In Bayern gibt es erhebliche Kostenunterschiede beim Zahnarzt. Auch in der Region um Kulmbach sind die Unterschiede beachtlich.
608 Euro - so viel zahlen Patienten in Bayern durchschnittlich für eine Behandlung beim Zahnarzt. Im Vergleich mit den anderen Bundesländern liegt der Raum Kulmbach im Mittelfeld. Betrachtet man aber die einzelnen Regionen im Freistaat, tauchen weitere Unterschiede auf, die durchaus sehr hoch ausfallen.
Kassenpatienten erfahren oft gar nicht, wie viel ihr Zahnarzt für eine Behandlung abrechnet. Nur dann, wenn es um einen Eigenanteil geht, erhalten sie eine Rechnung. Privatpatienten haben schon eher Einblick in die Honorare ihres Zahnarztes.
Der Spitzenreiter bei den Gesamtkosten in Bayern ist Kronach. Mit stolzen 971,36 Euro zahlt man hier im Durchschnitt deutlich mehr als beispielsweise in Bamberg (632,77 Euro) und in Bayreuth (549,70 Euro). Unterschiede ergeben sich auch noch bei den einzelnen Behandlungen.
Bezahlt man in Kulmbach für eine Kronenbehandlung durchschnittlich 604 Euro, so sind es in Kronach 529 Euro und in Bayreuth 627 Euro - in Bamberg sogar 674 Euro. Nach diesen Zahlen macht es also einen deutlichen Unterschied, in welcher Ortschaft man sich auf den Zahnarztstuhl setzt.
Benötigt man eine Füllung, zahlt man in Kulmbach 82 Euro. Hier ist der Unterschied innerhalb der Region nicht so groß. Am günstigsten kommt man hier in Bamberg weg mit durchschnittlich 80 Euro. Am teuersten hingegen ist es in Coburg, wo man 90 Euro bezahlen muss.
Die Zahlen stammen von der ERGO Direkt Versicherung, die 8 Millionen eingereichte Rechnungen innerhalb von drei Jahren verglichen und ausgewertet hat. Um eine repräsentative Statistik zu erhalten, wurden dabei nur Städte berücksichtigt, aus denen mehr als 1 000 Kundenrechnungen eingegangen sind.
Kritik zu dieser Auswertung kommt von dem Präsidenten der Bayerischen Landeszahnärztekammer Christian Berger: "Versicherungskonzerne verdienen dann am meisten, wenn ihre Schadensfälle möglichst geringe Kosten verursachen. Deshalb drängt sich der Eindruck auf, dass es der Ergo-Versicherung mit ihrer Statistik vor allem darum geht, ihre eigenen Kosten zu drücken und ihren Versicherten preiswerte Versorgungen schmackhaft zu machen."