Bei einem Rundgang machte sich der Stadtsteinacher Stadtrat ein Bild vom aktuellen Zustand des Heimatmuseums.
Das Stadtsteinacher Heimatmuseum ist das Lebenswerk von Anton Nagel. Es kostet die Stadt im Jahr etwa 5000 Euro, überschlug Bürgermeister Roland Wolfrum den Unterhalt bei einem Rundgang mit dem Stadtrat durch das Gebäude. Einiges muss aber in absehbarer Zeit am Gebäude geschehen: Die Fenster sollten gestrichen, der Fußboden an manchen Stellen ausgebessert werden; im obersten Stockwerk ist ein Riss in der Wand. Und einige Exponate verblassen, sollten also reproduziert oder wenigstens konserviert werden, was Stadtrat Winfried Hempfling (SPD) dringend anmahnte und mit einer gerahmten Urkunde mit Stockflecken demonstrierte.
Nagel begann mit dem Museum zunächst 1979 in einem Schuppen der alten Fahrrad-Werkstatt Klöthe; vier Jahre später zog die Einrichtung in das alte Schulhaus um und schließlich 1989 in das ehemalige Sammethaus, in dem einst der Türmer des nicht mehr vorhandenen Stadttors unterhalb von St. Michael wohnte.
Die Fassade am Eingang ist vom städtischen Bauhof bereits renoviert worden. Die entlang der Bundesstraße müsste auch gemacht werden, was allerdings wegen der engen Straßenführung und dem schmalen Gehsteig nur mit einer temporären Beeinträchtigung des Verkehrs, etwa durch eine Ampelschaltung, machbar wäre.
Im Museum gibt es 13 Räume mit insgesamt 250 Quadratmetern Ausstellungsfläche. Es gibt eine mittlerweile unüberschaubare Menge an Geräten von Handwerkern; von Schuhmachern, Schneidern, Gerbern, Sattlern, Zimmerleuten, Schreinern und seit vergangenem Jahr eine umfangreiche Sammlung von aus heutiger Sicht schon skurrilen Gerätschaften des Friseurhandwerks, die Thomas Ploner dem Haus zur Verfügung gestellt hat. Außerdem Geräte aus Land- und Forstwirtschaft, der Feuerwehren; Vereinsfahnen und -fotos sowie -urkunden, Zeugnisse der Volksfrömmigkeit, der Stadt- und Kirchengeschichte und der Schulgeschichte sowie Exponate einer naturhistorischen Sammlung und unter der Treppe Küchenutensilien aus vergangener Zeit.
Das Museum verfügt zudem über eine recht große Sammlung an altem Fotomaterial und Zeitungsausschnitten, die das Leben in Stadtsteinach vor allem nach 1945 dokumentieren. Die Ausstellungsräume sind maximal voll, in der Fülle auch unübersichtlich. Die Exponate sind nur teilweise inventarisiert. Möglicherweise sollte die Liste vervollständigt werden. Auch steht die Überlegung im Raum, ob das Museum, wie von Anton Nagel hinterlassen, so bleiben soll oder man die gesamte Ausstellung anders ordnet.