Warum sinkt im Weiher im Schießgraben das Wasser?

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Der Wasserstand des Entenweihers in einem kleinen Park im Schießgraben ist in den vergangenen Monaten stark gesunken. Fotos: Thomas Heuchling
Der Wasserstand des Entenweihers in einem kleinen Park im Schießgraben ist in den vergangenen Monaten stark gesunken. Fotos: Thomas Heuchling
Die freiliegenden Wurzeln des Baumes auf der Insel (links) verdeutlichen, wie niedrig zur Zeit der Wasserstand im Entenweiher am Schießgraben ist.
Die freiliegenden Wurzeln des Baumes auf der Insel (links) verdeutlichen, wie niedrig zur Zeit der Wasserstand im Entenweiher am Schießgraben ist.
 
Georg Berold hat bei dem niedrigen Wasserstand Mühe einen Ball aus dem Weiher zu holen.
Georg Berold hat bei dem niedrigen Wasserstand Mühe einen Ball aus dem Weiher zu holen.
 
 
Hummelsbrunnen
Hummelsbrunnen
 
Georg Berold beugt sich über das Rohr, aus dem normalerweise das Wasser in den Teich fließt.
Georg Berold beugt sich über das Rohr, aus dem normalerweise das Wasser in den Teich fließt.
 
Hummelsbrunnen
Hummelsbrunnen
 
Kein Tropfen kommt aus dem Rohr, das vom Hummelsbrunnen Wasser in den Entenweiher leiten soll.
Kein Tropfen kommt aus dem Rohr, das vom Hummelsbrunnen Wasser in den Entenweiher leiten soll.
 
 

Seit Monaten verliert der Entenweiher am Schießgraben Wasser. Besorgte Anwohner haben sich an die Stadt gewendet. Das Tiefbauamt ist dem Fall auf der Spur und der Lösung des Problems sehr nahe.

Der Entenweiher am Schießgraben ist ein kleiner Hort der Ruhe. Bäume, Bänke, ein wenig Wasser und sogar ein paar Enten, die genügsam im Weiher planschen. Doch seit einigen Monaten sorgen sich Anwohner um die Zukunft der kleinen Ruheoase. Auch Georg Be rold und seine Nachbarn in der Trendelstraße rätselten, warum kein Wasser mehr aus dem Rohr am Seeende in den Weiher plätschert. "Seit dem Frühjahr ist es mir aufgefallen", sagt der 72-jährige Berold. Bereits im vergangenen Jahr sei das Wasser gesunken, im Sommer wurde es dann immer weniger.

Auch bei der Stadt ist das Problem bekannt. Seit einem Vierteljahr beschäftigt sich das Tiefbauamt mit dem Thema.
Erste Hinweise auf Probleme mit dem Wasserstand seien vom Bauhof gekommen, sagt Ingo Wolfgramm, der Leiter des Tiefbauamtes und fügt an: "Zuallererst mussten wir herausfinden, von wo der Teich gespeist wird." Nach der Recherche stand fest: die Quelle liegt südlich vom Weiher, am Hang zwischen Kalte Marter und Gustav-Adolf-Straße. Doch damit war das Problem noch nicht gelöst. Denn die gefundene Quelle speist den Entenweiher nicht direkt, sondern lediglich den Hummelsbrunnen in der Trendelstraße. Von dort fließt das Wasser in unterirdischen Rohren in den Weiher. Doch aus dem den Einlauf in der hinteren Teichecke kommt kein Tropfen mehr.

Kein Plätschern unter der Erde

Georg Berold, kennt den Verlauf der Rohrleitungen genau. Er wohnt seit den späten 60er Jahren in der Nähe des kleines Parks. Neben einer Garage steht ein kleiner Holzverschlag, aus dem ein Rohr herausragt. "Da kommt schon seit Jahren kein Wasser mehr raus", sagt Berold und zeigt auf ein Gitter im Boden: "Da müsste es normalerweise plätschern". Beim Blick hinein ist nur getrockneter Schlamm zu erkennen.

Kurz vor der Lösung des Problems

Fest steht, das ausbleibende Wasser hat mehrere Ursachen. Zum einen sei die Quelle durch Erde und Wurzeln vorübergehend versiegt gewesen. "Der Bauhof hat diese inzwischen gereinigt und das Wasser fließt wieder", sagt Tiefbau-Leiter Wolfgramm. Zum anderen habe man die Verbindungen von der Quelle zum Brunnen und von dort zum Entenweiher geprüft, denn auch dort habe es gehakt. Die Verbindung vom Hummelsbrunnen zum Entenweiher habe man geprüft und sie funktioniere. Der finale Schritt sei, die Verbindung von Quelle und Brunnen zu prüfen und gegebenenfalls zu reparieren oder zu reinigen, sagt Wolfgramm. Den Verlust des Wasserstandes schätzt er auf 20 bis 30 Zentimeter.

Der Tankwagen, den einige Bewohner beobachtet hatten, habe zwar auch Wasser in den Teich geleitet, aber in erster Linie sollte damit der Verlauf von der Quelle bis zum Weiher nachvollzogen werden, erklärt Wolfgramm. Zudem habe man Wasser eingeleitet um Algen- und Geruchsbildung und letztendlich das Kippen des Teichs im Sommer zu verhindern. Ingo Wolfgramm rechnet damit, dass der Wasserzulauf in den nächsten ein bis zwei Wochen wieder komplett hergestellt ist.

Keine Verbindung mit Baustelle

Vermutungen, dass die Baustelle der Gummi-Stiftung oberhalb des Parks der Grund für den sinkenden Wasserspiegel ist, weißt Ingo Wolfgramm energisch zurück: "Es gibt keinen kausalen Zusammenhang zwischen der Baustelle und dem Wasserspiegel im Entenweiher." Er will die Anwohner beruhigen: "Es ist auch in unserem Interesse, dass Problem schnell zu beheben. Wir sind dran."