Winter und Sport satt

1 Min
Wintersport wie Eisschnelllauf ist ein großes Steckenpferd der öffentlich-rechtlichen Fernsehsender. Davon senden sie mehr als drei Mal so viel wie vom Fußball. Foto: dpa
Wintersport wie Eisschnelllauf ist ein großes Steckenpferd der öffentlich-rechtlichen Fernsehsender. Davon senden sie mehr als drei Mal so viel wie vom Fußball. Foto: dpa

Wer denkt, dass von allen Sportsendungen im Fernsehen am häufigsten Fußball läuft, der irrt. Die klare Nummer 1 hatte gerade Hochkonjunktur.

Haben Sie langsam aber sicher auch den Winter satt? Es wird Zeit, dass es "nauswärts" geht, wie der Franke so schön sagt. Auch die Kinder freuen sich, wenn am Sonntagvormittag die "Sendung mit der Maus" nicht mehr vom Wintersport verdrängt wird. Denn im Fernsehen gab es auch diesen Winter Sport satt.

Bloß, was machen die vielen Wintersportexperten im Sommer? Von ihnen brauchen ja ARD und ZDF jede Menge, übertragen sie doch knapp jährlich etwa 400 Stunden von Pisten, Schanzen oder Eiskanälen. Gut, Biathlon und Skirennen sind ja wirklich spektakulär - aber was finden die Leute bloß an Rennrodeln oder Eisschnelllauf?
Doch jetzt schauen die Öffentlich-Rechtlichen selbst in die Röhre.Denn für die nächsten vier olympischen Spiele sind ihnen die Übertragungsrechte durch die Lappen gegangen.

Übrigens: 2015 sendete die ARD 182 Stunden Wintersport - aber überraschenderweise nur 56 Stunden Fußball. Alle anderen (Rand-)Sportarten wie Basketball oder Handball kamen zusammen auf mickrige 107 Stunden. 2003 wurden ihnen noch 280 Stunden eingeräumt.

Doch nun haben ja ARD und ZDF 100 Millionen Euro übrig - die sie nicht in die Olympischen Spiele stecken. Eine Chance für die Randsportarten? Die WM der Fingerhakler in Tuntenhausen ist sicherlich auch nicht langweiliger als eine 50-Kilometer-Langlauf am Ural.