Wolfskehle: Die alte Straßendecke ist schon weg

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Die Baustelle ist eingerichtet, der alte Straßenbelag bereits entfernt: In der Wolfskehle haben die Arbeiten für die Hochwasserfreilegung und die Kanalsanierung begonnen. Foto: Katrin Geyer
Die Baustelle ist eingerichtet, der alte Straßenbelag bereits entfernt: In der Wolfskehle haben die Arbeiten für die Hochwasserfreilegung und die Kanalsanierung begonnen. Foto: Katrin Geyer
 
 
 
 

Die Arbeiten für die Hochwasserfreilegung und die Kanalsanierung haben begonnen. Bis Dezember soll gebaut werden.

An die hundert Bäume sind gefallen. Die Container für Mensch und Material stehen und die Umleitungsstrecken sind ausgeschildert: In der Wolfskehle ist alles bereit für die derzeit wohl größte Baustelle der Stadt Kulmbach.
Gestern ist der offizielle Startschuss für die Hochwasserfreilegung und Kanalsanierung auf einem rund 500 Meter langen Teilstück gefallen. Seit zwei Wochen bereits ist die Wolfskehle für den Durchgangsverkehr gesperrt. Bäume und Sträucher mussten beseitigt werden. Eine Fachfirma hat die vorhandenen Kanalanschlüsse geortet, damit die Hausanschlüsse später problemlos mit dem neuen Kanal verbunden werden können. Gestern dann haben Mitarbeiter der Firma Günther-Bau aus Stadtsteinach damit begonnen, den alten Straßenbelag zu entfernen und fachgerecht zu entsorgen.

Bis Weihnachten soll gebaut werden.
Für die Bewohner der so genannten Rangen-Dörfer heißt das: Umwege fahren. Und für die Anlieger der Wolfskehle: Improvisieren.

Zwar hat die Stadt Kulmbach fest versprochen, dass die Anwesen während der Bauzeit immer zu erreichen sind. "Immer" heißt aber nicht "rund um die Uhr". Wenn in den letzten Tagen beispielsweise Bäume gefällt wurden, war die Straße blockiert. "Das ist nicht zu vermeiden", sagt Jochen Fischer, der mit seiner Familie am unteren Ende der Baustelle wohnt. Er geht davon aus, dass in den nächsten Monaten das eine oder andere Mal die Zufahrt zu seinem Wohnhaus nicht möglich sein wird. Ein paar Minuten Fußmarsch wird er dann in Kauf nehmen müssen.

Viel zu Fuß unterwegs ist zur Zeit auch Christian Knörrer. Morgens und abends sei die Zufahrt zu seinem Anwesen kein Problem, sagt er. "Aber tagsüber ist immer mal wieder dicht." Ein Problem? Nicht für Christian Knörrer. Er nutzt die Umleitung über den Rangen - und wenn nicht gerade große Besorgungen anstehen, geht er Richtung Innenstadt zu Fuß. Größere Störungen hat es bislang nicht gegeben, sagt Andrea Mandl, Pressesprecherin der Stadt Kulmbach. "Falls es aber doch während dieser großen Baumaßnahme irgendwo 'zwicken' sollte, dann bitten wir, sich mit uns in Verbindung zu setzen, um gemeinsam eine schnelle Lösung zu suchen."

Kleine Lösungen für das eine oder andere Problem haben die Anwohner und manche, die dort bislang regelmäßig durchgefahren sind, mit viel Findigkeit ohnehin schon gefunden. "Wenn man sich dicht hinter den Schulbus hängt, kommt man durch", sagt eine Anwohnerin. Keine Lösung freilich, die man allzu oft in Anspruch nehmen sollte: Die Wolfskehle ist im Baustellenbereich seit gestern eine rumpelige Schotterpiste - eine harte Prüfung für Stoßdämpfer und Lack.

Die meisten Bewohner der Rangen-Orte bevorzugen deshalb die Umleitung über Fölschnitz und Kauerndorf. Sie bleiben gelassen - und nur eines ärgert sie: Dass sie morgens in Kauerndorf lange stehen, bis sie sich in den Verkehr auf der Bundesstraße 289 einfädeln können.


Zahlen und Fakten zur Baustelle


Länge Rund 500 Meter. Beginn bei der Einmündung des Steinernen Gässchens, Ende dort, wo der Hang mit Felsgestein stabilisiert ist.

Zeitrahmen Die Wolfskehle ist bereits seit zwei Wochen für den Durchgangsverkehr gesperrt. Die Bauarbeiten werden, je nachdem wie sich das Wetter entwickelt, mindestens bis Dezember dauern.

Maßnahmen Erneuerung des Abwasserkanals, Hochwasserfreilegung, Auffüllung des Geländes.

Kosten Geschätzt 3 bis 3,5 Millionen Euro

Umleitung Die Anwohner können ihre Anwesen immer erreichen. Der Durchgangsverkehr wird über Kauernburg, Kauerndorf, Fölschnitz und Trebgast umgeleitet.