne man daraus Kraft schöpfen, vor allem wenn man mit sich der Bitte "Gib mir Kraft für einen Tag" auf das Hier und Heute konzentriert und sich nicht unermesslich Sorgen um die ferne Zukunft macht. Zu den Klängen des Posaunenchors zog die Gemeinde dann zum Festplatz.

Doch abseits aller Traditionen bot das Kirchweihfest auch Neues. Das galt vor allem für das Long-Rock-Night-Festival am Samstag und für den Kindernachmittag am Sonntag.

Ein plötzlich einsetzender Regen machte das Metal Event zu einer recht feuchten Angelegenheit. Auf den Heavy Rock aus der Badstadt mit "Bourbon Lancy" mussten die recht durchnässten Fans zwar verzichten, doch umso mehr ließ der knallharte Deutschrock von "Killrton" die Nässe vergessen. So richtig ab ging die Fete, nachdem der Regen nachgelassen und die "Disziplinlosen Engel" die Bühne geentert hatten. Einige hundert "Nichten und Neffen" der "Böhsen Onkelz" feierten hinein in die "Stunde des Siegers".

Wesentlich entspannter ging es am Sonntagnachmittag zu, der ganz den Kindern gehörte mit ermäßigten Fahrkarten im Vergnügungspark und alkoholfreien Getränke. Zauberer Markus begeisterte die Kids und auch seine modellierten Luftballons fanden bei ihnen reißenden Absatz.

Heute am Kirchweihmontag klingt die Michlaarer Kerwa mit "Reckless" aus, und bei der Ziehung der Bierlose lockt als Hauptpreis ein Trachten-Outfit.