Den Turm der Untersteinacher Kirche St. Oswald schmückt seit 300 Jahren eine besondere Zierde.
Ein sehr markantes Bauwerk in Untersteinach ist die St.-Oswald-Kirche. Der Märtyrer Oswald ist im Jahr 642 gestorben. Erklären kann man den aus dem Angelsächsischen stammenden Namen mit os = Gott und waldan = walten. Der älteste Teil der Kirche ist der massive Turm, dessen jetzige Form aber erst nach dem Brand von 1706 beim Wiederaufbau entstand.
Fast der ganze Ort wurde ein Raub der Flammen
Bei diesem verheerenden Brand am 10. August 1706 wurde Untersteinach nahezu vollständig vernichtet. Vermutlich haben Knaben mit einer Schüsselbüchse ins Reisig geschossen. Dieses fing Feuer, und schon stand die Scheune in Flammen. Von Dach zu Dach sprangen die Funken über - der ganze Ort wurde ein Raub der Flammen. Nur das Kirchenschiff und zwei Häuser wurden gerettet.
Der Ort wurde nach und nach wieder aufgebaut. Bereits am 20. August 1707 war das Pfarrhaus in seiner jetzigen Gestalt durch den Markgrafen Christian Ernst wieder instandgesetzt. Über der zweiflügeligen Tür befindet sich die Jahreszahl mit den Initialen CEMZB. Das steht für Christian Ernst Markgraf zu Brandenburg. Darunter ist das Hohenzollern-Schild zu sehen.
Baille-Maille-Allee angelegt
Der Markgraf (1644 - 1712) ist der Namengeber unter anderem für das Christian-Ernestinum-Gymnasium in Bayreuth. Er baute Himmelkron vom Kloster zum Jagdschloss um und ließ die Baille-Maille-Lindenallee anlegen. Auch errichtete er für die vertriebenen Hugenotten in Erlangen die Neustadt.
Neben vielen anderen Bauwerken in Bayreuth beauftragte er den Bau der Schlosskirche und durch Leonhard Dietzenhofer den achteckigen Schlossturm.
Beim Kirchengebäude in Untersteinach dauerte es zehn Jahre länger. Erst 1717 konnte die Turmzierde mit einer Kugel sowie einem Kreuz mit den Symbolen eines Sterns, des Wetterhahns und der Sonne wieder aufgesetzt werden.
Sonne mit Jahreszahl
Im Sonnensymbol erkennt man die Jahreszahl 1717 und die Buchstaben GWMZB. Diese stehen für den damaligen Regenten Georg Wilhelm Markgraf zu Brandenburg (1678 - 1726).
„SCHLÜSSELBÜCHSE“
Allenthalben hört oder liest man, dass „Knaben mit einer Schüsselbüchse ins Reisig geschossen haben;“ aber niemand erklärt, was denn eine „Schlüsselbüchse“ sei?
… jetzt bin ich mal auf eine Antwort gespannt …
Hallo Thales,
bist doch sonst so schlau. Schau halt einfach in Wikipedia:
Schlüsselbüchse
Eine Schlüsselbüchse ist improvisiertes Schreckschuss- oder Böllerschießgerät, das aus einem Schlüssel als Schussgerät, einer explosiven Ladung und einer Verdämmung besteht. Schlüsselbüchsen waren bis in die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts ein unter Jugendlichen und Erwachsenen verbreitetes Spielzeug.[1][2]
Inhaltsverzeichnis
1 Bauweisen
2 Historische Erwähnungen
3 Sicherheit
4 Literatur
5 Einzelnachweise
6 Weblinks
Bauweisen
Schlüsselbüchsen entsprechen den technischen Prinzipien der Vorderlader. Sie wurden aus einfachen Bartschlüsseln mit hohlgebohrtem Schaft gefertigt, deren Bärte in vielen Fällen vom Schaft abgetrennt wurden. Grundsätzlich gibt es zwei unterschiedliche Systeme: mit oder ohne Zündloch.
Die Rohre der Schlüsselbüchsen ohne Zündloch wurden meist mit abgekratzten Beschichtungen von Reibungsstreichhölzern, den Vorläufern der Sicherheitsstreichhölzer, geladen. Deren Beschichtung war durch Reibung oder Schlag entzündbar. Anschließend wurde darauf ein stumpfer Nagel in das Rohr geklemmt. Zum Abfeuern wurde der Schlüssel an einem Band, oder auch lose mit dem Nagel voran, auf den Boden geschleudert. Das Aufschlagen des Nagels auf die schlagempfindliche Ladung löste deren Detonation aus, die den Nagel mit einem lauten Knall aus dem Rohr schleuderte.[1]
Bei Schlüsselbüchsen mit Zündloch wurde am Ende des Rohres ein Zündloch in den Schaft des Schlüssels gebohrt oder gefeilt. Das Rohr wurde mit Schießpulver oder anderen explosiven Stoffen gefüllt und mit einem Holzstückchen oder Papier verdämmt. Anschließend wurde die Ladung durch das Zündloch mit einer offenen Flamme, beispielsweise einem Streichholz, gezündet und der Schuss brach mit einem lauten Knall los.[1]
Historische Erwähnungen
In einer Verordnung aus dem Jahr 1667 ... Der Rest passt nicht mehr rein.
Kennen Sie Google? Wenn man da "Schlüsselbüchse" eingibt bekommt man nach ca. 2 Sekunden folgenden Link: https://de.wikipedia.org/wiki/Schl%C3%BCsselb%C3%BCchse
Und schon hätten Sie es gewusst. Wäre sicherlich schneller gegangen, als einen Kommentar zu schreiben.
Aber bitte, bitte, gern geschehen, man hilft ja, wo man kann...