Die Wonseeser Gemeinde trägt als einzige im Landkreis Kulmbach das Gütezeichen "Grüner Gockel" der evangelischen Landeskirche.
Sie nimmt eine Vorbildrolle ein: die Kirchengemeinde in Wonsees, die als einzige im Landkreis Kulmbach Träger des Gütezeichens "Grüner Gockel" ist. Es ist ein Gütezeichen, das dokumentiert, dass die Gemeinde die Anforderungen des Umweltmanagement-Systems der evangelischen Landeskirche erfüllt. "Wonsees war 2005 eine der ersten zertifizierten Gemeinden in ganz Bayern und hält die Standards seitdem vorbildlich ein", lobt der Umweltberater der Landeskirche, Frank Ziegler, der die Öko-Bilanz jetzt bei der erneuten Zertifizierung geprüft hat.
Eine stolze Bilanz
Es ist eine Bilanz, die sich sehen lassen kann: Seit 2012 wurde der Wärmeenergie-Verbrauch von damals 45 071 auf 30 672 Kilowattstunden im Jahr 2015 gesenkt. Der Stromverbrauch ist im gleichen Zeitraum von 4764 auf 3631 Kilowattstunden zurückgegangen. Die CO 2 - Emission wurde deutlich reduziert.
Der Kreis derer, die das Umweltteam der Kirchengemeinde bilden, ist geschrumpft, auch durch den Abschied des Pfarrerehepaars Sprügel, das die erste Zertifizierung 2005 mit initiiert hatte. Heute kümmert sich allen voran Gerlinde Ziermann um das Projekt. Sie wird unterstützt von Gottfried Langenfelder und hofft, dass sich künftig weitere Gemeindeglieder engagieren.
"Die Schöpfung bewahren"
"Es ist unser Auftrag, die Schöpfung zu bewahren", sagt Ziermann. Deshalb lege man ein besonderes Augenmerk auf den Umwelt- und Klimaschutz. Wie die positiven Ergebnisse erreicht wurden? Mitte der 2000er-Jahre wurde etwa der Heizenergie-Bedarf durch den Einbau eines neuen Steuerungssystems in Gemeindehaus heruntergefahren. Energiesparlampen wurden auf der Kirchenempore eingesetzt, die nächtliche Außenbeleuchtung des Kirchturms wurde wochentags abgeschaltet.
Die Wonseeser Kirchengemeinde, die auf grünen Strom setzt, hat in der neuen Umwelterklärung weitere Projekte aufgelistet: So wird im Zuge der Renovierung des Pfarrhauses die Wärmedämmung erneuert. Geprüft wird, ob die Beleuchtung an den Seiteneingängen zu dem Emporen abgeschaltet werden kann. Auch soll die Beleuchtung in der Kirche sukzessive auf LED umgestellt werden.
Die Zisterne
Ein größere Maßnahme ist der Anschluss der Zisterne auf dem Friedhof, die bis 2018 abgeschlossen werden soll. Der Friedhof, auf dem heute zum Teil noch Leitungswasser genutzt wird, soll künftig ganz mit Regenwasser versorgt werden. Die Zisterne soll mit Regenwasser vom Dach der Kirche und des Pfarrhauses gespeist werden. Zwei Schöpfbecken wurden auf dem Friedhof bereits errichtet, ein drittes folgt 2017. Geprüft wird auch, ob die Toilettenspülung mit Wasser aus der Zisterne betrieben werden kann.
Es gehe darum, die Erde Gottes nicht nur zu bebauen, sondern auch zu bewahren, sagt Pfarrer Christian Pohl. "Wir müssen mit den uns anvertrauten Ressourcen schonend umgehen", so der Geistliche.
Folgen weitere Gemeinden?
Dass dem Wonseeser Beispiel in Sachen Umwelt- und Klimaschutz weitere Kirchengemeinden im Landkreis Kulmbach folgen und das Umweltmanagement-System einführen, wünscht sich Umweltberater Frank Ziegler.