Wer kennt noch die Sendung "Herr Rossi sucht das Glück"?
Die Trickfilm-Serie lief in den 70er oder 80er Jahren im Fernsehen.
Und an eine Folge kann ich mich auch nach Jahrzehnten noch erinnern. Da ging es um eine Urlaubsreise des besagten Herrn Rossi, die in einem riesigen Stau mündete. Auto an Auto, alles steht. Dazu lief im Hintergrund ein lustiges Lied: "In vier Stunden knapp zwei Meter - mit Geheule und Gezeter." Passt derzeit perfekt zu Kulmbach.
So ein Verkehrschaos hat die Stadt in den letzten Jahren und Jahrzehnten noch nicht erlebt. Stau an allen Ecken und Enden. Wer da einen Termin hat oder pünktlich zur Arbeit muss, der braucht gute Nerven und ein üppiges Zeitpolster. Vor allem zu den Stoßzeiten. Tagsüber kann man Glück haben und fast wie immer durch die Stadt kommen.
Ein Ende der Baumaßnahme ist noch nicht wirklich nahe. Bis September brauchen Kulmbachs Autofahrer gute Nerven. Hoffentlich halten die so lange.
Dass die Umgehung hergerichtet wird, das kann man noch verstehen. Allein das würde ja reichen. Aber dass dann noch weitere unnötige Baustellen dazukommen, das schlägt dem Fass den Boden aus.
Gestern wurden in der Wilhelm-Meußdoerffer-Straße die Bahngleise auf Höhe der alten Mälzerei ausgebaut. Die liegen gefühlte 100 Jahre schon dort. Und müssen jetzt raus. Jetzt. Genau jetzt. Das kann doch nicht wahr sein. Dazu dann noch der eine oder andere Unfall und das Chaos ist perfekt.
Wie sangen sie nochmal bei Herrn Rossi? "In vier Stunden knapp zwei Meter..."
Unter Inge Aures wäre dieses Chaos niemals möglich gewesen - sie konnte organisieren und verwalten. Sie hätte sicher dem Straßenbauamt aufgezeigt, dass man Straßen auch abschnittsweise oder im 3-Schicht-betrieb sanieren kann. Heute ist das ganz anders: Nach der Steuergeldvernichtungsaktion an den Tiefgaragen folgt nun der Verkehrsinfarkt, mal schaun, was noch auf uns zukommt. Man könnte doch noch während der Bierwoche bei der Schauerkreuzung einen neuen Kanal einbauen, dann wäre auch die Einkaustour nach Bayreuth endlich unterbunden. Wann die Bierfestbesucher aus dem Raum Lichtenfels / Kronach wieder Ihren Heimatort erreichen, wird ebenfalls spannend werden, die jetzige Situation ist bereits nüchtern unerträglich.