Das Therapiezentrum für Suchterkrankungen in Hochstadt zeigt Modernisierungsbedarf. Die Die Finanzierung wird nicht einfach.
Im Dienste der Gesundheit unterwegs sieht sich das Präsidium des Bayerischen Landtags bei seinen regelmäßigen Regionalbesuchen. In Hochstadt hörte das Gremium nebst Gesundheitsministerin Melanie Huml und Regierungspräsidentin Heidrun Piwernetz vom Sanierungsbedarf der Klinik. Bezirkstagspräsident Günther Denzler berichtete, dass am Dach des denkmalgeschützten Gebäudes etwas gemacht werden muss und auch einige Zimmer nicht mehr modernen Standards entsprechen, weil Nasszellen fehlen. Der Zimmerzuschnitt mit Ein- und Zweibettzimmer und die Raumaufteilung rührt noch aus den 1970er-Jahren.
Akuter Handlungsbedarf besteht zwar noch nicht, wie auf Nachfrage seitens des Bezirks betont wird. "Das Dach ist dicht", so Pressesprecher Christian Porsch. Mittelfristig müsse das Haus aber umfassend saniert werden. Daher hätten sich die Verantwortlichen der Gesundheitseinrichtungen des Bezirks Oberfranken bereits erste Gedanken darüber gemacht, wie eine Sanierung aussehen könnte und welche Fördermittel und Zuschüsse möglich sind. "Alleine für die Dachsanierung und den Einbau von Nasszellen in Haus 1 ist von Kosten von rund 2,2 Millionen Euro auszugehen", sagt Porsch. In dieser Summe seien noch keine Kosten für einen barrierefreien Umbau enthalten. Es sei auch nicht sinnvoll, den Fokus allein auf Verbesserungen in Haus 1 zu richten. Es gehe vielmehr um ein Gesamtkonzept und es sei absehbar, dass erhebliche finanzielle Mittel erforderlich sein werden. Umfang und Zeitschiene sind allerdings noch genauso unklar wie die Finanzierung, denn: Bau und Sanierung von Reha-Kliniken werden nach dem Bayerischen Krankenhausgesetz nicht gefördert. Die Bezirksklinik Hochstadt ist aber eine reine Reha-Klinik. Und seit sie sich hierauf konzentriert, ist laut Porsch die Auslastung angestiegen. Sie lag in diesem Jahr bei 90 Prozent, wie der Sprecher darlegt. "Das neue Konzept der Klinik stößt bei den Rentenversicherungsträgern auf große Resonanz." Über die Hälfte der Patienten in dem 65-Betten-Haus kommt nicht aus Oberfranken.
Denkbar ist es zwar, dass gewisse Mittel aus dem Strukturfonds zur Förderung der Umwandlung von Krankenhäusern (aufgrund der im Jahr 2016 aufgegebenen Akutbetten der Klinik) und seitens des Landesamtes für Denkmalschutz zu bekommen sind.
Die Erwartungen hier sind laut Christian Porsch aber nicht allzu groß. Es würde ein hoher Eigenanteil verbleiben, den die Gesundheitseinrichtungen des Bezirks allein nicht stemmen könnten. "Daher sind wir gerade am Sondieren, welche Fördergeber noch in Frage kommen."