Bärlauch und Maiglöcken: Verwechslung kann tödlich sein

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Bärlauch und andere Besonderheiten im Frühlingswald waren das Thema einer Exkursion mit Rosi Alin (links). Foto: Gerda Völk
Bärlauch und andere Besonderheiten im Frühlingswald waren das Thema einer Exkursion mit Rosi Alin (links). Foto: Gerda Völk

Rosi Alin lud zu einer Bärlauch-Exkursion nach Vierzehnheiligen ein. Das nach Knoblauch riechende Kraut ist ideal für Suppen und Pesto. Doch beim Sammeln sollte man genau hinschauen.

Es ist ein kleines Grüppchen, das sich auf dem Pilgerparkplatz unterhalb von Vierzehnheiligen um Rosi Alin schart. Die Bad Staffelsteinerin möchte den Teilnehmern den Bärlauch und andere Besonderheiten im Frühlingswald nahe bringen.

"Als es noch keine Supermärkte gab, haben die Menschen sich von dem ernährt, was die Natur zu bieten hatte", berichtet Rosi Alin. Um sich auch heute mit Kräutern aus der Natur einzudecken, braucht es einiges an Kenntnissen, um nicht aus Versehen ein falsches Kraut zu sammeln.


Duft nach Knoblauch


Eine Verwechslung von Bärlauch und Maiglöckchen könnte im schlimmsten Fall tödlich enden. "Die Blätter des Maiglöckchen wachsen paarweise am Stiel", erklärt Rosi Alin. Die Blätter des Bärlauchs dagegen wachsen einzeln am Stiel, der zudem ein kantiges Aussehen besitzt.
Sammeln sollte man nur so viel wie man verwendet.
Oberhalb des Konradshofs erfreut der knoblauchartige Duft die Nasen derer, die Bärlauch in der Küche zu schätzen wissen. Auch das Auge erfreut sich am satten Grün, in dem sich vereinzelt schon Blüten zeigen.

Bei ihren Wanderungen mit den Naturfreunden hat Rosi Alin sich früher immer einen Strauß Bärlauch gepflückt. "Rosi, was willst du mit dem stinkigen Zeug, du vergiftest dich doch", hätten ihre Mitwanderer immer gesagt. "Damals haben die meisten Leute den Bärlauch nicht gekannt. Sie dachten er ist giftig", erinnert sie sich. Heute wollen die Leute das Wildkraut kennenlernen, damit es beim Sammeln nicht zu Verwechslungen kommt. So wie Alfred Göring aus Isling, der einzige Mann in der Frauenrunde. "Ich wollte wissen, wie Bärlauch in der freien Natur ausschaut, damit ich ihn auch selbst sammeln kann."


Auch gut für die vegetarische Pizza


Was er damit macht, weiß Alfred Göring schon genau. Auf jeden Fall eine Bärlauchsuppe. Einige Blätter sind für eine vegetarische Pizza gedacht. Dann möchte der Islinger auch einmal selbstgemachte Bratwürste mit Bärlauch würzen. Das kann er sich gut vorstellen.

Auch die weiteren Exkursionsteilnehmer haben schon genaue Vorstellungen darüber, was sie mit ihrer Ernte anfangen. "Ich möchte einmal einen Wildkräuter-Spinat machen", sagt Ulrike Krüger-John aus Bad Staffelstein. Dazu braucht es neben Bärlauch auch Brennnessel und Giersch, letztere sind ebenfalls in der freien Natur zu finden. Den meisten Gartenbesitzern dürfte der Giersch eher als lästiges Unkraut erscheinen. Dabei war das Wildkraut früher in der Volksheilkunde sehr geschätzt bei der Behandlung von Gicht und Rheuma.


Fränkisch "Schtrenzerla"


Zudem klingt die heimische Bezeichnung "Schtrenzerla" für Giersch auch viel netter. Neben Tipps fürs Sammeln von Wildkräutern verrät Rosi Alin auch einige Rezepte. Jetzt im Frühjahr bereitet sie gerne ein "Wildkräuter-Pesto" zu. Die Zutaten bestehen aus je einem Drittel Bärlauch, Giersch und Brennnessel. Dazu ein gutes Öl, etwas Salz und gemahlene Walnüsse.

Die nächste Kräuter-Wanderung mit Rosi Alin findet am Dienstag , 26. Mai, um 14 Uhr statt. Dabei geht es um Kräuter, die am Wegesrand und am Bach wachsen. Treffpunkt ist der Wanderparkplatz an der Staatsstraße in Horsdorf.