Bernhard Betz verlässt nach 16 Jahren in verantwortlichen Positionen Baur. Vier Schülerinnen der vierten Klasse sorgten für eine Überraschung.
In den letzten Tagen kam dann doch etwas Wehmut auf, gesteht Bernhard Betz. Nach 16 Jahren als Geschäftsführer der Friedrich-Baur-GmbH und Administrator der -Stiftung wurde er gestern in den Ruhestand verabschiedet. Neben langjährigen Wegbegleitern hatten sich dazu auch Vertreter der Kommunalpolitik, der Baur-Geschäftsführung, des Friedrich-Baur-Instituts, der Akademie der Schönen Künste München, seine "Damenriege" und die Familie in der Alten Vogtei eingefunden.
Die jüngsten Gratulanten dürften aber Luisa, Annika und Laura gewesen sein, alle drei Schülerinnen der vierten Klasse an der Friedrich-Baur-Grundschule, die Betz mit einem Frühlingsgedicht und einem eigens zum Abschied gemalten Bild überraschten. "Er hatte für uns immer ein offenes Ohr", sagte Schulleiterin Susi Krauß.
"Lieber Bernhard, Du hast dich um die Kultur verdient gemacht", würdigte Professor Wilhelm Uhlig.
Unter der Ära von Betz entstand mit der Alten Vogtei ein bedeutendes Kunst- und Kulturzentrum, dessen Aushängeschild die Kultursonntage sind. "Sie haben eine Lebensleistung erbracht, die sich jeder wünschen würde", lobte Georg von Waldenfels, Vorsitzender des Kuratoriums der Friedrich-Baur-Stiftung die Verdienste von Bernhard Betz, den er augenzwinkernd auf knapp 65 schätzte. Ein Kompliment, das Betz lächelnd zur Kenntnis nahm, wird er heuer doch 69 Jahre alt.
Studierter Bauingenieur
Bernhard Betz begann Ende 2000 seine Laufbahn in der Friedrich-Baur-GmbH als designierter Nachfolger des damaligen Geschäftsführers. Nach dessen Ausscheiden in den Ruhestand übernahm Betz die Geschäftsführung der GmbH und die Aufgabe als Administrator der Stiftung.
Durch die Beteiligung von Otto am Baur-Versand verblieben die sogenannten "nicht betriebsnotwendigen Immobilien" bei der Friedrich-Baur-GmbH. "Als studierter Bauingenieur konnte Bernhard Betz hier sein umfangreiches Wissen besonders gut einbringen", würdigte von Waldenfels.
Neben der Weiterentwicklung der bestehenden Immobilien wurden währen der Ära Betz auch viele neue Projekte umgesetzt. Beispielsweise der Bau des Friedrich-Baur-Seniorenzentrums, des Nahversorgungszentrums
Burgkunstadt, der Umbau des ehemaligen Callcenters in ein Ärztehaus und die Renovierung der Alten Vogtei. Darüber hinaus habe Betz auch die Finanzen der Stiftung verwaltet.
"Es war eine aufregende, spannende und schöne Zeit", fasste Bernhard Betz seine 16-jährige Tätigkeit sichtlich gerührt zusammen. Dass mit der Errichtung des Ärztehauses die ärztliche Versorgung des östlichen Landkreises abgedeckt werden konnte, mache ihn besonders stolz.
Sein Dank galt allen Wegbegleitern, dem Kuratorium und dem Beirat und besonders seiner Damenriege (Marion Konrad, Ute Emmert, Helga Schmitt, Maria Dück und Alexandra Pitroff) für deren Geduld. Der Stiftung bleibt Betz auch weiterhin mit einem Beratervertrag erhalten. Privat will sich der 68-Jährige seiner Familie und dem Enkelkind widmen. Ebenso seinem Hobby, dem Kochen. Betz schätzt besonders die kreolische und die italienische Küche, würde aber auch gerne einmal die spanische Küche kennenlernen.
Nachfolger von Bernhard Betz ist Otmar Fugmann. Der gebürtige Kronacher ist verheiratet und Vater zweier Kinder. Zuletzt war er 13 Jahre lang als Geschäftsführer der Herzoglich Sachsen-Coburg und Gothaschen Verwaltungs-GmbH tätig. Zu seinem Aufgabengebiet zählen die Weiterentwicklung der Immobilien und die Vermögensverwaltung.