Zehn bis zwölf Windräder reichen Thurnau

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Bei Alladorf werden die Fundamente für die Windräder bereits ausgehoben. Fotos: Alexander Hartmann
Bei Alladorf werden die Fundamente für die Windräder bereits ausgehoben. Fotos: Alexander Hartmann
Über drei Meter tief sind die Erdlöcher, die für die Windrad-Fundamente ausgehoben werden.
Über drei Meter tief sind die Erdlöcher, die für die Windrad-Fundamente ausgehoben werden.
 

Thurnau spricht sich für die 10H-Regelung aus, nach der bei 200 Meter hohen Windrädern ein Mindestabstand von zwei Kilometern zur Wohnbebauung eingehalten werden muss. Die geplanten beziehungsweise im Bau befindlichen Anlagen werden vom Gemeinderatsbeschluss nicht tangiert.

Auf der Flur bei Alladorf wird gebaut. Große Bagger haben über drei Meter tiefe Erdlöcher gegraben, in denen die Fundamente für die geplanten Windräder erstellt werden. Bei Alladorf werden ebenso wie bei Kleetzhöfe fünf Windmühlen errichtet, weitere zwei könnten bei Lochau folgen. Damit soll der Beitrag des Marktes Thurnau zur Energiewende durch Windkraftanlagen aber erst einmal geleistet sein.

Gegen drei Stimmen

Der Gemeinderat hat am Montag die 10H-Regelung beschlossen, nach der bei 200 Meter hohen Windrädern ein Mindestabstand von zwei Kilometern zur nächsten Wohnbebauung eingehalten werden muss.
Die Entscheidung im Gemeinderat fiel gegen die Stimmen von Dietmar Hofmann, Bernd Wiesenmüller (beide SPD/OL) sowie Reinhold Förtsch (CSU).

Zenk will Grundsatzbeschluss

Detlef Zenk (FW-ÜWG) hatte ebenso wie zwei Bürger einen entsprechenden Antrag gestellt und deutlich gemacht, dass von der Verabschiedung der 10H-Regelung die im Bau befindlichen Anlagen bei Alladorf und Kleetzhöfe sowie die geplanten bei Lochau nicht betroffen wären. Es gebe Ängste in der Bevölkerung, dass noch mehr Windmühlen entstehen könnten. Laut Zenk geht es um einen Grundsatzbeschluss. "Wir müssen deutlich machen, dass jetzt nichts mehr kommt."

Hofmann: Klage läuft

Dass der Antrag ins Leere läuft, stellte Dietmar Hofmann fest. Er machte deutlich, dass Windräder nur in Vorrang- beziehungsweise Vorbehaltsflächen gebaut werden können. "Außerhalb passiert nichts." Gegen die 10H-Regelung werde zudem geklagt. Hofmann rechnet damit, dass diese wieder abgeschafft wird. "Wir müssen jetzt keinen Beschluss zu einer Regelung fassen, die nach einem halben Jahr gekippt wird."

"CSU steht hinter 10H"

Der Beschluss sei zwar nicht unbedingt notwendig, "die CSU will aber deutlich machen, dass wir hinter der 10-H-Regelung stehen", sagte Hans-Friedrich Hacker. Auf Nachfrage von Erwin Schneider (FW-ÜWG) machte Bürgermeister Martin Bernreuther (CSU) deutlich, dass die drei laufenden Projekte von dem Beschluss ausgenommen sind. Klaus Förster (ÜWG) erklärte, dass dieser eine Signalwirkung habe. "Wenn sich in einigen Jahren eine neue Entwicklung auftut, kann ein nachfolgendes Gremium wieder eine neue Entscheidung bezüglich der Windkraft treffen."


Nicht um die Energiewende, aber auch um einen ökologischen Aspekt ging es in einem weiteren Tagesordnungspunkt. Das Gremium sprach sich für die Teilnahme an der Bündelausschreibung Strom und den Abschluss eines Dienstleistungsvertrages mit der Kubus-Kommunalberatung sowie dem Bayerischen Gemeindetag für 2017 bis 2019 aus. Dass je nach Anbieter Normal- und Ökostrom zu einem unterschiedlichen Anteil geliefert würde, machte Martin Bernreuther deutlich.
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Ökostrom oder nicht?

Veit Pöhlmann lehnte dies ab. Er forderte, dass über die Energieagentur eine Ausschreibung erfolgen sollte mit dem Ziel, ausschließlich Ökostrom zu beziehen. Sein Vorstoß fand ebenso nicht die mehrheitliche Zustimmung des Gremiums wie der von Dunja Pfaffenberger, die den Ökostrom-Bezug über Kubus ausschreiben wollte. Während Pöhlmann und Pfaffenberger damit einen Beitrag zur Energiewende leisten wollten und Mehrkosten in Kauf nehmen würden, lehnten dies andere Räte auch mit Blick auf die finanziell angespannte Lage ab.